Gegenüber

Deutschland 2006/2007 Spielfilm

Summary

Counterparts
Georg Hoffmann is a calm and collected police officer with little ambition and is not what you think of as a hero. But one day he manages to save the life of his younger partner Michael during a dangerous operation, and is to be given a promotion for the action. He is also admired by his colleagues for his apparently harmonious marriage with primary school teacher Anne. But the family bliss is only on the surface. Anne is almost obsessed with the lack of recognition she gets, which finds expression in outbreaks of verbal and sometimes physical abuse. It gets so bad that Georg doesn′t even dare to tell her about saving Michael or that their son had decided to quit his studies. In their weekly visits to Anne′s parents they have to endure her father′s scorn and contempt for her and her "loser" of a husband as he writes out a cheque to help pay for his grandchildren′s studies. The rickety balance in the familial drama begins to teeter dangerously when Georg invites his colleagues over for a beer and Anne begins to flirt outrageously with Georg′s partner Michael.

First time feature filmer Jan Bonny has captured the intimate details of this marital warfare with a hand-held camera. Bonny: "Gegenüber" is above all about dependencies, love and fear … Violence is only the core of the story… But through violence the narrative′s drama, the shame of the protagonists and the way they experience their own shortcomings flare up again and again … There is hardly any escape from this situation."

Source: 58. Internationale Filmfestspiele Berlin (Catalogue)

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Ein Mann schlägt eine Frau – und das Publikum atmet hörbar auf, es fehlt nur der Beifall auf offener Szene. So geschehen beim Filmfestival Cannes 2007, wo Jan Bonnys Spielfilmdebut „Gegenüber“ in der Sektion Quinzaine des Realisateurs lief und eine „lobende Erwähnung“ erhielt, so geschehen bei der Deutschen Erstaufführung auf dem Filmfest München, wo das komplett in Essen gedrehte Ehedrama mit dem Förderpreis „Bestes Drehbuch“ ausgezeichnet wurde, so geschehen auch beim Int. Filmkongress der NRW-Filmstiftung in Köln.

Eine lapidare, kleine Zeitungsmeldung war Ausgangspunkt für den 1979 in Düsseldorf geborenen Absolventen der Kölner Kunsthochschule für Medien (KHM), Jan Bonny, um zusammen mit dem erfahrenen Kameramann Bernhard Kellner („Sehnsucht“, „Fallen“, „Falsche Bekenner“) und zwei über sich hinauswachsenden Schauspielern (Matthias Brandt und Victoria Trauttmansdorff) einen Leinwand-Erstling zu drehen, der mehr als nur unter die Haut geht, der geradezu erschreckende körperliche Reaktionen auslöst noch im bequemsten Kinosessel – und das trotz seiner beschränkten ästhetischen Kammerspiel-Mittel und der Authentizität nur vortäuschenden Handkamera-Bewegungsunschärfe.

Essen in der Vorweihnachtszeit. Nächtlicher Routineeinsatz für die Streifenwagen-Besatzung Georg Hoffmann und Michael Gleiwitz. Bei einer Personenkontrolle geht der junge, ehrgeizige Heißsporn Michael ein unkalkulierbares Risiko ein und wird von seinem ruhigen, besonnenen und weitaus erfahreneren Kollegen Georg 'rausgehauen. Was Letzterer nicht an die große Glocke hängt, schon gar nicht seiner Frau gegenüber.

Anne ist eine attraktive Frau - und Grundschullehrerin. Eigentlich kein Grund, die Schultern hängen zu lassen. Zumal die beiden Kinder, Marie und Lukas, studieren und längst aus dem Haus sind. Georg und Anne gelten für ihre (berufliche) Umwelt als Traumpaar, aber so perfekt läuft es zwischen den beiden nicht - zumindest aus ihrer Sicht. Denn Georg ist schon seit über zwanzig Jahren Streifenpolizist und zeigt sehr zum Ärger ihrer bornierten Eltern keinen Ehrgeiz, auf der Karriereleiter höher zu steigen. Ein Vorwurf, den die beiden übrigens auch ihrer Tochter machen.

