Förderprogramm Filmerbe vergibt 2,5 Millionen Euro für die Restaurierung und Digitalisierung von 63 Filmen

In der jüngsten Sitzungsrunde des Förderprogramms Filmerbe wurden 2.544.788 Euro für die Restaurierung und Digitalisierung von 63 Filmen bewilligt, darunter 31 Spielfilme, 20 Dokumentarfilme, sieben Animationsfilme, zwei Experimentalfilme, je ein Kurz- und Kinderfilm sowie eine Kurzfilm-Kompilation.

 

Das Gremium "Konservatorisches Interesse" vergab 458.331,90 Euro für den Erhalt von 11 Filmen. Aus kuratorischem Interesse bewilligte das zuständige Gremium 1.458.432 Euro für 36 Filme. Aufgrund eines Auswertungsinteresses hat der FFA-Vorstand für 16 Filme 628.024,41 Euro bewilligt.

Förderung erhält anderem das "Kurzfilmprogramm Hanna Henning". Hanna Henning war in den 1910er und 1920er Jahren die vermutlich produktivste deutsche Regisseurin – mit eigener Produktionsfirma. Nur wenige ihrer Filme sind erhalten, bis vor kurzem war keines der Werke öffentlich zugänglich. Mit Hilfe des Förderprogramms können 100 Jahre später vier ihrer Filme aus den Jahren 1917–1924 wieder aufgeführt werden.

Auch der DEFA-Kinderfilm "Die dicke Tilla" bleibt nachfolgenden Kindergenerationen erhalten. Das Werk hatte 1982 grenzüberschreitend in den Kinos der DDR und auf dem Internationalen Kinderfilmfestival Lucas in Frankfurt/Main Premiere; zwei Jahre später erfolgte die Ausstrahlung im Fernsehen der DDR und im ZDF.

Hinter dem geförderten Dokumentarfilmprojekt "Drehbuch: Die Zeiten" von Barbara und Winfried Junge aus dem Jahr 1992 verbirgt sich ein "Film über einen Film". In 280 Minuten zeigen sie die damals bereits 30-jährige Entstehung der Langzeitdokumentation "Die Kinder von Golzow", die alltägliches Leben in der DDR und dem vereinigten Deutschland zwischen 1961 und 2007 begleitet.

Gefördert wurden auch Klassiker der jüngeren Filmgeschichte wie Volker Schlöndorffs Max-Frisch-Verfilmung "Homo Faber" von 1991. Mit "Wolke 9" (2008) und "Sommer vorm Balkon" (2005) von Andreas Dresen werden zwei bedeutende Arthouse-Erfolge des 21. Jahrhunderts für zukünftige digitale Aufführungen im Kino erhalten.

Den Bewilligungen liegt die gemeinsamen Förderrichtlinie der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Länder und der Filmförderungsanstalt zur Digitalisierung des nationalen Filmerbes zugrunde. In den drei Förderkategorien lagen 64 Anträge vor.

Die nächsten Sitzungstermine:

Gremium konservatorisches Interesse: 08.11.2022
Gremium kuratorisches Interesse: 15.11.2022
Der Einreichtermin für beide Sitzungen ist am 13.09.2022  

Die Förderungen der Sitzungsrunde im Überblick

Nähere Informationen zum Förderprogramm Filmerbe

Quelle: www.ffa.de