Direkt zum Inhalt
Startseite
Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Gila von Weitershausen

Weitere Namen
Gisela von Weitershausen (Geburtsname)
Date of Birth
03/21/1944 - 12:00
Geburtsort
Trebnitz (heute Trzebnica, Polen)
Biografie

Gila von Weitershausen wurde als Gisela Freiin von Weitershausen am 21. März 1944 im schlesischen Trebnitz geboren. Ihre Mutter Ingeborg entstammte dem preußischen Adelsgeschlecht von der Groeben, ihr Vater Georg Freiherr von Weitershausen war Offizier; Giselas Urgroßvater war der einstige Reichskanzlers Georg von Hertling.

Am Ende des Zweiten Weltkriegs flüchtete die Familie aus Schlesien. Nach dem Abschluss an einer Rudolf-Steiner-Schule besuchte Gila von Weitershausen 1962, mit 18 Jahren, die Neue Münchner Schauspielschule, gegen den Willen ihrer Eltern. Im selben Jahr gab sie ihr Debüt vor der Kamera mit einer Episodenhauptrolle in dem Aufklärungsfilm "Hütet eure Töchter!", der aber erst 1964 in die Kinos kam. Es folgten vereinzelte Fernsehauftritte und Kino-Nebenrollen wie in Kurt Hoffmanns "Herrliche Zeiten im Spessart" (1967). Bühnenerfahrungen sammelte sie am Fränkischen Landestheater. 1966 heiratete sie in München den Schauspieler Martin Lüttge.

Der Durchbruch gelang Gila von Weitershausen 1968 in der Hauptrolle einer unangepassten jungen Frau in der frivolen Schwabing-Komödie "Engelchen oder Die Jungfrau von Bamberg" – für diesen Part erhielt sie ausgezeichnete Kritiken und den Deutschen Filmpreis als Beste Nachwuchsdarstellerin. Im gleichen Jahr sah man sie als freche Schülerin im Ensemble der Paukerkomödie "Die Lümmel von der ersten Bank" (1968). Mit dem Regisseur Michael Verhoeven drehte von Weitershausen "Engelchen macht weiter – hoppe, hoppe Reiter" (1969) und "Der Bettenstudent oder: Was mach’ ich mit den Mädchen?" (1970), May Spils besetzte sie in einer Hauptrolle des preisgekrönten Klassikers "Nicht fummeln, Liebling" (1970).

In den folgenden zehn Jahren wirkte Gila von Weitershausen in einer Reihe sehr unterschiedlicher Filme mit. So gehörte sie als auf Rache sinnenden Wildwest-Siedlerin zum Ensemble der Jack-London-Adaption "Der Schrei der schwarzen Wölfe" (1972), verdrehte in "Als Mutter streikte" (1974) als lebenslustige Dorfschönheit diversen Männern den Kopf und spielte in der Martin-Walser-Verfilmung "Das Einhorn" (1978) die Ehefrau eines Schriftstellers in der Midlife-Crisis.
Der Franzose Louis Malle, mit dem sie von 1970 bis 1973 liiert war (die Ehe mit Lüttge wurde 1972 geschieden), besetzte sie in dem Coming-of-Age-Film "Herzflimmern" (FR/IT/DE 1971) als Prostituierte. Aber auch andere internationale Regisseure wurden auf Gila von Weitershausen aufmerksam. In Jess Francos Abenteuerfilm "X 312 - Flug zur Hölle" (DE/ES 1971) gehörte sie zu den illustren Passagier*innen eines im Dschungel abgestürzten Flugzeugs, in Claude Chabrols Thriller "Die Schuldigen mit den sauberen Händen" (1976) war sie die Geliebte eines skrupellosen Geschäftsmannes (Jean Rochefort).

