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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Inge Meysel

Weitere Namen
Ingeborg Charlotte Meysel (Geburtsname)
Date of Birth
05/30/1910 - 12:00
Geburtsort
Berlin
Sterbedatum
07/10/2004 - 12:00
Sterbeort
Bullenhausen bei Hamburg
Biografie

Inge Meysel wurde als Ingeborg Charlotte Hansen am 30. Mai 1910 in Berlin geboren. Die Tochter der protestantischen Dänin Margarete Dagmar Antonie Luise Hansen und des jüdischen Generalvertreters für Tabakwaren Julius Meysel verließ vor dem Abitur das Gymnasium, um Schauspielunterricht bei Ilka Grüning zu nehmen. Nach ersten Vorsprechen debütierte sie 1930 am Zwickauer Stadttheater in "Affäre Dreyfus".

Nach weiteren Theaterengagements folgte 1932 der erste Filmauftritt in "Großstadtnacht". Im selben Jahr spielte Meysel am Berliner Renaissance-Theater die Titelrolle in "Fräulein Frau" von Ludwig Fulda, danach trat sie im Schauspielhaus Leipzig in "Rauhnacht" und – an der Seite ihres damaligen Lebenspartners Helmut Rudolph – in Shakespeares "Komödie der Irrungen" auf.

Weil sie unter dem Nazi-Regime als "Halbjüdin" galt, bekam Inge Meysel im August 1933 ein Auftrittsverbot, gefolgt von einem endgültigen Berufsverbot im August 1935. Gemeinsam mit Rudolph arbeitete sie zunächst in der Freien Stadt Danzig, bevor das Paar 1936 über Dresden nach Hamburg umsiedelte. Im Jahr 1942 untersagte die Gestapo Meysel und Rudolph das Zusammenleben. Sie arbeitete zwischenzeitlich als Telefonistin, technische Hilfszeichnerin und zuletzt in der Fallschirmproduktion. Nach dem Kriegsende heirateten Meysel – deren Vater den Holocaust in einem Versteck seiner ehemaligen Sekretärin überlebte – und Rudolph, doch die Ehe wurde bereits 1947 wieder geschieden.

Im September 1945 markierte Inge Meysels Auftritt in der Aufführung von Hofmannsthals "Jedermann" in der Hamburger St. Johannis Kirche ihre Rückkehr als Schauspielerin nach 12-jähriger gezwungener Unterbrechung. Im April 1946 spielte sie in Molières "Tartüff" am Hamburger Thalia-Theater. Als Ensemblemitglied blieb sie dem Haus bis 1970 verbunden und begeisterte in zahlreichen umjubelten Inszenierungen, darunter in Hauptmanns "Die Ratten". Daneben gab Meysel diverse Gastspiele, insbesondere an Bühnen in Berlin. Mit einer Rolle in "Liebe 1947" kam Inge Meysel 1948 wieder zum Film. Es folgten Auftritte in "Taxi-Kitty", "Kommen sie am Ersten" und "Wunschkonzert". Sie überzeugte sowohl in dramatischen wie komödiantischen Parts in Produktionen wie "Dr. Crippen lebt", "Als geheilt entlassen", "Das Mädchen vom Moorhof" und "Rosen für den Staatsanwalt". Des weiteren übernahm sie die Hauptrollen in Kinoadaptionen ihrer erfolgreichen Bühnenauftritte "Im sechsten Stock" und "Ihr schönster Tag".

 

Ab 1953 arbeitete Inge Meysel auch für das Fernsehen und gelangte so zu immenser Popularität, zunächst vor allem in TV-Spielen, die auf ihren Bühnenrollen basieren. Die Inszenierung übernahm dabei häufig Regisseur John Olden, mit dem sie von 1957 bis zu Oldens Tod im Jahr 1965 verheiratet war. Neben komödiantischen Stoffen brillierte sie dabei auch als Frau Wolff in "Der Biberpelz" sowie in der TV-Adaption von "Die Ratten". Das Attribut "Fernsehmutter der Nation", welches ihr Zeit ihres Lebens anhängen sollte, kam schließlich mit der Rolle der resoluten Familien-Matriarchin Käthe Scholz in der siebenteiligen Serie "Die Unverbesserlichen". Später spielte sie bewusst gegen das Image an, unter anderem in den Produktionen "Eine geschiedene Frau" und "Mütter". Eine weitere prägende TV-Rolle war die Figur der furchtlosen Putzfrau Mrs. Harris, die Meysel ab 1969 in mehreren TV-Spielen verkörperte. 1971 wechselte sie vom Thalia ans Berliner Renaissance-Theater, es folgten diverse Gastspiele und Tourneen, etwa mit Helmut Käutner in der Inszenierung von "Ehekarussell".

