Der Zigeunerbaron

BR Deutschland 1954 Spielfilm

Inhalt

Nach der Operette von Johann Strauß: Als Sandor aus dem Krieg der Ungarn gegen die Türken in das Haus seines Vaters zurückkehren will, findet er ein völlig zerstörtes Gut vor. Um das Erbe wieder aufbauen zu können, sucht er nach dem Schatz seines Vaters und wird dabei von den Rom*nja des Dorfes unterstützt. Sie bewundern den ehrgeizigen und gutmütigen Mann und ernennen ihn bei einem Fest zu ihrem Schutzherrn. Besonders Saffi, eine junge Romni, ist sehr angetan von Sandor, und die beiden verlieben sich. Als jedoch die Hochzeit ansteht, greift die Staatsmacht hart durch…

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Falk Schwarz
Ja, das Schreiben und das Lesen
Der alte Barinkay (Paul Hörbiger) sitzt in seinem behaglichen türkischen Palast. „Vor 15 Jahren bin ich Muselmann geworden“, näselt er wienerisch und lässt sich von seinen drei Frauen verwöhnen. Aus seinem ungarischen Vaterland wurde er vertrieben. Jemand hat ihm eine echte ungarische Salami mitgebracht. Heißa, wie da sein Herz schlägt. „Aber, Vater,“ sagt der Sohn. „Du wirst doch kein Schweinefleisch essen - als Muselmann.“ Da lacht der Alte verschmitzt: „Die Salami esse ich in meiner Eigenschaft als Ungar!“ Und verzehrt sie mit Genuss. Oskar Sima gibt den Schweinezüchter Kalman Zsupan. Als dieser soll er das bekannte Lied aus dieser Operette von Johann Strauß singen: „Ja, das Schreiben und das Lesen, ist nie mein Fall gewesen“. Doch anstelle eines kräftigen Basses macht Sima daraus einen Sprechgesang, und man fühlt sich um einen stimmlichen Höhepunkt betrogen. Gerhard Riedmann als Puszta-Supermann kann alles: zaubern, singen (ihm wurde ein starker Tenor unterlegt), Ordnung schaffen, fechten, Schätze ausgraben und natürlich Frauen becircen. Zunächst Saffi, die Zigeunerin („erotisch“ aufreizend Margit Saad), dann die Schweinezüchtertochter Arsena (Maria Sebaldt), die vom Äußeren und von der Sprache her nicht so recht ins Ungarische passen will. Arsena ist zwar nicht abgeneigt, aber Saffi macht das Rennen. Über alle Standes- und sonstigen Unterschiede hinweg. Wenn abends die Feuer im Zigeunerlager brennen, die Spanferkel am Spieß bruzzeln, der Mond mildes Licht ausbreitet, und plötzlich beim Csardas wildes Temperament erwacht - dann ist die kleine verlogene Operettenwelt ganz bei sich. Schließlich erscheint die gute Fee Maria Theresia (Waltraut Haas), richtet alles, ordnet manches und triumphal („Die Liebe ist eine Himmelmacht“) wurde der Kinobesucher in die raue 1954er Wirklichkeit zurück entlassen.

Credits

Drehbuch

Kamera

Darsteller

Alle Credits

Dreharbeiten

    • Atelier Berlin-Tempelhof, Avala Studios Belgrad / Außenaufnahmen: Belgrad, Sremski Karlovci, Palic-See, Sarajewo
Länge:
2848 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 30.07.1954, 08223, ab 6 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 31.08.1954, Stuttgart, Universum

Titel

  • Originaltitel (DE) Der Zigeunerbaron

Fassungen

Original

Länge:
2848 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Eastmancolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 30.07.1954, 08223, ab 6 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 31.08.1954, Stuttgart, Universum