Die schöne Dunja lebt zusammen mit ihrem Vater auf einer abgelegenen Poststation in den Weiten Russlands. Der durchreisende Rittmeister Graf Minskij überredet sie, mit ihm nach St. Petersburg zu gehen. Doch statt den Rittmeister zu heiraten, wird Dunja in der vornehmen Petersburger Gesellschaft als Mätresse hin- und hergereicht. Als der Postmeister davon erfährt, reist er nach St. Petersburg und droht, Minskij und Dunja zu töten. Um ihn zu besänftigen, spielen die beiden ihm eine glückliche Vermählung vor, wodurch Dunja auch noch ihre einzige wahre Liebe, den Fähnrich Mitja, verliert. Nachdem ihr Vater wieder abgereist ist, begeht sie Selbstmord.
Fotogalerie
Alle Fotos (5)Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »
Credits
Regie
Drehbuch
Kamera
Schnitt
Musik
Darsteller
- Postmeister
- Dunja
- Rittmeister Minskij
- Fähnrich Mitja
- Elisawetha
- Mascha
- Sergej
- Knecht Pjotr
- Gutsbesitzer
- Oberst
Produktionsfirma
Produzent
Alle Credits
Regie
Regie-Assistenz
Drehbuch
Kamera
Kameraführung
Kamera-Assistenz
Bauten
Maske
Kostüme
Garderobe
Schnitt
Ton
Musik
Liedtexte
Darsteller
- Postmeister
- Dunja
- Rittmeister Minskij
- Fähnrich Mitja
- Elisawetha
- Mascha
- Sergej
- Knecht Pjotr
- Gutsbesitzer
- Oberst
- Schneider
- Wirobowa
- Hausknecht beim Rittmeister
- Diener des Rittmeisters
- Kavalier an der Newa-Brücke
- Alter Hausbewohner Sascha
- Alte Frau im Zugabteil
- Katja, die Köchin des Rittmeisters
Produktionsfirma
Produzent
Herstellungsleitung
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Späterer Verleih
Dreharbeiten
- bei Scharndorf/ Gau Niederdonau, Wien (Kunsteisbahn)
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:
Prüfung: 04.04.1940
Aufführung:
Uraufführung: 25.04.1940
Titel
- Originaltitel (DE) Der Postmeister
Fassungen
Original
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:
Prüfung: 04.04.1940
Aufführung:
Uraufführung: 25.04.1940
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.
20.01.2016 | 08:26 Uhr
Falk Schwarz
Lesestunde im Pferdestall
Einige Filme wirken nach 60 Jahren noch so erstaunlich wie bei ihrer Premiere („Romanze in Moll“), andere jedoch altern rapide und können nur noch mit Fremdheit angeschaut werden. Heinrich George, dem der große Theatermacher Jürgen Fehling bescheinigt, er sei „ein elementarer Schauspieler...mit einem Ausmaß an Phantasie, das Gott in hundert Jahren nur ein paarmal an Schauspieler verschenkt“, neigt immer wieder dazu, seine Rollen auch zu überziehen. Natürlich ist es keine Frage, dass 1940 ein anderer Schauspielstil mit viel mehr Pathos gewünscht war. George konnte in Rollen schlüpfen, die ihm wie eine zweite Haut passten. Hier tut er des Guten sehr viel. Wir sollen diesen „einfachen“ Menschen gernhaben, ihn in seiner Weltsicht lieben, in seiner Anhänglichkeit an seine Tochter bewundern, die ihm alles in seinem Leben bedeutet. Aber gerade diese Tochter muss er hergeben an einen Halldodri von Verführer (elegant und selbstsicher wie immer: Siegfried Breuer). Dass aber seine Dunja (Hilde Krahl) so ohne weiteres in Sankt Petersburg zur beliebten „Hure“ wird, müsste dann doch mit mehr Persönlichkeitswandel unterfüttert werden. Aber die Regie interessiert sich nur für George. Er „ist“ das Melodram. So wird die Szene, in der George den Pferden im Stall den Brief seiner Tochter vorliest, ein Höhepunkt: das hat Schlichtheit, Aufrichtigkeit, Melos und ist schauspielerisch wahrhaft mit „diamantenen Tränen“ (Fehling) durchsetzt. Ganz zum Schluss, als der Postmeister - von seiner Tochter hinters Licht geführt - aus Petersburg wieder abfährt, meint er, er habe so ein ungutes Gefühl. Wir wissen, was ihn drückt. Hinter der Kraft des Puschkinschen Textes bleibt der Film allerdings zurück. Er putscht die Handlung auf und verkitscht sie. Regisseur Ucicky inszenierte kalt lächelnd Propagandafilme für die Nazis. In summa scheint der „Postmeister“ zunächst frei davon, wenn auch eine autoritäre Grundhaltung durchscheint, die die heutige Wirkung beeinträchtigt. So bleibt: George laudandus est.
- Anmelden oder Registieren, um Kommentare verfassen zu können
Kommentare
Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!
Jetzt anmelden oder registrieren und Kommentar schreiben.