Marcel Mettelsiefen

Regie, Drehbuch, Kamera, Produzent
München

Biografie

Marcel Mettelsiefen wurde 1978 in München als Sohn eines deutschen Vaters und einer ecuadorianischen Mutter geboren. Nachdem er sich bereits als Abiturient privat mit Fotografie befasst hatte, kam er Ende der 1990er Jahre durch eine Mitarbeit bei der neu gegründeten Zeitschrift "Zenith – Zeitschrift für den Orient" zum Fotojournalismus. In den nächsten Jahren reiste er für verschiedene Presseagenturen nach Israel und in die Palästinensischen Autonomiegebiete (2000), nach Afghanistan (2001), in den Irak (2003) und nach Haiti (2004).

Neben seiner Arbeit als Fotoreporter nahm Mettelsiefen 2004 ein Medizinstudium an der Berliner Charité auf, welches er Ende 2008 unterbrach, um für 13 Monate ein fotografisches Langzeitprojekt in Afghanistan zu realisieren. Von Dezember 2009 bis März 2010 recherchierte er mit dem damaligen stern-Korrespondenten Christoph Reuter in Kundus über den verheerenden Luftangriff im Süden der Stadt im September 2009. Daraus entstand das Buch "Kunduz, 4. September 2009. Eine Spurensuche" und eine Porträtserie der Hinterbliebenen der insgesamt 92 Zivilisten, die bei dem Angriff ihr Leben verloren. Für das Projekt, welches am Ende zu einer Entschädigung der Familien führte, wurden Mettelsiefen und Reuter 2010 für den Henri Nannen Preis nominiert.

Im Frühjahr 2011 reiste Marcel Mettelsiefen als Fotograf für die Magazine stern, Der Spiegel und Geo nach Ägypten, Libyen, Syrien und Afghanistan; im Oktober 2011 erneut nach Libyen, wo er für Der Spiegel als einer von wenigen ausländischen Reportern den Leichnam des libyschen Diktators Muammar al-Gaddafi fotografieren durfte.

Ab Dezember 2011 realisierte Mettelsiefen auch Filmreportagen, vor allem über die syrischen Krisengebiete. Für seinen Film "Agony in Aleppo" (GB 2013) wurde er unter anderem mit einem International Emmy Award ausgezeichnet; für "Die Kinder von Aleppo", DE/GB 2014) erhielt er unter anderem einen Grimme-Preis. Der 40-minütige "Das Schicksal der Kinder von Aleppo" (2013-2016), für den Mettelsiefen eine syrische Familie über drei Jahre hinweg immer wieder besuchte und begleitete, wurde 2017 für den Oscar als Bester Kurz-Dokumentarfilm nominiert und erhielt den Deutschen Fernsehpreis. Für die Doku-Reihe "Afghanistan. Das verwundete Land" (2019, zusammen mit Mayte Carrasco) erhielt er beim Grimme-Preis 2021 den Publikumspreis der Marler Gruppe.

Weitere Arbeiten Mettelsiefens waren die TV-Doku "Spanien - Das entzweite Land" (DE/FR 2022, zusammen mit Roger Persiva) und der Dokumentarfilm "In ihren Händen" (2022, zusammen mit Tamana Ayazi), über eine der ersten Bürgermeisterinnen Afghanistans. Dieser Film gewann beim Camden International Film Festival den Publikumspreis und erhielt bei den Cinema for Peace Awards die 'Cinema for Peace Dove for Women's Empowerment'. "Children of the Taliban" (2022, zusammen mit Jordan Bryon) gewann 2023 bei den BAFTA-TV-Awards den Preis in der Kategorie Best Current Affairs und bei den BAFTA Craft Awards in der Kategorie Photography: Factual.

Beim Münchner DOK.fest 2023 wurde Mettelsiefens Film "Tanja - Tagebuch einer Guerillera" uraufgeführt, das Porträt einer jungen Niederländerin, die sich nach einem Lehramts-Praktikum in Kolumbien den FARC-Rebell*innen anschloss. Der Kinostart des Films erfolgte im Juni 2023.

FILMOGRAFIE

2020-2023
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
2020-2022
  • Regie
  • Executive Producer
2018/2019
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
2013-2016
  • Regie
  • Drehbuch
  • Kamera
  • Produzent