Ereignisreicher Festivalmonat für deutsche Dokumentarfilme

Der April bringt gleich zwei Großereignisse für die Dokumentarfilmszene. Nicht nur findet mit Hot Docs in Toronto das wichtigste Dokumentarfilmfestival Nordamerikas und - zusammen mit dem IDFA  - weltweit statt, auch lädt das renommierte Visions du Réel nach Nyon in die französische Schweiz. Deutsche Dokumentarfilme sind bei beiden Festivals breit vertreten.

Bei der 20. Ausgabe der Hot Docs (25. April – 5. Mai 2013) ist "Drachenmädchen" von Inigo Westmeier (GAP Film, Open Window, Heimatfilm) im Internationalen Wettbewerb International Spectrum in einer Nordamerikapremiere zu sehen. Der Film über den Alltag in der größten Kung-Fu-Schule der Welt ist am 28. Februar in den deutschen Kinos gestartet. Regisseur Inigo Westmeier wird den Film in Kanada vorstellen. Außerdem auch im International Spectrum zu sehen ist die chilenisch-deutsche Koproduktion "The Last Station" von Catalina Vergara und Cristian Soto (CL/DE, Philip Gröning Filmproduktion). "The machine Which Makes Everything Disappear" von Tinatin Gurchiani (GE/DE, Alethea + TTFilm) wird in einer Special Presentation gezeigt. "As time goes by in Shanghai" feiert in der Sektion Next in Anwesenheit von Regisseur Uli Gaulke (DE/NL, Flying Moon Filmproduktion) seine Weltpremiere. Weitere deutsche Koproduktionen laufen in folgenden Festivalsektionen: "Gangster of Love" von Nebojsa Slijepcevic (HR/DE/RO, Kloos und Co) im World Showcase und "Fuck for Forest" von Michal Marczak (PL/DE, Kinomaton) sowie "Naked Opera" von Angela Christlieb (LU/DE, Heimatfilm) in Nightvision. Parallel zum Festival findet vom 29. April bis 3. Mai das  Hot Docs Documentary Forum, eine der renommiertesten Pitching Veranstaltungen für Koproduktionen, statt. Bei seinem Co-Producer’s Day wird sich eine sechsköpfige deutsche Produzentendelegation präsentieren und die Networkinggelegenheiten vor Ort nutzen.

Hot Docs findet in diesem Jahr zum zweiten Mal unter der neuen Leitung von Charlotte Cook statt. Das Festival ist nicht nur ein wichtiges Industry Event, sondern auch ein Zuschauermagnet. 2012 wurde mit 165.000 Zuschauern ein neuer Rekord aufgestellt.

Bei der 44. Ausgabe des Visions du Réel Festivals in Nyon (19. – 26. April 2013) sind insgesamt 17 deutsche Filme und Koproduktionen zu sehen. Seit seiner Neugründung 1995 legt das Festival neben einem künstlerisch anspruchsvollen Programm  besonderen Wert auf den Nachwuchsfilm. Dies spiegelt sich auch in der Auswahl der deutschen Filme wieder: Vier deutsche Filmhochschulen sind mit Filmen präsent.

Im Internationalen Wettbewerb für Langfilme ist "Weiß der Wind" von Philipp Diettrich (HFG Karlsruhe) programmiert, im Internationalen Wettbewerb für mittellange Filme läuft "A flea's skin would be too big for you" von Anja Dornieden und Juan David González Monroy und "Die Schlange im Einmachglas" von Luci Lux (joonfilm). "Ein Wochenende in Deutschland" von Jan Soldat und "Kiran" von Bettina Timm und Alexander Riedel (Pelle Film) werden im Internationalen Wettbewerb für Kurzfilme gezeigt. Am 23. April findet eine German Films Magic Hour statt, in der sich die anwesenden Regisseure und Produzenten aus Deutschland dem internationalen Fachpublikum vorstellen.

Quelle: www.german-films.de