Lindenberg! Mach dein Ding

Deutschland 2018/2019 Spielfilm

Summary

Biopic about the rock legend Udo Lindenberg. Starting with his early years in Gronau with a father who woke his children up at night to conduct opera arias in front of them, the film tells of Lindenberg's early years in the music business with his stage appearance in 1973, which was to change his life, and follows ups and downs of his further career in East and West Germany. Lindenberg's eventful relationship with his bassist Steffi Stephan is the focus of the story.

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truspiess
(Kein Betreff)
Hallo,
diesen Film haben wir als letztes gesehen, bevor alle Kinos schließen mussten. Und es war toll, diesen Film anzuschauen! Ich war Udo-Lindenberg-Fan während der 80ger -Jahre bis Anfang der Neunziger. Wunderbar, wie diese Zeit eingefangen ist. Wir waren gebannt und kamen mit roten Wangen aus dem Kino. Der junge Hauptdarsteller ist überzeugend, und Detlev Buck einfach klasse.
Ein höchst unterhaltsamer Film, ein kleine Zeitreise. Danke!!
Mit vielen Grüßen und en besten Wünschen
Friederike Hohnen
Heinz17herne
Heinz17herne
„Herbstlich färben sich die Blätter, immer schlechter wird das Wetter“: Gustav Lindenberg stellt in bereits reichlich betrunkenem Zustand seinen kleinen Sohn Udo (Jesse Hansen) auf dem Tresen seiner Stammkneipe, wo er gerade seine letzten Groschen beim Skat verloren hat, damit dieser das mühsam eingepaukte Gedicht aufsagt. Doch auch der Junior verlässt das Lokal als Loser. Inzwischen um einiges älter geworden erinnert sich Udo mitten in der lybischen Wüste an seine erste öffentliche Niederlage, nachdem er als Sänger in einer Bar von den GIs gnadenlos ausgepfiffen und als „Nazi Boy“ beschimpft worden war. Schließlich kommen Udo die Zeilen noch einmal in den Sinn, als er im St. Pauli Theater sturzbetrunken die Showtreppe herunterkullert und dabei ist, seinen ersten großen Live-Auftritt vor ausverkauftem Haus zu vergeigen.

Hermine Huntgeburth lässt gleich zu Beginn die entscheidenden Stationen Udo Lindenbergs Revue passieren. Fakten, Fakten, Fakten – für diejenigen, die mit dem Mann mit dem Hut und der dicken Sonnenbrille nichts anzufangen wissen: Mit über fünfzig Studio- und Live-Alben ist Udo Lindenberg so etwas wie die Ikone der deutschen Rockmusik. Es gibt keinen bekannteren deutschen Star, und schon gar keinen, der die durch die Hitler-Diktatur allseits und besonders in der Popmusik verpönte „Sprache der Verlierer“ rehabilitiert.

Zusammen mit dem Kameramann Sebastian Edschmid holt die Regisseurin die 1950er, 1960er und frühen 1970er Jahre ins kollektive Gedächtnis zurück. Den kleinbürgerlichen Mief im westfälischen Gronau, den der Klempnersohn als Teenager (Claude Albert Heinrich) auch nach heimlichen Kinobesuchen an der Seite seines Schulfreundes Clemi kaum erträgt und daher bereits im zarten Alter von 15 Jahren hinter sich lässt. Auch weil er seiner um drei Jahre älteren Jugendliebe Susanne beweisen will, dass sie ihn zu Unrecht abgewimmelt hat.

Die flirrende Großstadt Hamburg der prosperierenden Wirtschaftswunder-Zeit, in der Udo sein Glück als Schlagzeuger versucht, wo der „Hungerhaken“ von Puffmutter Lola (Gabriele Maria Schmeide) mit Fischbrötchen gepäppelt, ansonsten aber nach Strich und Faden ausgenutzt wird. Wo er sich im Altonaer Kiez für die „feurige Bordsteinschwalbe“ Paula schlägt, die zu seiner ersten großen Liebe wird. Sich als Kellner ausbilden lässt und von reiferen Damen wie der attraktiven Frau Langschmidt beim Zimmerservice den einen oder anderen Schein hinzuverdient. Und sich nachts in angesagten Musikschuppen als hochbegabter Jazz-Schlagzeuger beweisen kann, was dem erst Siebzehnjährigen ein nur verrückt zu nennendes abenteuerliches Engagement in einer US-amerikanischen Militärbasis mitten in der libyschen Wüste einbringt.

