Preise der DEFA-Stiftung 2023 vergeben

Bereits zum 22. Mal hat die DEFA-Stiftung mehrere Stiftungspreise in Höhe von insgesamt 40.000 Euro vergeben. Bei der heutigen Preisverleihung wurden die Regisseurinnen Alice Agneskirchner und Annika Pinske sowie der Schauspieler Hermann Beyer geehrt.

 

Die Dokumentarfilmregisseurin Alice Agneskirchner (*1966 in München) wird von der DEFA-Stiftung für herausragende Leistungen im deutschen Film ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Agneskirchner studierte an der Hochschule für Film- und Fernsehen "Konrad Wolf" Regie und legte 1994 mit "Rauliens Revier" einen international beachteten Diplomfilm vor (u.a. "Goldener Hugo" in Chicago). Mit ihrem facettenreichen Œuvre zählt die Regisseurin zu den großen Dokumentaristinnen des deutschen Films. Wichtige Werke Agneskirchners sind u.a. "Liebe Mama, ich kannte dich kaum" (2007), "Auf der Jagd – Wem gehört die Natur?" (2017), "Wie 'Holocaust' ins Fernsehen kam" (2020; Grimme-Preis) und zuletzt "Komm mit mir in das Cinema - Die Gregors" (2022).

Den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis für junges Kino erhält die Regisseurin Annika Pinske (*1982 in Prenzlau). Die Filmemacherin ist seit 2009 eng mit der Filmproduktionsfirma Komplizen Film verbunden und war u.a. Regie-Assistentin beim Erfolgsfilm "Toni Erdmann" (R: Maren Ade, 2016). Zwischen 2015 und 2016 drehte Pinske mit "Spielt keine Rolle", "Homework" sowie "Taschengeld" drei viel beachtete Kurzfilme. 2016 gewann sie den deutschen Kurzfilmpreis in Gold. Ihr von Kritik und Publikum gelobtes Spielfilmdebüt "Alle reden übers Wetter" feierte 2022 in der Sektion Panorama der Berlinale Premiere. Mit ihrem Frühwerk gehört Annika Pinske zu den großen Regie-Hoffnungen des deutschen Kinos.

Drei Programmpreise der DEFA-Stiftung (je 5.000 Euro) gehen an Institutionen und Personen, die sich im Rahmen ihrer Arbeit in besonderem Maße für Filmerbe und Kinokultur engagieren: den Kino- und Kulturverein Bad Doberan e.V., die Trickfilmschule Fantasia in Dresden sowie den Filmpublizisten und Medienpädagogen Klaus-Dieter Felsmann.

Bereits Anfang September verkündete die DEFA-Stiftung, dass der mit 10.000 Euro dotierte Preis für das künstlerische Lebenswerk an den Schauspieler Hermann Beyer verliehen wird. Beyer zählt zu den markantesten und beliebtesten Schauspielern Deutschlands. Seit Jahrzehnten ist er in Kino, Fernsehen und Theater gefragt. Er arbeitete mit Regisseurinnen und Regisseuren wie Matti Geschonneck, Roland Gräf, Michael Gwisdek, Dirk Kummer, Evelyn Schmidt, Christian Schwochow sowie seinem Bruder Frank Beyer zusammen. Seine wichtigsten DEFA-Rollen sind der Landlehrer Pötsch in "Märkische Forschungen" (1981) und der Revolutionär Georg Forster in "Treffen in Travers" (1988).

Die 22. Preisverleihung der DEFA-Stiftung fand am 29. September 2023 um 19:00 Uhr in der Berliner Akademie der Künste statt. Musikalisch begleitet wurde der Abend durch die renommierte Akkordeonspielerin Cathrin Pfeifer. Eine Online-Übertragung erfolgte über den YouTube-Kanal der DEFA-Stiftung.

Quelle: www.defa-stiftung.de