Ehrenpreis für Gernot Roll beim Bayerischen Filmpreis

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer wird im Rahmen einer festlichen Galaveranstaltung im Münchner Prinzregententheater am Freitag, 16. Januar 2015, um 19.00 Uhr, den Bayerischen Filmpreis 2014 verleihen.

Ministerpräsident Seehofer: "Der Bayerische Filmpreis ist eine der begehrtesten Auszeichnungen für Filmschaffende in Deutschland. Auf diese bayerische Tradition sind wir stolz, vergeben wir den Bayerischen Filmpreis in diesem Jahr doch bereits zum 36. Mal in Folge. Mit dem Bayerischen Filmpreis wollen wir uns bei den Filmschaffenden vor und hinter der Kamera bedanken, für den großartigen Kinogenuss, den sie uns bescheren. Die Verleihung des Bayerischen Filmpreises ist auch für mich jedes Mal ein großartiges Erlebnis. Ich freue mich auf spannende Momente vor der Preisverleihung und auf einen inspirierenden Austausch danach. Auch in diesem Jahr wollen wir mit der Verleihung des Bayerischen Filmpreises ein strahlendes Zeichen setzen für einen lebendigen Filmstandort Bayern!"

In diesem Jahr geht der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten an den Kameramann und Regisseur Gernot Roll. Seehofer: "Gernot Roll ist der Grandseigneur unter den deutschen Kameraleuten. 60 Jahre kreatives Schaffen mit der Kamera haben über 80 herausragende Kino- und Fernsehproduktionen entstehen lassen. Dabei ist Gernot Roll nicht einem bestimmten Genre verhaftet. Seine große Kunst ist die Vielfalt der Themen, die er jeweils in exzellenter Manier in grandiose Bilder umzusetzen weiß."

Der 1939 in Dresden geborene Gernot Roll begann seine Filmkarriere 1953 mit einer Ausbildung zum Kameramann in den DEFA-Studios in Potsdam-Babelsberg, wo er zudem erste Erfahrungen als Kameraassistent sammeln konnte. 1960 siedelte Roll in die Bundesrepublik Deutschland über und begann ab 1961 für die Bavaria-Filmstudios in München zu arbeiten. Seitdem war Gernot Roll als lichtsetzender Kameramann für mehr als 120 Kinofilme, Fernsehfilme und Serien verantwortlich und zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des deutschen Films. Meisterwerke des deutschen Films wie die vielfach ausgezeichnete "Heimat"-Reihe des Regisseurs Edgar Reitz, für die Roll 1984 "Heimat – Eine deutsche Chronik", 1992 "Die zweite Heimat – Chronik einer Jugend" und zuletzt 2012 "Die andere Heimat" fotografierte, zählen ebenso wie seine Bildgestaltung des deutschen Oscar-Gewinners "Nirgendwo in Afrika" (2001) von Caroline Link zu seinem eindrucksvollen Oeuvre. Mit der für das Kino entstandenen Thomas-Mann-Adaption "Buddenbrooks" (2007) und dem Fernseh-Dreiteiler "Die Manns – Ein Jahrhundertroman" (2001), sowie seiner Mitarbeit an dem Fernsehmehrteiler "Die Buddenbrooks" von 1979 erwies sich Roll als Spezialist für Literaturverfilmungen und Filmbiografien. Aber auch populäre Publikumsfilme wie die Komödie "Der bewegte Mann" (1994), die Gesellschaftssatire "Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief" (1997) und zahlreichen Episoden für die ARD-Erfolgsreihe "Tatort" finden sich in dem vielfältigen Werk des international renommierten Kameramanns, der bis heute zusätzlich elf Regiearbeiten für Kino und Fernsehen inszeniert hat, wie z.B. den preisgekrönten Mehrteiler "Radetzkymarsch" (1994).

Der Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten ging in den letzten Jahren unter anderen an Armin Mueller-Stahl, Michael Ballhaus, Peter Schamoni, Joseph Vilsmaier, Hannelore Elsner, Wim Wenders und Margarethe von Trotta. Der Bayerische Filmpreis wurde 1979 zum ersten Mal vergeben. Er zählt zu den renommiertesten und bestdotierten Auszeichnungen in der deutschen Filmbranche.

Die Fernseh-Gala wird am Freitag, 16. Januar 2015, ab 19.00 Uhr live im Bayerischen Fernsehen übertragen und von 3sat am Montag, 19. Januar 2015, 23.10 Uhr, in einer Zusammenfassung ausgestrahlt.

Quelle: www.bayern.de