Deutscher Hörfilmpreis erstmals in vier Kategorien vergeben

Die Auszeichnungen des Deutschen Hörfunkpreises 2018 gehen an "Licht", "Rabbi Wolff", "Landgericht - Geschichte einer Familie" und "Wendy - Der Film" – den Publikumspreis erhält "In aller Freundschaft".

 

Der Deutsche Hörfilmpreis 2018 wurde am 20. März 2018 in Berlin vom Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) in vier Kategorien vergeben. Der bewegende Zweiteiler "Landgericht – Geschichte einer Familie" erhielt die Auszeichnung in der Kategorie TV. Die Laudatorin Lisa Martinek übergab den Preis an Christiane Müller vom ZDF. Begleitet wurden sie von Schauspieler Alexander Beyer und Drehbuchautorin Heide Schwochow. Das Audiodeskriptions-Team wurde durch Alexander Fichert, Frank Höhle, Roswitha Röding, Anke Nicolai und Susanne Grawe vertreten.

In der Kategorie Kino ging der Hörfilmpreis an das historische Drama "Licht". Der Schauspieler Daniel Krauss hielt die Laudatio und überreichte den Preis an die Produzentin Martina Haubrich, Regisseurin Barbara Albert sowie Reno Koppe vom farbfilm verleih. An deren Seite stand das Audiodeskriptions-Team mit Susanne Linzer-Elsässer, Evelyn Sallam, Holger Stiesy, Marina Behnke und Martina Wiemers.

Erstmalig wurde der Preis auch für die beste Audiodeskription in den Kategorien Dokumentation und Kinder-/Jugendfilm vergeben. Die Kinoproduktion "Wendy – Der Film" konnte sich in der Kategorie Kinder-/Jugendfilm durchsetzen. Den Preis nahmen Jochen Cremer und Eva Holtmann von Bantry Bay Productions gemeinsam mit Hauptdarstellerin Jule Hermann aus den Händen von Schauspieler und Laudator Florian Bartholomäi entgegen. Das Audiodeskriptions-Team, vertreten durch Alexander Fichert und Petra Kirchmann, freute sich gleichermaßen über die Auszeichnung und die kleinen Preisrepliken, die an die Gewinnerteams verteilt wurden.

In der Kategorie Dokumentation erhielt Basis Berlin Postproduction GmbH für die Kinoproduktion "Rabbi Wolff" die Auszeichnung. Jury-Mitglied Dr. Alice Brauner hielt die Laudatio und überreichte den Preis an Regisseurin Britta Wauer. An ihrer Seite standen Kai Lillich und Sabine Falkenberg vom Audiodeskriptions-Team.

Die Auszeichnung, die bereits zum 16. Mal an herausragende Hörfilme verliehen wird, hat in diesem Jahr einen eigenen Namen erhalten. In Anlehnung an den Begriff Audiodeskription (AD), der die Beschreibung von audiovisuellen Medien für blinde und sehbehinderte Menschen benennt, wurde die Gewinner-Trophäe im Rahmen der feierlichen Gala auf den Namen ADele getauft.

Im Anschluss an die Verkündung der letzten Jury-Entscheidung wurde der begehrte Publikumspreis an die MDR-Produktion "In aller Freundschaft; Folge 773: Mach's gut Nick" vergeben. Georg Schmolz und Jana Brandt vom MDR sowie Regisseurin Heidi Kranz nahmen den Preis gemeinsam mit den Schauspieler/innen Isabel Schosnig, Jonah Rausch und Jascha Rust entgegen. Das Audiodeskriptionsteam wurde durch Susi Kirsten, Anja Köhler, Gabriele Reichelt und Susanne Willnow vertreten. Überreicht wurde der Publikumspreis von Schauspielerin Sina Tkotsch.
Die diesjährige Jury tagte erstmals unter dem Vorsitz des langjährigen Mitglieds Hans-Joachim Krahl. Neu mit dabei war die Bundes­behinderten­beauftragte und zwölffache Paralympics-Gewinnerin Verena Bentele. Zusammen mit Regisseurin und Produzentin Feo Aladag, der Produzentin Dr. Alice Brauner, der Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth, der Schauspielerin Brigitte Grothum und Schauspieler Roman Knižka sowie Filmredakteur Lars-Olav Beier (Der Spiegel) und Reinhard Glawe (Bert Mettmann Stiftung) wählte sie für den 16. Deutschen Hörfilmpreis die Gewinner aus.

Moderator und Filmexperte Steven Gätjen führte wie im Vorjahr durch den Abend. Neben den bereits genannten Gästen waren zahlreiche Prominente aus Film und Fernsehen, Wirtschaft und Politik vertreten.

Die Berliner Folk-Band Mighty Oaks setzte mit ihrem exklusiven Auftritt die musikalischen Highlights während der Gala, die zum dritten Mal im Berliner Kino International stattfand.

Hörfilme ermöglichen es blinden und sehbehinderten Menschen, Filme als Ganzes wahrzunehmen und zu genießen. Diese Filme sind mit einer Audiodeskription (AD) versehen, die in knappen Worten zentrale Elemente der Handlung sowie Gestik, Mimik und Dekor beschreibt. Diese Bildbeschreibungen werden in den Dialogpausen eingesprochen.

Quelle: www.deutscher-hoerfilmpreis.de