Mit "Der rote Strumpf" kehrte sie 1980 ein letzte Mal ins Kino zurück, fortan widmete sie sich ausschließlich der Fernseh- und Theaterarbeit. In "Die kluge Witwe" (1981) verkörperte Inge Meysel überzeugend eine Frau, die sich mit den sozialen und persönlichen Folgen des Alterns auseinandersetzt. Diese neue Rolle der selbstbewussten und kämpferischen Seniorin gab sie auch in "Frau Juliane Winkler", "Kein pflegeleichter Fall" und "Großmutters Courage". Herausragende Fernsehauftritte hatte sie auch als clevere Oma in mehreren Folgen von "Polizeiruf 110" und als in die Psychiatrie abgeschobene Rentnerin in "Das vergessene Leben". Ihren endgültigen Abschied von der Bühne nahm Inge Meysel im Jahr 1995 im Rahmen eines Gastspiels mit dem Stück "Teures Glück" am Bernhard-Theater in Zürich.

Neben ihrer künstlerischen Arbeit beteiligte sich Inge Meysel auch häufig an gesellschaftspolitischen Debatten und engagierte sich mit großem persönlichen Einsatz in Fragen der Emanzipation und sozialen Gerechtigkeit. Über die Jahre wurde die streitlustige Schauspielerin vielfach ausgezeichnet, so erhielt sie gleich mehrfach den "Bambi" und "Die Goldene Kamera" sowie diverse hochrangige TV- und Theaterpreise. 1990 erhielt sie die Medaille für Kunst und Wissenschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, und im Jahr darauf die Ernst-Reuter-Plakette in Silber des Senats von Berlin. Die Annahme des Bundesverdienstkreuzes Erster Klasse verweigerte sie hingegen im Jahr 1981 mit dem Verweis auf das Schicksal ihres jüdischen Vaters, dem 1933 von den Nazis das Eiserne Kreuz aberkannt worden war.

Inge Meysel starb am 10. Juli 2004 in Hamburg.

