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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Horst Drinda

Date of Birth
05/01/1927 - 12:00
Geburtsort
Berlin
Sterbedatum
02/21/2005 - 12:00
Sterbeort
Berlin
Biografie

Horst Eckhart Drinda, geboren am 1. Mai 1927 in Berlin, absolvierte eine Ausbildung als Flugzeugmotorenschlosser bei den Junkers-Werken in Köthen, Dessau. Im Herbst 1944 ging er nach Gotenhafen, um ein Studium als technischer Offizier bei der Wehrmacht anzutreten und eine Offizierslaufbahn einzuschlagen. Im Januar 1945 setzte man ihn bei der Infanterie ein. Drinda wurde verwundet, geriet schließlich in Berlin in Gefangenschaft, konnte aber flüchten. Nach Kriegsende engagierte er sich bei den Aufräumarbeiten und arbeitete als Bügelgerüstbauer. Zugleich fasste er den Entschluss, als Schauspieler Karriere zu machen. Im Spätsommer 1945 sprach er bei Gustav von Wangenheim, damals Intendant des von ihm wiedereröffneten Deutschen Theaters Berlin, vor – mit Erfolg: als erster Stipendiat wurde Drinda an der Schauspielschule des Deutschen Theaters aufgenommen. Weniger als ein Jahr später gab er unter der Regie von Wangenheims in Fred Dengers Gegenwartsstück "Wir heißen euch hoffen" sein Bühnendebüt. Bereits seine zweite Rolle war der Titelpart in Heinrich Goertz' "Peter Kiewe".

Im Lauf der 50er Jahren avancierte er zu einem der meistbeschäftigten und profiliertesten Darsteller des Deutschen Theaters. Seine Paraderollen sind zunächst jugendliche Helden, später auch Charakterrollen und "gestandene Männer": Er war der Ferdinand in Goethes "Egmont" (1951), verkörperte Schillers "Don Carlos" (1952) und Shakespeares "Hamlet" (1964). In Rolf Hochhuths "Der Stellvertreter" (1966) spielte er Papst Pius XII, in Peter Hacks' "Amphitryon" (1972) den Jupiter. Nicht weniger erfolgreich war er in komischen Rollen, so etwa als Chlestakow in Gogols "Der Revisor" (1954) oder der Bürgermeister in Benno Bessons Inszenierung von Jewgenij Schwarz' "Der Drache" (1965). Von einer Pause von1948 bis 50 abgesehen gehörte Drinda bis 1971 dem Ensemble des Deutschen Theaters an. Danach stand er dort immer wieder als Gastakteur auf der Bühne.

Sein Filmdebüt hatte Horst Drinda bereits 1948 in Gustav von Wangenheims "Und wieder 48" gegeben, doch wenngleich er im Lauf seiner Karriere in über 80 Film- und Fernsehproduktionen mitwirkte, gehörte seine wahre Leidenschaft stets dem Theater. Das machte seine Auftritte vor der Kamera gleichwohl nicht weniger überzeugend: In Konrad Wolfs "Lissy" (1957) beispielsweise beeindruckte er als Angestellter, der seine kleinbürgerlichen Aufstiegsträume bei der SA verwirklicht.

Drindas bedeutendste Kinorolle war jedoch der Arbeiter und Kommunist Ernst Machner in Günther Rückers "Die besten Jahre" (1965), ein Mann, der nach seiner Kriegsheimkehr Junglehrer wird und an dessen beschwerlichem Aufstieg die bildungspolitische Entwicklung in der DDR aufgezeigt wurde. Eine weitere markante Rolle hatte er in "KLK an PTX – Die rote Kapelle" als Widerstandskämpfer Arvid Harnack.

Ab der zweiten Hälfte der 60er Jahre wirkte Drinda vor allem in Fernsehproduktionen mit. In diesem Medium fand er denn auch seine prägendsten Rollen. Von 1967 bis 1970 verkörperte er in "Ich - Axel Cäsar Springer", einer für die ideologische Auseinandersetzung mit der BRD bedeutenden Serie, den westdeutschen Verleger Axel Caesar Springer. 1971 schloss Drinda sich dem Ensemble des Fernsehens der DDR an, danach war er aus größeren TV-Produktionen nicht mehr wegzudenken.

Nicht zuletzt in Serien über den DDR-Alltag kam er zu großer Popularität: als Kapitän Karsten in "Zur See" (1977), als Abgeordneter Gerhard König in "Unser Mann ist König" (1980). Vereinzelt versuchte er sich auch als Regisseur, unter anderem bei einer TV-Bearbeitung von Molieres "Don Juan" (1972). Mit zunehmenden Alter verkörperte er häufiger auch Autoritätspersonen in historischen Filmen: so etwa den preußischen Reform-General Gerhard von Scharnhorst  in der Mini-Serie "Scharnhorst" (1978), den bulgarischen Kommunisten Dimitroff in "Der Teufelskreis" (1982; auch Co-Regie) oder Karl Marx in "Das Interview" (1983).

Nach der Wende stand Drinda immer seltener vor der Kamera, ab 1990 hatte er vor allem Gastauftritte in TV-Serien wie "Stubbe - Von Fall zu Fall" (1996) oder "Der letzte Zeuge" (1998). Seine letzte Rolle hatte er 1999 als Medizinprofessor in einer Folge der Krankenhausserie "St. Angela".