Neben solchen Kinofilmen wirkte Gila von Weitershausen auch in mehreren TV-Produktionen mit, zum Beispiel in Wolfgang Petersens "Schwarz und weiß wie Tage und Nächte" (1978) als Frau eines hochbegabten Schachprofis (Bruno Ganz), und in der Stefan-Zweig-Adaption "Verwirrung der Gefühle" (FR/DE 1979) als Scheinehefrau eines verborgen schwulen Uniprofessors (Michel Piccoli), der eine Affäre mit einem seiner Studenten beginnt.

Anfang der 1980er Jahre verlegte Gila von Weitershausen nach Volker Schlöndorffs Kinofilm "Die Fälschung" (1981, erneut als Ehefrau von Bruno Ganz' Hauptfigur) ihren Arbeitsschwerpunkt aufs Fernsehen. In den folgenden 40 Jahren wirkte sie in einer unüberschaubaren Menge an Fernsehspielen und Serien mit. Die Bandbreite reichte von dem britisch-deutschen Drama " Der Offizier und die Puppe" (1985) mit Jeremy Irons, über Episodenrollen in "Der Alte", "Meister Eder und sein Pumuckl", "Liebling Kreuzberg" und "Tatort" – um nur wenige Beispiele zu nennen.

Zwischendurch übernahm Gila von Weitershausen vereinzelt auch Kinorollen: In Margarethe von Trottas "Fürchten und Lieben" (FR/IT/DE), als Urlaubsbekanntschaft von Jean-Paul Belmondo in "Der Löwe" (FR/DE 1988) und als Mutter des jungen Helden in dem Kinderfilm "Lippels Traum" (1990).

In der Serie "Der Landarzt" spielte sie von 1987 bis 1995 die Hauptrolle der Annemarie Mattiesen; die Rolle hatte sie von Uschi Glas übernommen, die schwangerschaftsbedingt ausgestiegen war. Eine feste Rolle hatte sie auch in der Filmreihe "Der Schwarzwaldhof" (2010-2012). Zudem war sie bis 2018 in verschiedenen Rollen auf dem "Traumschiff" zu Gast. Die letzten Rollen spielte sie 2021/2022 in zwei Folgen von "Kreuzfahrt ins Glück". Ihre Filmografie umfasst rund 200 Titel.

Gila von Weitershausen war von 1994 bis zu dessen Tod im Jahr 2020 mit dem Radiologen und Psychoanalytiker Hartmut Wahle verheiratet und lebt in München. Zu ihren fünf Geschwistern gehören die Filmeditorin Barbara von Weitershausen und der Fotograf Horst von Weitershausen. Aus der Beziehung mit Louis Malle hat sie einen Sohn, den Filmproduzenten Manuel Cuotemoc Malle.

