1969

3. Mai
In Hollywood stirbt der Kameramann Karl Freund im Alter von 79 Jahren. In den zwanziger Jahren hat er stilbildend mit Richard Oswald, Fritz Lang, E.A. Dupont und F.W. Murnau zusammengearbeitet. 1929 in die USA gegangen.

18. Mai
Der Regisseur Ludwig Berger ("Ein Walzertraum", "Ich bei Tag und du bei Nacht") stirbt 77jährig in Schlangenbad. Als Emigrant arbeitete er in Europa und Amerika. Nach dem Krieg hat er keinen Spielfilm mehr gedreht. Seine Autobiografie hat den Titel "Wir sind vom gleichen Stoff, aus dem die Träume sind" (1963).

26. Juni
Rainer Werner Fassbinder tritt auf den Plan. Bei den Berliner Filmfestspielen wird sein Erstlingsfilm "Liebe ist kälter als der Tod" beachtet, aber nicht ausgezeichnet.

15. Juli
Peter van Eyck, der international geachtete Darsteller zwielichtiger Rollen, stirbt 55jährig in Zürich. Von 1945 bis 1948 amtierte er als amerikanischer Filmoffizier in Berlin.

23. September
Der Schauspieler und Regisseur Hans Deppe, 71, stirbt in West-Berlin. In den fünfziger Jahren hat er mit seinen Filmen – "Schwarzwaldmädel", "Grün ist die Heide", "Wenn der weisse Flieder wieder blüht" – die Sehnsüchte des Publikums in der Bundesrepublik erfüllt.

22. Dezember
Der Wiener Regisseur Josef von Sternberg, 75, stirbt in Hollywood. 1963 wurde ihm für "langjährige Verdienste um den deutschen Film" ein "Bundesfilmpreis" verliehen. Gedreht hat er in Deutschland zwar nur einen Film: "Der blaue Engel". Aber aus der Berlinerin Marlene Dietrich hat er einen Weltstar gemacht.

 

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Hans Helmut Prinzler: Chronik, 1895-2004. In: Wolfgang Jacobsen, Anton Kaes, Hans Helmut Prinzler (Hg.): Geschichte des deutschen Films. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Stuttgart: Metzler 2004

© 2004 J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart.