Der Postmeister

Deutschland 1939/1940 Spielfilm

Films from the National-Socialist period must be considered in the context of state-influenced production and reception. Further informations »

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Falk Schwarz
Lesestunde im Pferdestall
Einige Filme wirken nach 60 Jahren noch so erstaunlich wie bei ihrer Premiere („Romanze in Moll“), andere jedoch altern rapide und können nur noch mit Fremdheit angeschaut werden. Heinrich George, dem der große Theatermacher Jürgen Fehling bescheinigt, er sei „ein elementarer Schauspieler...mit einem Ausmaß an Phantasie, das Gott in hundert Jahren nur ein paarmal an Schauspieler verschenkt“, neigt immer wieder dazu, seine Rollen auch zu überziehen. Natürlich ist es keine Frage, dass 1940 ein anderer Schauspielstil mit viel mehr Pathos gewünscht war. George konnte in Rollen schlüpfen, die ihm wie eine zweite Haut passten. Hier tut er des Guten sehr viel. Wir sollen diesen „einfachen“ Menschen gernhaben, ihn in seiner Weltsicht lieben, in seiner Anhänglichkeit an seine Tochter bewundern, die ihm alles in seinem Leben bedeutet. Aber gerade diese Tochter muss er hergeben an einen Halldodri von Verführer (elegant und selbstsicher wie immer: Siegfried Breuer). Dass aber seine Dunja (Hilde Krahl) so ohne weiteres in Sankt Petersburg zur beliebten „Hure“ wird, müsste dann doch mit mehr Persönlichkeitswandel unterfüttert werden. Aber die Regie interessiert sich nur für George. Er „ist“ das Melodram. So wird die Szene, in der George den Pferden im Stall den Brief seiner Tochter vorliest, ein Höhepunkt: das hat Schlichtheit, Aufrichtigkeit, Melos und ist schauspielerisch wahrhaft mit „diamantenen Tränen“ (Fehling) durchsetzt. Ganz zum Schluss, als der Postmeister - von seiner Tochter hinters Licht geführt - aus Petersburg wieder abfährt, meint er, er habe so ein ungutes Gefühl. Wir wissen, was ihn drückt. Hinter der Kraft des Puschkinschen Textes bleibt der Film allerdings zurück. Er putscht die Handlung auf und verkitscht sie. Regisseur Ucicky inszenierte kalt lächelnd Propagandafilme für die Nazis. In summa scheint der „Postmeister“ zunächst frei davon, wenn auch eine autoritäre Grundhaltung durchscheint, die die heutige Wirkung beeinträchtigt. So bleibt: George laudandus est.

Credits

Director

Screenplay

Director of photography

Editing

Cast

Production company

Producer

All Credits

Director

Assistant director

Screenplay

Director of photography

Camera operator

Assistant camera

Production design

Make-up artist

Costume design

Costumes

Editing

Cast

Production company

Producer

Line producer

Unit production manager

Location manager

Subsequent distributor

Shoot

    • bei Scharndorf/ Gau Niederdonau, Wien (Kunsteisbahn)
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

Prüfung: 04.04.1940

Screening:

Uraufführung: 25.04.1940

Titles

  • Originaltitel (DE) Der Postmeister

Versions

Original

Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

Prüfung: 04.04.1940

Screening:

Uraufführung: 25.04.1940