Deutsche Produktionen beim 45. Toronto International Filmfestival

Das Toronto International Film Festival (8. – 18. September 2022) hat mit seiner gestrigen Abschlusspressekonferenz sein Programm der 45. Ausgabe vervollständigt. Nennenswerte Lang- und Kurzfilme sowie Dokumentarfilme und Serien feiern Weltpremiere beim größten Festival in Nordamerika. Weitere Titel unter deutscher Regie wurden bei den renommierten Sommerfestivals uraufgeführt und mit ihrer Nordamerikapremiere in Toronto programmiert.

 

Der deutsche Filmemacher Edward Berger hat sich längst international einen blendenden Namen gemacht. Nun feiert er mit seinem neuen Film "Im Westen nichts Neues" (DE/US, Amusement Park Film) in der Sektion Special Presentations Weltpremiere in Toronto. Basierend auf dem Roman von Erich Maria Remarque erzählt die Netflix Produktion die ergreifende Geschichte eines jungen deutschen Soldaten an der Westfront im Ersten Weltkrieg. Paul und seine Kameraden erleben am eigenen Leib wie sich die anfängliche Kriegseuphorie in Schrecken, Leid und Angst umkehrt, während sie in den Schützengräben verzweifelt um ihr Leben kämpfen. Ebenfalls werden in der Sektion die minoritär deutschen Filme "Corsage" von Marie Kreutzer (AT/LU/DE/FR, Komplizen Film), "Holy Spider" von Ali Abbasi (DK/DE/FR/SE, One Two Films), "Triangle of Sadness" von Ruben Östlund (SE/UK/USA/FR/GR/DE, Essential und Filmproduktion) gezeigt.

Die Sektion Contemporary World Cinema zeigt fünf deutsche Koproduktionen: "Autobiography" von Makbul Mubarak (ID/FR/DE/PL/SG/PH/QA, NiKo Film), "Fixation" von Mercedes Bryce Morgan (CA/US/DE), "Krigsseilern" von Gunnar Vikene (NO/DE/MT, Rohfilm Factory, Studio Hamburg), "Sparta" von Ulrich Seidl (AT/FR/DE, Coproduction Office, Essential Filmproduktion) und "Victim" von Michal Blaško (CZ/SK/DE, Post Republic).

In der Sektion Wavelengths wird die Koproduktion "Pacification" von Albert Serra (FR/ES/DE/PT, Tamtam Film) zu sehen sein, die Sektion Discovery wird die Filme "Daugther of Rage" von Laura Baumeister de Montis (NI/FR/DE, Heimatfilm), "Return to Seoul" von Davy Chou (FR/BE/DE, Vandertastic Films) und "Snow and the Bear" von Aslan Yesim (TK/DE/SB, Riva Film) zeigen.

Eine weitere Netflix Produktion feiert Weltpremiere bei TIFF Docs: "In her Hands" von Tamana Ayazi und Marcel Mettelsiefen (DE/US, Moon Dogs). Auch der Dokumentarfilm "Mariupolis 2" von Mantas Kvedaravičius (LT/FR/DE, Twenty Twenty Vision Filmproduktion), der beim diesjährigen Festival de Cannes Premiere feierte, wird in Toronto zu sehen sein.

Die Sektion TIFF Cinematique präsentiert die Koproduktion "Werkmeister Harmonies" von Béla Tarr und Ágnes Hranitzky (HU/DE/IT/FR, Von Vietinghoff Filmproduktion).

Die Sektion Short Cuts hat zwei deutsche Beiträge im Line-Up: "Beben" von Rudolf Fitzgerald Leonard (Problemkind Filmproduktion) – Als ein kontroverses Video im Internet erscheint, gerät die Welt einer Physiotherapeutin und ihres jugendlichen Patienten über Nacht völlig aus den Fugen – und "Backflip" von Nikita Diakur (DE/FR) – Park. Wohnung. 6-Kern-Prozessor. Mein Avatar lernt einen Rückwärtssalto.

Baran Bo Odars und Jantje Frieses neue Netflix Serie 1899 (DE/US, Dark Ways) wird in der Sektion Primetime zu sehen sein. Die acht Episoden erzählen von den mysteriösen Geschehnissen während der Fahrt eines Auswandererschiffs von Europa nach New York.

Zwei deutsche Nachwuchstalente nehmen in diesem Jahr am Talentförderprogramm TIFF Filmmaker Lab teil, das während des Toronto International Film Festival stattfindet. Der deutsch-australische Drehbuchautor und Regisseur Aaron Lucas möchte Geschichten mit Herz auf unkonventionelle Weise erzählen und dabei das Surreale und Absurde mit dem Alltäglichen und Banalen verbinden. Er hat bei mehreren Kurzfilmen und Musikvideos Regie geführt, in Toronto ist er mit seinem Film "Luna". Auch die deutsch-argentinische Drehbuchautorin und Regisseurin Sophia Mocorrea hat mit ihrem Film "Marriage by Abduction" einen Platz im TIFF Filmmaker Lab. Für ihre Projekte bereiste sie Länder wie Vietnam, Bolivien, Peru, aber auch ihre zweite Heimat Argentinien. Zurzeit studiert sie Regie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf.

Quelle: www.german-films.de