Es sind nicht nur die Kleinigkeiten des Alltags, die Anne aus der Bahn werfen. So nimmt sie die neue, sehr aktive und attraktive Grundschul-Referendarin Sabrina als Rivalin wahr, will nicht hinnehmen, dass ihr Sohn Lukas das Jura-Studium hinschmeißt, um Koch zu werden, und will schon überhaupt nicht begreifen, warum ihr Georg seine „Heldentat“ verschwiegen hat und die Tatsache, dass sein Chef Andreas Hinreich ihn für die Beförderung zum Kommissar vorgeschlagen hat.

„Immer dieser blöde Satz. Es ist kein Drama.“ Um den ewigen Ja-Sager Georg aus der Reserve zu locken, greift Anne bald nicht mehr nur zu verbalen, sondern immer stärker auch zu körperlichen Mitteln – bis hin zur massiven Gewalt, die sich bald auch nicht mehr gegenüber der Familie und den Kollegen verbergen lässt. Georg lässt sich von seiner Frau regelrecht verprügeln – widerstandslos. Die Situation eskaliert so weit, dass er scheinbar ungerührt eine Suppe löffelt, während sich nebenan auf dem Sofa Gattin Anne und Kollege Michael vergnügen. Eine solche Verdrängung von Wirklichkeit hat auch etwas Perverses: Dieser Film weckt niedere Instinkte im Publikum, sodass es wie eine Erlösung wirkt, als Georg – unter dem Weihnachtsbaum – endlich zurückschlägt!

Jan Bonny: „In 'Gegenüber' geht es vor allem um Abhängigkeiten, um Liebe, um Angst. Gewalt ist nur ein Kern der Geschichte. Es geht in diesem Film nicht vordergründig um die körperliche Aggression. Aber an ihr entzündet sich das Drama immer wieder neu, die Scham der Protagonisten, deren Erleben der eigenen Unfähigkeiten. Die beiden stehen in ihrer Beziehung, in der beide nach außen alles verstecken, unter einem ungeheuren Druck. Aus der Situation gibt es kaum einen Ausweg.“

Pitt Herrmann

Credits

Director

Director of photography

Editing

Cast

Production company

All Credits

Director

Assistant director

Script editor

Director of photography

Assistant camera

Clapper loader

Lighting design

Make-up artist

Special make-up effects

Costume design

Editing

Sound design

Sound

Sound assistant

Audio mixing

Casting

Cast

Production company

in co-production with

Producer (TV)

Line producer

Unit production manager

Location manager

Original distributor

Shoot

    • 07.11.2006 - 18.12.2006: Essen und Umgebung
Duration:
96 min
Format:
Super16mm - Blow-Up 35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby SR
Screening:

Uraufführung (FR): 20.05.2007, Cannes, IFF - Quinzaine des réalisateurs;
Erstaufführung (DE): 24.06.2007, München, Filmfest;
Kinostart (DE): 11.10.2007;
TV-Erstsendung (DE): 13.07.2009, ARD

Titles

  • Originaltitel (DE) Gegenüber

Versions

Original

Duration:
96 min
Format:
Super16mm - Blow-Up 35mm, 1:1,85
Video/Audio:
Farbe, Dolby SR
Screening:

Uraufführung (FR): 20.05.2007, Cannes, IFF - Quinzaine des réalisateurs;
Erstaufführung (DE): 24.06.2007, München, Filmfest;
Kinostart (DE): 11.10.2007;
TV-Erstsendung (DE): 13.07.2009, ARD

Awards

Filmfest München 2007
  • Förderpreis Deutscher Film, Drehbuch
IFF Cannes 2007
  • Lobende Erwähnung der CICAE Jury