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Die Erde im Jahr 2304. Nachdem es den Menschen im Jahr 2054 gelungen war, den Mars zu besiedeln, kehren nun, 250 Jahre später, die Nachkommen der Siedler auf die Erde zurück – allerdings mit feindseligen Absichten: Ihr Ziel ist es, die Erde zu erobern. Für die Erdenbewohner gibt es nur noch eine Hoffnung: Die Besatzung des legendären "(T)Raumschiffs Surprise". Die Männer unter Leitung von Captain Kork sollen eine Zeitreise in die Vergangenheit antreten, um die Besiedlung des roten Planeten nachträglich zu verhindern.
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Senator Bean ist verzweifelt. Aber Königin Metapha befiehlt dennoch, „nicht den Sand in den Kopf zu stecken“. Denn es gibt eine letzte Hoffnung: Mr. Spuck, Schrotty und Käpt’n Kork, die Besatzung des „(T)Raumschiff Surprise“, muss auf einer Zeitreise die Besiedelung des Mars rückgängig machen. Die Crew hat allerdings eine aus ihrer Sicht sehr viel dringendere Mission: Sie steckt mitten in der Vorbereitung ihrer Tanznummer für die „Miss Waikiki“-Wahl. Und nimmt deshalb nur sehr widerwillig das von Rock gesteuerte Space-Taxi (Titelsong von Stefan Raab) zur Erde.
Was nun kommt, ist eine wüste Mischung aus „Star Wars“- und „Raumschiff Enterprise“-Parodie (die freilich Mel Brooks 17 Jahre zuvor mit „Spaceballs“ schon weitaus trefflicher gelang), aus „Das fünfte Element“ (Jens Maul alias Space-Hitler) und hemmungsloser Travestie, aus Münchner Vorstadt-Lokalposse à la Monaco Franze selig und „Schuh des Manitu“-Reprise.
Mit diesem „Bullyparade-Western“ gelang Michael „Bully“ Herbig im Jahr zuvor ein gigantischer Sommerhit in den deutschen Kinos, der neue Streifen wurde ein ebensolcher. Auch wenn die von der FAZ gestellte Kardinalfrage: „Wie viele Lacher gibt es für’s Geld?“ nur mit: „Es dürfen ruhig ein paar mehr sein“ beantwortet werden kann. Denn dieses wilde Patchwork, zu dem auch noch ein Ritterspektakel mit Sky du Mont alias Herzog William der Letzte gehört, um damit nun wirklich alle Genres abzugrasen, lässt für die „Bully“-Fans keinen roten Handlungsfaden vermissen. Wer sich auf dieses Tunten-Raumschiff Surprise einlässt, will Unterhaltung pur in „Mops-Geschwindigkeit“– und sonst gar nichts.
Weshalb sich die halbwegs ernstzunehmenden Feuilletons auch eher mit dem geradezu amerikanisch anmutenden Marketing und dem breitgefächerten Merchandising des Films als mit letzterem als künstlerischem Ereignis auseinandersetzen. Denn von einem solchen kann nun wirklich nicht berichtet werden.
Pitt Herrmann