Ich liebe Dich

Deutschland 1938 Spielfilm

Filme der NS-Zeit sind im Kontext der staatlich beeinflussten Produktion und Rezeption zu sehen. Mehr erfahren »

Inhalt

Percy, ein reicher und junger Amerikaner, der Urlaub in Deutschland macht, glaubt, jede Frau läge ihm zu Füßen. Weit gefehlt: Ausgerechnet an die umschwärmte Eva, die er für die Liebe seines Lebens hält, kommt er einfach nicht heran. Um endlich einmal ungestört mit ihr reden zu können und ihr seine Gefühle zu offenbaren, gibt er ihr bei einer Feier Schlafpulver ins Glas und "entführt" sie in das Haus seines Freundes Max. Als Eva zu sich kommt, gesteht Percy ihr seine Liebe – und bekommt eine Abfuhr. Dabei hat sich Eva in Wahrheit freiwillig in Percys "Gewalt" begeben, den präparierten Sekt schob sie ganz dezent ihrer Tischnachbarin zu. Nun ist sie überaus gespannt auf Percys weitere Versuche, ihr Herz zu gewinnen. Und siehe da: des Nachts schleichen plötzlich drei Gestalten um das Anwesen herum, die von Percy engagiert wurden, um die angsterfüllte Eva in seine Arme zu treiben. Die ist aber bei weitem nicht so schreckhaft wie der amerikanische Verehrer gehofft hat. Schließlich dreht sie sogar den Spieß um: Sie erklärt sich bereit, mit Percy Brüderschaft zu trinken – und dreimal darf man raten, was sie ihm zuvor ins Glas geschüttet hat.

 

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Falk Schwarz
Alles andere als komisch
Ein Mann trägt in tiefer Dunkelheit einen Sack mit etwas Leblosem über der Schulter. Er bleibt vor einem Haus stehen, sucht das Türschloß und lehnt die "Leiche" (so muss man annehmen) an die Wand, die aber immer wieder umfällt. Dann endlich Licht. In dieser sackartigen Umhüllung aber steckt keine Leiche, sondern eine sehr vitale junge Frau (Luise Ullrich). Als sie aufwacht, schreit und zetert sie: "Wo bin ich hier?"- Sie ist eingesperrt, gedemütigt, und will nur noch ins Freie. Da taucht der "Gentlemangangster" auf, der sie hierher verschleppt hat und verschließt alle Türen, versteckt die Schlüssel und gesteht ihr en passant seine Liebe, die ihn zu dieser Tat herausforderte. "Ich will Dich für mich!" In einer Rückblende wird erzählt, wie die Beiden Sekt tranken und er ihr Schlafpulver in das Getränk mischte, um ihrer sicher zu sein. Er mißachtet den freien Willen der jungen Frau und liefert sie seinem Begehren aus. Alle ihre Versuche, sich aus dem Gefängnis dieses Hauses zu befreien, scheitern. Dann lässt er durch Freunde, die er angeheuert hat, im Keller ein Spektakel aufführen. Und als sie fragt: "Was ist denn das?" behauptet er, da sei nichts, ihre Wahrnehmung stimme nicht. Also Psychoterror. Dabei will er sie vor allem in sein Bett kriegen, wo er ihr angeblich Schutz gewährt. - Wer diese ersten zwei Drittel des Films so erlebt, wie sie hier beschrieben sind, kann nur staunen über das Gewaltsame und Erpresserische dieser Szenen. Da helfen dann auch keine Sprechblasen wie "Aus Liebe soll man nur heiraten, wenn sich nichts Besseres findet" - die Logik und die Welt auf den Kopf gestellt. Er diktiert ihr sogar sein Testament, was sie offenbar - so wird es gespielt - zu Tränen rührt. Und der Zuschauer wird auch nicht froh, wenn er einen Satz hört wie: "Die Dummheit der Männer ist die Macht der Frauen". Wo ist denn die Macht der jungen Frau in diesem Augenblick? Die Männer mögen zwar dumm sein, aber sie haben die Herrschaft und das Sagen. - Bleibt zu fragen, wo denn die Komödie geblieben ist. Sie stellt sich erst ein, als herauskommt, dass auch von ihrer Seite Lüge und Betrug im Spiel war und sie offenbar gern in dieses Gefängnis gekommen ist, weil doch der Mann ihr so gefiel. Also alles nur Schein? Wo bleibt da die Logik, wenn die Frau in den ersten zwei Dritteln so spielt, als ginge es um ihr Leben? Zum Schluß legt sich der Mann die Frau einfach über die Schulter und gibt ihr einen Klaps auf den Po. In dem Sinne von: "Du dummes, kleines Frauchen, du".

Credits

Schnitt

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Dialoge

Kamera-Assistenz

Garderobe

Schnitt

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 26.03.1938 - Mai 1938
Länge:
2294 m, 84 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 25.01.1950, 00807, Jugendfrei / nicht feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 22.04.1954, 00807 [2. FSK-Prüfung];
FSK-Prüfung (DE): 19.01.1984, 00807 [3. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 21.07.1938, Dresden;
Berliner Erstaufführung (DE): 22.07.1938, Berlin, Gloria-Palast

Titel

  • Arbeitstitel Adam und Eva
  • Originaltitel (DE) Ich liebe Dich
  • Weiterer Titel Bange machen gilt nicht

Fassungen

Original

Länge:
2294 m, 84 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Tobis-Klangfilm
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 25.01.1950, 00807, Jugendfrei / nicht feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 22.04.1954, 00807 [2. FSK-Prüfung];
FSK-Prüfung (DE): 19.01.1984, 00807 [3. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 21.07.1938, Dresden;
Berliner Erstaufführung (DE): 22.07.1938, Berlin, Gloria-Palast

Prüffassung

Länge:
2325 m, 85 min
Prüfung/Zensur:

Zensur (DE): 18.07.1938, B.48699, Jugendfrei ab 14 Jahre