Horst Drinda, nach zwei Schlaganfällen im Jahr 2003 vollständig gelähmt, starb am 21. Februar 2005 in Berlin.

 
Filmography
1998/1999
Gefährliche Wahrheit
  • Darsteller
1996/1997
Wenn das Böse erwacht
  • Darsteller
1996
Stubbe und das Kind
  • Darsteller
1995
Verliebte Feinde
  • Darsteller
1989/1990
Falscher Jasmin
  • Darsteller
1987/1988
Eine Magdeburger Geschichte
  • Darsteller
  • Regie
  • Drehbuch
1983-1985
Mein lieber Onkel Hans
  • Darsteller
1983
Das Interview
  • Darsteller
1982
Im Spiegel
  • Darsteller
1982
Der Teufelskreis
  • Darsteller
  • Regie
1980/1981
Der kleine Doktor
  • Darsteller
1980/1981
Zwei Zeilen, kleingedruckt
  • Darsteller
1979/1980
Anamnese
  • Darsteller
1978/1979
Gelb ist nicht nur die Farbe der Sonne
  • Darsteller
1978/1979
Plantagenstraße 19
  • Darsteller
1978/1979
Nachtspiele
  • Darsteller
1977/1978
Addio, piccola mia
  • Darsteller
1978
Die Krise
  • Darsteller
1978
Die Hoffnung
  • Darsteller
1978
Die Katastrophe
  • Darsteller
1978
Der Generalangriff
  • Darsteller
1978
Die Erhebung
  • Darsteller
1976
Der Weg ins Nichts
  • Darsteller
1975/1976
Auf der Suche nach Gatt
  • Darsteller
1973
Eva und Adam oder Drum prüfe!
  • Darsteller
1971/1972
Eva und Adam oder Gefechte mit Napoleon
  • Darsteller
1972/1973
Gesichter im Zwielicht
  • Darsteller
1970/1971
KLK an PTX - Die Rote Kapelle
  • Darsteller
1970
Kein Mann für Camp Detrick
  • Darsteller
1969/1970
Der Königsmacher
  • Darsteller
1969/1970
Der gemachte Mann
  • Darsteller
1967/1968
Seid nett zueinander
  • Darsteller
1967/1968
Männer werden gemacht
  • Darsteller
1967/1968
Vom schweren Anfang
  • Darsteller
1966-1968
Der Mord, der nie verjährt
  • Darsteller
1967
Kleiner Mann - was nun?
  • Darsteller
1967
Begegnungen
  • Darsteller
1966/1967
Er ging allein
  • Darsteller
1965-1967
Die Heimkehr des Georg Weerth
  • Sprecher
1965/1966
Die Reise nach Sundevit
  • Darsteller
1964/1965
Die besten Jahre
  • Darsteller
1965
Ballade vom roten Mohn / Four Soldiers
  • Sprecher
1965
Der Nachfolger
  • Darsteller
1965
Die Ermittlung - Oratorium in 11 Gesängen
  • Darsteller
1965
Der Augenzeuge [Jg. 1965 / Nr. 044]
  • Mitwirkung
1963
Johannes R. Becher
  • Mitwirkung
1962/1963
Der Dieb von San Marengo
  • Darsteller
1959-1963
Das russische Wunder (Teil 2)
  • Sprecher
1959-1963
Das russische Wunder (Teil 1)
  • Sprecher
1961/1962
Das verhexte Fischerdorf
  • Darsteller
1960-1962
Enge Verbundenheit
  • Darsteller
1960-1962
Ärzte
  • Darsteller
1961
Der Traum des Hauptmann Loy
  • Darsteller
1960/1961
Das Film-Magazin Nr. 1. EP 6: Ein Ehepaar erzählt einen Witz
  • Darsteller
1961/1991
Das Kleid
  • Darsteller
1960/1961
Die Liebe und der Co-Pilot
  • Darsteller
1960
Produktion geht vor...
  • Darsteller
1959/1960
Hochmut kommt vor dem Knall
  • Darsteller
1960
Begegnung im Zwielicht
  • Darsteller
1959
Bevor der Blitz einschlägt
  • Darsteller
1958
Sie nannten das Justiz...
  • Darsteller
1958
Einer unserer Besten
  • Darsteller
1958/1959
Spuk im Schloß
  • Sprecher
1958
Klotz am Bein
  • Darsteller
1957/1958
Sie kannten sich alle
  • Darsteller
1956/1957
Lissy
  • Darsteller
1956
Kleine Fische
  • Darsteller
1956
Das tapfere Schneiderlein
  • Darsteller
1955
Pep
  • Darsteller
1955
Der Fischer un sine Fru
  • Darsteller
1954/1955
Einmal ist keinmal
  • Darsteller
1954/1955
Der Untermieter
  • Darsteller
1953/1954
Gefährliche Fracht
  • Darsteller
1954
Die Nacht des Grauens
  • Darsteller
1953
Die DEFA-Rakete - Folge 1
  • Darsteller
1953
Bitte nicht stören
  • Darsteller
1951
Zugverkehr unregelmäßig
  • Darsteller
1949/1950
Semmelweis - Retter der Mütter
  • Darsteller
1949/1950
Der Auftrag Höglers
  • Darsteller
1948
...und wieder 48!
  • Darsteller
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