Erwin Geschonneck gestorben

Erwin Geschonneck, einer der populärsten Schauspieler der DDR, ist heute im Alter von 101 Jahren in Berlin gestorben.

 
Geschonneck, am 27. Dezember 1906 in Bartenstein in Ostpreußen geboren und in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen, spielte seine erste Filmrolle als Statist in "Kuhle Wampe" (1932). Von den Nationalsozialisten wurde der kommunistisch engagierte Geschonneck verfolgt und mehrere Male in Konzentrationslagern inhaftiert; er überlebte auch den Untergang des KZ-Schiffes Cap Arcona nach Bombardierung durch britische Flugzeuge am 3. Mai 1945. Nach dem Krieg spielte er an den Hamburger Kammerspielen, später unter Bertolt Brecht am Berliner Ensemble.

Angefangen mit seiner Rolle als böser Holländermichel im Märchenfilm "Das kalte Herz" (1950) stieg er zu einem der wichtigsten und beliebtesten DEFA-Schauspieler auf. Zu seinen bekanntesten Filmen zählen "Jakob der Lügner" (1976) von Frank Beyer - der einzige DEFA-Film, der für einen Oscar nominiert wurde - sowie "Fünf Patronenhülsen" (1960), "Nackt unter Wölfen" (1962) und "Karbid und Sauerampfer" (1963). Sein letzter Film war "Matulla & Busch" (1995) unter der Regie seines Sohnes Matti Geschonneck. Die Akademie der Künste hat Geschonneck zu seinem 100. Geburtstag im Dezember 2006 mit einer Hommage geehrt.