21. Deutscher Kamerapreis verliehen



Acht Kameramänner, Cutterinnen und Cutter wurden am Samstagabend mit dem DEUTSCHEN KAMERAPREIS 2011 für ihre herausragenden Leistungen in Bildgestaltung und Schnitt geehrt.


Die Preisträger nahmen die renommierte Auszeichnung aus den Händen von prominenten Laudatoren wie Günter Wallraff, Katja von Garnier und Frank Plasberg vor rund 400 Gästen aus Medien, Kultur, Politik und Wirtschaft entgegen. Darüber hinaus wurden zwei mit jeweils 5.000 Euro dotierte Förderpreise vergeben. Für sein bisheriges Gesamtwerk wurde Bildgestalter Axel Block mit dem Ehrenkamerapreis ausgezeichnet, die Laudatio hielt der Film- und Medienwissenschaftler Prof. Norbert Grob. Erstmals seit 2008 vergab das Kuratorium DEUTSCHER KAMERAPREIS KÖLN E.V. zudem wieder einen Sonderpreis – und zwar an die ZDF-Produktion "Terra X – Deutschland von oben". Die von Katty Salié moderierte feierliche Verleihung in der Kölner Vulkanhalle bildete den Auftakt des 23. Medienforum.NRW.

Die Gewinner setzten sich gegen eine starke Konkurrenz durch: Insgesamt 420 Produktionen wurden von den Jurys gesichtet, 30 Beiträge nominiert. Dazu zählten die Arbeiten etablierter Filmschaffender ebenso wie talentierter Newcomer. Preisträger in der Kategorie Kamera/Kinospielfilm ist Torsten Breuer für die mit Moritz Bleibtreu prominent besetzte Neuauflage des Klassikers "Jerry Cotton"; die Jury attestierte seiner Kamera Dynamik und Spannungsreichtum sowie viel Sinn für Film-noir-Archetypen. Auch in der Kategorie Schnitt konnte die Action-Komödie überzeugen, der Preis ging hier an den Cutter Stefan Essl. Der Kameramann Benedict Neuenfels wurde im Laufe seiner Karriere bereits mit zahlreichen Ehrungen bedacht – jetzt erhält er den DEUTSCHEN KAMERAPREIS für seine Gestaltung des Fernsehfilms "Homevideo", der die Geschichte des 15-jährigen Jakob in Zeiten von sozialen Netzwerken und Cyber-Mobbing erzählt.

Der Dokumentarfilm "Wadans Welt" zeichnet das Schicksal einer krisengeschüttelten Werft in Wismar nach. Für seine glaubwürdige Kameraarbeit, die Nähe schaffe, ohne aufdringlich zu sein, setzte sich Rainer M. Schulz mit dieser Produktion in der Kategorie Dokumentarfilm/Dokumentation durch. Der junge Kameramann Stephan Burchardt, derzeit Student an der Filmakademie Baden-Württemberg, überzeugte die Jury in der Kategorie Fernsehserie mit seiner Arbeit an dem Pilotfilm zu der Krimi-Mystery-Serie "Conrad". Mit modernsten Mitteln der digitalen Cinematographie schaffe er es stilsicher, den Zuschauer in die fantastische Welt der Vampire zu entführen.

Der WDR-Kameramann Jürgen Dahlhoff wurde bereits zwei Mal mit dem DEUTSCHEN KAMERAPREIS geehrt, auch 2011 war seine Bildgestaltung preiswürdig. In der Kategorie Bericht/Reportage wird er für das Stück "hier und heute: Mein schöner kleiner Waschsalon" ausgezeichnet. Yannick Bonica, Absolvent der renommierten Hochschule "Konrad Wolf" in Potsdam-Babelsberg, führte die Kamera in dem Kurzfilm "Lebendkontrolle" über einen Haftinsassen. Die Jury attestierte seiner Kameraarbeit eine virtuose Gestaltungskraft , die es schaffe, den Zuschauer für die Hauptfigur einzunehmen.

Einen seltenen Einblick in die legendäre Molekularküche des katalanischen 3-Sterne-Kochs Ferran Adrià gewährt der Dokumentarfilm "El Bulli – Cooking in Progress". Die Münchnerin Anja Pohl schaffte es mit ihrem Schnitt aus Sicht der Jury, in teilweise wilden Küchensituationen für den Zuschauer Ordnung zu schaffen – dafür gibt es den DEUTSCHEN KAMERAPREIS in der Kategorie Dokumentarfilm/Dokumentation.

Die von der Filmstiftung Nordrhein-Westfalen und von Panasonic gestellten Förderpreise gingen an Marco Armborst für seine Kameraarbeit in seinem Debütfilm "Philipp" sowie an Miloš Savić für den Schnitt des Kurzfilm "Hades".

Erstmals seit 2008 vergab das Kuratorium DEUTSCHER KAMERAPREIS KÖLN E.V. wieder einen Sonderpreis. Ausgezeichnet wurde das Luftbildteam von "Terra X – Deutschland von oben" für die besondere Symbiose aus fliegerischem Können und exzellenter Bildgestaltung. Die Filme böten visuelle Eindrücke, "die in ihrer Einzigartigkeit und Perfektion ein unbekanntes und spannendes Bild von Deutschland vermittelten". Hier werde scheinbar Vertrautes aus einem ganz neuen Blickwinkel betrachtet. Der Preis ging an den Kameramann Peter Thompson, den Helikopterpiloten Werner Greipl sowie die Autoren Petra Höfer und Freddie Röckenhaus.

Quelle:
www.deutscher-kamerapreis.de