Bevor endlich Teldec-Manager Mattheisen anbeißt, nachdem Udos Auftritte im „Onkel Pö“ auf enorme Publikumsresonanz stoßen und die B-Seite seiner Debüt-Single, „Hoch im Norden“, im Radio rauf und runter gespielt wird, muss er noch das DDR-Abenteuer mit der alleinerziehenden Mutter Petra, seinem „Mädchen aus Ost-Berlin“, überstehen (neben dem nostalgischen West-Soundtrack sind hier die Puhdys mit ihrem Hit „Wenn ein Mensch lebt“ zu hören). Und sich endlich mit Steffi Stephan versöhnen, seinem treuesten Wegbegleiter als Bassgitarrist, „Panikorchester“-Mitbegründer und Produzent sämtlicher Alben.

Mit einem Klasse-Ensemble, noch zu nennen Julia Jentsch als Udos liebevolle, stets unter den Gewaltausbrüchen ihres herrschsüchtigen Gatten leidende Mutter Hermine, gelingt es der Regisseurin Hermine Huntgeburth, in „Lindenberg! Mach dein Ding“, den Titelhelden als einen jungen Mann, Künstler und Rebellen zu zeigen, der sich niemals vom Kurs abbringen lässt.

„Meine Spürnase machte juckidijuck, und ich dachte sofort: Das ist ein cooler Vogel“, so Udo Lindenberg über Jan Bülow. „Er ist sehr sensibel und ein bisschen schüchtern – das war ich damals auch. Er hat eine Neigung zum Durchdrehen und Abheben. Genau das, was mich ausmacht.“

Dabei ist Bülow, der übrigens alle Hits und Evergreens selbst singt, kein Newcomer wie im Presseheft behauptet: Seine erste Hauptrolle spielte er 2016 in der Frank Goosen-Romanverfilmung „Radio Heimat“, 2017 war er in der Netflix-Serie „Dogs of Berlin“ von Christian Alvart zu sehen. Der Berliner Ernst-Busch-Absolvent des Geburtsjahrgangs 1996 gehört zum Ensemble des Schauspielhauses Zürich, wo er u.a. in der Titelrolle des „Hamlet“ reüssiert. Für die Titelrolle in „Lindenberg! Mach dein Ding“ wurde Jan Bülow am 17. Januar 2020 im Münchner Prinzregententheater mit dem Bayerischen Filmpreis 2019 in der Kategorie „Bester Nachwuchsdarsteller“ ausgezeichnet. Die sehr spannend inszenierte und in jeder Hinsicht opulente Künstlerbiographie ist nach der naturgemäß Hamburger Uraufführung am 7. Januar 2020 neun Tage später in die deutschen Kinos gekommen. Free-TV-Premiere ist am 18. Juli 2022 im „Ersten“.

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Assistant director

Script supervisor

Director of photography

Camera operator

Assistant camera

Lighting design

Production design

Property master

Costume design

Sound design

Sound

Sound assistant

Audio mixing

Casting

Line producer

Location manager

Post-production

Shoot

    • 11.10.2018 - 19.01.2019: Hamburg, Berlin, Köln, Mecklenburg-Vorpommern, Marokko
Duration:
135 min
Format:
DCP, CinemaScope
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 12.11.2019, 195155, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Kinostart (DE): 16.01.2020

Titles

  • Schreibvariante (DE) Lindenberg! Mach dein Ding!
  • Weiterer Titel (DE) Mach dein Ding
  • Arbeitstitel (DE) Lindenberg!
  • Originaltitel (DE) Lindenberg! Mach dein Ding

Versions

Original

Duration:
135 min
Format:
DCP, CinemaScope
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 12.11.2019, 195155, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Kinostart (DE): 16.01.2020

Awards

Deutscher Filmpreis 2020
  • Lola, Bestes Maskenbild
  • Lola, Bestes Kostümbild
Bayerischer Filmpreis 2020
  • Beste Nachwuchsdarsteller