Filmography
2009/2010
Letzter Moment
  • Darsteller
2010
Sunny und Roswitha
  • Sprecher
2010
Familiengeheimnisse
  • Darsteller
2007/2008
Die Weisheit der Wolken
  • Darsteller
2006/2007
Ich heirate meine Frau
  • Darsteller
2007
Rosamunde Pilcher: Aus Liebe und Leidenschaft
  • Darsteller
2005/2006
Meine Mutter tanzend
  • Darsteller
2005/2006
Mein süßes Geheimnis
  • Darsteller
2006
Fünf-Sterne-Kerle inklusive
  • Darsteller
2004/2005
Abschiedsvorstellung
  • Darsteller
2003/2004
Der Traum vom Süden
  • Darsteller
2001
Unschuldig
  • Darsteller
2000
Das Herz des Priesters
  • Darsteller
1998
Diskokiller
  • Darsteller
1997/1998
Der kleine Unterschied
  • Darsteller
1997
Der Mord, der ein Irrtum war
  • Darsteller
1996/1997
Rosamunde Pilcher: Stunden der Entscheidung
  • Darsteller
1996/1997
Nervenkrieg
  • Darsteller
1996
Olivia - Ein Kinderschicksal bewegt die Welt
  • Darsteller
1995/1996
Im Namen des Gesetzes. [Staffel 2]
  • Darsteller
1995
Kissenschlacht
  • Darsteller
1994/1995
Imken, Anna und Maria
  • Darsteller
1994
Heringstage
  • Darsteller
1994
Ein besonderes Paar
  • Darsteller
1993
Das Traumschiff. Indien und Malediven
  • Darsteller
1990
Tossners Ende
  • Darsteller
1989/1990
Lippels Traum
  • Darsteller
1987/1988
Fürchten und Lieben
  • Darsteller
1988
Der Löwe
  • Darsteller
1986/1987
Sommer in Lesmona
  • Darsteller
1986
Das Traumschiff. Bali
  • Darsteller
1984/1985
Vorsichtige Berührung
  • Darsteller
1985
Hals über Kopf
  • Darsteller
1985
Ich knüpfte manche zarte Bande
  • Darsteller
1981-1985
Alle Geister kreisen... Todos os espiritos circulam
  • Darsteller
1984
Patrik Pacard. Entscheidung im Fjord
  • Darsteller
1984
Fluchthilfe
  • Darsteller
1983/1984
Tödlicher Ausweg
  • Darsteller
1983
Die ewigen Gefühle
  • Darsteller
1982/1983
Geheimnisse einer Nacht
  • Darsteller
1982
So oder so ist das Leben II. Vier unterhaltsame Geschichten um das Thema Liebe
  • Darsteller
1980-1982
Brandmale
  • Darsteller
1982
So oder so ist das Leben I. Vier Begegnungen in einer Großstadt
  • Darsteller
1982
Haß
  • Darsteller
1980/1981
Blut und Ehre
  • Darsteller
1981
Die Fälschung
  • Darsteller
1979/1980
Wochenendgeschichten
  • Darsteller
1979
Tödlicher Ausgang
  • Darsteller
1978
Erzählung eines Unbekannten
  • Darsteller
1979
Konzert im siebten Stock
  • Darsteller
1978
Schwarz und weiß wie Tage und Nächte
  • Darsteller
1977/1978
Das Einhorn
  • Darsteller
1977
Tauwetter
  • Darsteller
1976
Das Ende der Beherrschung
  • Darsteller
1975/1976
Die Schuldigen mit den sauberen Händen
  • Darsteller
1975
Nathalie
  • Regie
  • Produzent
1974
Das Zeichen der Vier
  • Darsteller
1973/1974
Feinde fürs Leben
  • Darsteller
1973/1974
Als Mutter streikte
  • Darsteller
1973
Gott schützt die Liebenden
  • Darsteller
1972/1973
Der Fußgänger
  • Darsteller
1972
Der Schrei der schwarzen Wölfe
  • Darsteller
1972
Blutiger Freitag
  • Darsteller
1970/1971
Vuelo al infierno
  • Darsteller
1970/1971
Herzflimmern
  • Darsteller
1969/1970
Ohrfeigen
  • Darsteller
1969/1970
Nicht fummeln, Liebling
  • Darsteller
1969/1970
11 Uhr 20
  • Darsteller
1969/1970
Der Bettenstudent oder: Was mach' ich mit den Mädchen?
  • Darsteller
1969
Köpfchen in das Wasser - Schwänzchen in die Höh'
  • Darsteller
1969
Charley's Onkel
  • Darsteller
1968/1969
Engelchen macht weiter, hoppe - hoppe Reiter
  • Darsteller
1967/1968
Engelchen oder Die Jungfrau von Bamberg
  • Darsteller
1968
Die Lümmel von der ersten Bank
  • Darsteller
1968
Samtpfötchen dreht sein letztes Ding
  • Darsteller
1966
Jan Himp und die kleine Brise
  • Darsteller
1965
Die Tochter des Brunnenmachers
  • Darsteller
1962-1964
Hütet eure Töchter! Ein dokumentarischer Spielfilm in sieben Fällen
  • Darsteller
URL: https://www.filmportal.de/person/gila-von-weitershausen_a131f2edca8e474b991dfe6e1657dfac