Filmography
2001
Die Liebenden vom Alexanderplatz
  • Darsteller
2001
Bargeld lacht
  • Darsteller
1999/2000
Blaues Blut
  • Darsteller
1997
Das vergessene Leben
  • Darsteller
1998
Zwei süße Früchtchen
  • Darsteller
1998
Mach' mal Pause!, Herr Petermann
  • Darsteller
1998
Auf gute Nachbarschaft
  • Darsteller
1998
Glücksspiele
  • Darsteller
1997
Ungehörige Angehörige
  • Darsteller
1997
Guppies zum Tee
  • Darsteller
1997
Gänseblümchen
  • Darsteller
1997
Heimatgeschichten. Bericht von Dreharbeiten mit Inge Meysel.
  • Darsteller
1996
Kurzer Traum
  • Darsteller
1995/1996
Babuschka
  • Darsteller
1995
Roter Caviar
  • Darsteller
1995
Das wird schon werden
  • Darsteller
1995
Dank an eine Unverbesserliche
  • Darsteller
1995
Großmutters Courage
  • Darsteller
1994/1995
1 A Landeier
  • Darsteller
1994
Glück auf Kredit
  • Darsteller
1993
Schlussabrechnung
  • Darsteller
1993
Parlazzo
  • Darsteller
1992
Kein pflegeleichter Fall. II
  • Darsteller
1992
ZAK
  • Darsteller
1990
Mrs. Harris und der Heiratsschwindler
  • Darsteller
1991
Taxi nach Rathenow
  • Darsteller
1990
Kein pflegeleichter Fall
  • Darsteller
1990
Die Richterin
  • Darsteller
1989
In inniger Feindschaft / Champ clos
  • Darsteller
1989
Die Staatskanzlei
  • Darsteller
1989
Der Augenblick der Rache
  • Darsteller
1988/1989
Mrs. Harris fährt nach Monte Carlo
  • Darsteller
1988
Zum Geburtstag viel Glück. Willy Millowitsch wird 80. EP 3: Omelette Surprise
  • Darsteller
1988
Neapel sehen und erben
  • Darsteller
1987/1988
Spätes Glück nicht ausgeschlossen
  • Darsteller
1986
Blutrausch
  • Darsteller
1987
Die Erbschaft
  • Darsteller
1987
Mrs. Harris fährt nach Moskau
  • Darsteller
1985
Der geschmuggelte Henry
  • Darsteller
1986
Vertrauen gegen Vertrauen
  • Darsteller
1985
Suche Familie - zahle bar
  • Darsteller
1985
Schwester Hilde
  • Darsteller
1984/1985
Grenzenloses Himmelblau
  • Darsteller
1984/1985
Die Krimistunde [Folge 14]
  • Darsteller
1984
Freund mit Rolls Royce
  • Darsteller
1984
Das Geschenk
  • Darsteller
1984
Die Dame und die Unterwelt
  • Darsteller
1984
Selbstbedienung
  • Darsteller
1983
Frau Juliane Winkler
  • Darsteller
1982
Ein Kleid von Dior
  • Darsteller
1981
Die kluge Witwe
  • Darsteller
1980/1981
Der rote Strumpf
  • Darsteller
1980
Bühne frei für Kolowitz
  • Darsteller
1978/1979
Noch 'ne Oper. Ein musikalischer Spaß
  • Darsteller
1979
Ihr 106. Geburtstag
  • Darsteller
1976
... in allen Lebenslagen
  • Darsteller
1975
Hundert Mark. Sieben Geschichten um eine runde Summe.
  • Darsteller
1975/1976
Sonntags geöffnet
  • Darsteller
1974
Mütter
  • Darsteller
1973
Orpheus in der Unterwelt
  • Darsteller
1971
Peter Alexander präsentiert Spezialitäten [6]
  • Darsteller
1971
Die Unverbesserlichen und ihr Stolz
  • Darsteller
1970
Keiner erbt für sich allein
  • Darsteller
1970
Die Unverbesserlichen und die Liebe
  • Darsteller
1969
Weh' dem, der erbt
  • Darsteller
1969
Die Unverbesserlichen und ihre Menschenkenntnis
  • Darsteller
1968
Die Unverbesserlichen und ihre Sorgen
  • Darsteller
1968
Zwischenmahlzeit
  • Darsteller
1967
Die Unverbesserlichen und ihr Optimismus
  • Darsteller
1966
Die Unverbesserlichen - nichts dazugelernt
  • Darsteller
1965
Die eigenen vier Wände
  • Darsteller
1965
Die Unverbesserlichen
  • Darsteller
1964/1965
Tivoli
  • Darsteller
1964
Ein Frauenarzt klagt an
  • Darsteller
1964
Eines schönen Tages
  • Darsteller
1961/1962
Ihr schönster Tag
  • Darsteller
1961
Im 6. Stock
  • Darsteller
1961
Schau heimwärts, Engel
  • Darsteller
1961
Blond muß man sein auf Capri
  • Darsteller
1959/1960
Als geheilt entlassen
  • Darsteller
1959
Liebe verboten - Heiraten erlaubt
  • Darsteller
1959
Bobby Dodd greift ein
  • Darsteller
1959
Rosen für den Staatsanwalt
  • Darsteller
1958
Das Mädchen vom Moorhof
  • Darsteller
1958
Immer die Radfahrer
  • Darsteller
1958
Nasser Asphalt
  • Darsteller
1957/1958
Dr. Crippen lebt
  • Darsteller
1956
Ein Mann muß nicht immer schön sein
  • Darsteller
1956
Der Mustergatte
  • Darsteller
1956
Uns gefällt die Welt
  • Darsteller
1955
Die Heiratsvermittlerin
  • Darsteller
1954/1955
Des Teufels General
  • Darsteller
1955
Wunschkonzert
  • Darsteller
1954
Der Mann meines Lebens
  • Darsteller
1954
Mit und ohne Begleitung
  • Darsteller
1952
Tanzende Sterne
  • Darsteller
1951/1952
Die Stimme des Anderen
  • Darsteller
1951
Die Dubarry
  • Darsteller
1951
Sensation in San Remo
  • Darsteller
1951
Engel im Abendkleid
  • Darsteller
1951
Kommen Sie am Ersten...!
  • Darsteller
1949/1950
Meine Nichte Susanne
  • Darsteller
1950
Taxi-Kitty
  • Darsteller
1950
Der Fall Rabanser
  • Darsteller
1948/1949
Liebe 47
  • Darsteller
1949
Schatten der Nacht
  • Darsteller
1932
Großstadtnacht
  • Darsteller
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