Drei deutsche Regisseure mit Chancen auf einen Studentenoscar

Großer Erfolg für deutsche Nachwuchsfilmer: Bei den Finalisten für die 41. Studentenoscars (Student Academy Awards®, 7. Juni 2014) sind gleich drei Filmstudenten aus Deutschland mit dabei.

"Nocebo" von Lennart Ruff (HFF München), "Wo wir sind" von Ilker Çatak (Hamburg Media School) sowie "Border Patrol" von Peter Baumann, der an der Northern Film School Leeds studierte, gehören zu den zehn ausgewählten Beiträgen in der Kategorie Bester Ausländischer Film. Dies gab die Academy of Motion Pictures Arts and Sciences bekannt. "Wo wir sind" ist in diesem Jahr in dem Kurzfilmprogramm Next Generation Short Tiger mit dabei, das German Films und die FFA in Cannes präsentieren. Lennart Ruff nahm daran 2009 teil. 

Im 38-minütigen Thriller "Nocebo" von Lennart Ruff will der 22-jährige Christian Lukas (Vincent Redetzki) zusammen mit seiner Schwester Alice (Odine Johne) die tödlichen Nebenwirkungen einer Medikamentenstudie aufdecken und gerät dabei selbst in Gefahr. "Nocebo" wurde von Südart Filmproduktion (Boris Jendreyko, Thomas Klimmer) und Menelaos Film (Severin Höhne und Tobias M. Huber) zusammen mit der HFF München, dem Bayerischen Rundfunk und ARTE produziert (Buch: Maggie Peren, Kamera: Jan-Marcello Karl). Der Kurzfilm ist für den Studio Hamburg Nachwuchspreis 2014 in den Kategorien Beste Regie und Bestes Drehbuch nominiert und feierte auf dem Sehsüchte Studentenfilmfestival 2014 in Potsdam seine Weltpremiere. Lennart Ruff wurde 1986 in Mannheim geboren, seit 2007 studierte er Regie an der HFF München, "Nocebo" ist sein Abschlussfilm.

Ilker Çatak studiert seit 2012 Regie an der Hamburg Media School. In seinem 13-minütigen Zweitsemesterfilm "Wo wir sind" erzählt er von der drogensüchtigen Christina (Katharina Behrens), die das Sorgerecht für ihre 9-jährige Tochter Paula (Paula Haberland) verloren hat und einen verzweifelten Versuch unternimmt, zusammen mit Paula alles hinter sich zu lassen (Produzent: Jakob Deutsch, Buch: Georg Lippert, Kamera: Johannes Kreuser). "Wo wir sind" feierte im Kurzfilmwettbewerb des Festivals Max-Ophüls-Preis 2014 in Saarbrücken im Januar seine Weltpremiere und wurde dort als Bester Kurzfilm ausgezeichnet. Der Film erhält am 16. Mai 2014 den Friedrich-Wilhelm-Murnau-Kurzfilmpreis. 

"Border Patrol" ist Peter Baumanns Abschlussfilm an der Northern Film School der Leeds Metropolitan University. In der 15-minütigen schwarzen Komödie droht ein Leichenfund an der deutsch-österreichischen Grenze den bayerischen Polizisten Karl (Leo Reisinger) und Franz (Wolfgang Fischer) den nahenden Feierabend mit Fußball-Länderspiel zu verderben (Produzent: Nishad Chaughule, Koproduzent: Simon Bolton-Gabrielsen, Kamera: Justin Litton). Peter Baumann wurde 1978 in München geboren, er studierte von 2010-2013 Regie in Leeds und lebt zur Zeit als Regisseur und Drehbuchautor in Berlin. "Border Patrol" wurde bereits bei zahlreichen Festivals gezeigt und unter anderem beim Student Film and Video Festival der Beijing Film Academy 2013 mit dem Outstanding International Student Film Award ausgezeichnet.

Die Gewinner der Studentenoscars werden Mitte Mai bekanntgegeben. Die Preise, die in Gold, Silber und Bronze vergeben werden, werden am 7. Juni 2014 verliehen. Deutsche Filme sind bei den Studentenoscars regelmäßig erfolgreich, im vergangenen Jahr war mit "Erbgut" von Matthias Zuder ebenfalls eine Produktion der Hamburg Media School unter den Finalisten, 2012 konnten sich mit "Von Hunden und Pferden" von Thomas Stuber und "Die Schaukel des Sargmachers" von Elmar Imanov gleich zwei Filme in die Liste von Preisträgern aus Deutschland eintragen.

Quelle: www.german-films.de