Der Tag des Spatzen

Deutschland 2009/2010 Dokumentarfilm

Inhalt

"Der Tag des Spatzen" ist ein politischer Naturfilm. Er handelt von einem Land, in dem die Grenze zwischen Krieg und Frieden verschwindet. Am 14. November 2005 wird im holländischen Leeuwarden ein Spatz erschossen, in Kabul stirbt ein deutscher Soldat infolge eines Selbstmordattentats. Das Nebeneinander der Schlagzeilen wird zum Anlass für Regisseur Philip Scheffner, sich mit den Methoden der Ornithologie auf die Suche nach dem Krieg zu machen. In Deutschland, nicht in Afghanistan.

Seine Reise durch Deutschland beginnt an der Ostsee, mit Kindheitserinnerungen an ein Vogelschutzgebiet zwischen Truppenübungsplatz und Segelhafen. Ort für Ort umkreist die Kamera die Realität des Krieges, in Bildern scheinbaren Friedens. Dialoge aus zufälligen Begegnungen wehen durch die menschenleeren Landschaften. Dabei bleiben die Vögel immer im Fokus des Objektivs. Sie sitzen in Kanonenrohren, auf Zäunen, flattern über Wiesen und Felder, markieren die Orte, an denen dieser Krieg gemacht wird. Und plötzlich wechselt die Perspektive. Ein Freund des Filmemachers wird auf einer Landstraße in Brandenburg verhaftet. Die Vogelbeobachter werden selbst zum Objekt der Beobachtung.

Am Ende steht ein verschobener Blick auf das Vertraute: ein Truppenübungsplatz an der Ostsee, zwischen Vogelschutzgebiet und Segelhafen. Raketeneinschläge peitschen das türkisblaue Wasser auf, über dem die Vögel unbeirrt weiterziehen.

Philip Scheffner: "Mit 'Der Tag des Spatzen' geht es mir darum, einen filmischen Raum zwischen Bild und Ton, zwischen Analyse und Imagination zu schaffen, der die scheinbare Selbstverständlichkeit des gegenwärtigen Krieges hinterfragt."

Quelle: 60. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)

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Credits

Alle Credits

Titel

  • Originaltitel (DE) Der Tag des Spatzen

Fassungen

Original

Länge:
2857 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Farbe, Dolby Digital
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 03.02.2010, 121538, ohne Altersbeschränkung / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 17.02.2010, Berlin, IFF - Internationales Forum des Jungen Films;
Kinostart (DE): 22.04.2010

Auszeichnungen

Deutscher Dokumentarfilmpreis 2011
  • Preis der Stadt Ludwigsburg
Dokumentarfilmwoche Hamburg 2010
  • Klaus Wildenhahn-Preis