Frau Müller muss weg

Deutschland 2014/2015 Spielfilm

Summary

Ms. Mueller Must Go

It's parent-teacher night: Several kids got bad grades in their report cards, having their parents worry about their offspring's future. Therefore they have asked for a meeting with class teacher Mrs. Müller. Although their approach at first appears to be diplomatic, they have a clear objective: to get rid of Mrs. Müller. For as different the personal backgrounds of the parents may be – including a tough business woman, an unemployed father and a couple with a gifted child – they unanimously think that only the teacher is responsible for their kids' failings. Alas, Mrs. Müller has no intention to give up her job. Instead, she confronts the assembled parents with some unpleasant truths about their children.

 

Comments

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FilmkritikerX
Kammerspielartig mit Luft nach oben
Was Sönke Wortmann hier abliefert ist bestenfalls Mittelmaß. Wieso es einen bayrischen Filmpreis für "Bestes Drehbuch" gab, ist mir bei dieser klischeebehafteten, unplausbilen, albernen Komödie Rätsel. Sicher eine nette, unterhaltsame Geschichte, aber bestenfalls für einen TV-Nachmittag, an dem man nichts besseres zu tun hat. Die Geschichte schleppt sich mit Dialogen durch den Beginn, die nicht wirklich neu und phantasievoll sind. Dass die Protagonisten die Lehrerin in jedem Winkel der Schule suchen, ist total merkwürdig, die Kakaoszene schlechtester Slapstick. "Besonders wertvoll" ist hier bestenfalls die Tatsache, dass der Film irgendwann zu Ende geht, denn die letzten Minuten sind das einzig gute an dem Streifen.
Heinz17herne
Heinz17herne
Frau Müller muss weg! Soviel steht für die fünfköpfige Eltern-Abordnung einer Übergangsklasse der Juri-Gagarin-Grundschule in Dresden fest. Drei Monate vor der Zeugnis-Ausgabe liegen die Nerven blank, weil der Übertritt aufs Gymnasium bei vielen ihrer Sprösslinge offenbar nicht so selbstverständlich klappt wie geplant. Das kann natürlich nur an der hoffnungslos überforderten Klassenlehrerin liegen, die weder den Lehrstoff noch ihre Schüler im Griff hat. Was kein Wunder ist, macht doch das Gerücht die Runde auf dem Schulhof, wo sich das zornige Quintett an einem unterrichtsfreien Samstagnachmittag versammelt hat, sie sei in therapeutischer Behandlung. Nun soll Frau Müller das Vertrauen entzogen werden, die Schulleitung müsse für den Rest des Schuljahres einen neuen Klassenlehrer berufen.

Jessica Höfel, eine knallharte Karrierefrau, die es gewohnt ist, anderen zu sagen, wie der Hase läuft, und sei es auch ihrer schwächeren Hälfte Hape, gibt die Marschrichtung vor. Und das ausgesprochen gerne: Lehrer-Bashing ist der toughen Schnepfe ein Fest. Erst gibt es Blümchen – und dann Saures. Und da sie ihre Pappenheimer kennt, sollen die anderen Eltern am besten nur ihr das Reden überlassen. Der Hausmeister lässt Jessica & Co hinein, da Frau Müller auf sich warten lässt. Sodass sich alle in Stellung bringen. Der arbeitslose Ossi Wolf Heider bangt vor allem um seine Tochter und wird rasch aggressiv, wenn es nicht so läuft, wie er sich das vorgestellt hat. Aber auch das aus dem Westen in die sächsische Metropole zugezogene Ehepaar Patrick und Marina Jeskow will sich vor allem darüber beschweren, dass ihr begabter Sohn Lukas von der Klasse gemobbt wird.

Pionierlager oder moderner Unterricht? Nur die alleinerziehende Katja Grabowski, deren Kind als Klassenbester fein 'raus ist, hält sich mit solchen Provokationen zurück, als Frau Müller auf der Bildfläche erscheint. Sie hat einen normalen Elternabend erwartet und fällt entsprechend aus allen Wolken, als ihr ein schlechtes Lernklima unterstellt wird, was automatisch zu schlechten Noten führe. Burn Out-Therapie? Der Rücken sei das Objekt medizinischer Behandlung, nicht ihr Kopf. Und überhaupt werde sie sich als Beamtin im öffentlichen Dienst mit 20-jähriger Berufserfahrung nicht von überehrgeizigen Eltern einschüchtern lassen: Frau Müller schlägt zurück, rechnet mit Eltern und Kindern gleichermaßen ab, sodass aus Anklägern Angeklagte werden und dem konsternierten Quintett Hören und Sehen vergeht. Welches Frau Müller mit Aplomb stehen lässt. Allerdings zusammen mit ihrer Aktentasche, sodass alle mit ihrer raschen Rückkehr rechnen. Doch die zieht sich hin und so brechen alte Grabenkämpfe unter den Müttern und Vätern wieder auf. Samt Ressentiments zwischen Ossis und Wessis. Wolf hält die Spannung nicht länger aus und durchsucht die Tasche der Lehrerin. Zur erst großen und dann auch noch freudigen Überraschung aller wird er fündig...

Lutz Hübner, nach Goethe und Shakespeare der meistgespielte Autor auf deutschen Bühnen, hat mit „Frau Müller muss weg“, eine 2010 in Elbflorenz uraufgeführte Auftragsarbeit des Dresdener Schauspiels, eine bittersüße Abrechnung mit dem Bildungssystem in Deutschland und ganz speziell mit dünkelhaften Helikopter-Eltern, die stets um ihre Kinder herumschwirren, geschrieben. Diese hat Sönke Wortmann in seiner dritten Bühnenarbeit nach „Bullets over Broadway“ und „Der Krüppel von Inishmaan“ am Düsseldorfer Schauspielhaus der Intendanz Anna Badoras Anfang 2012 am Berliner Grips-Theater inszeniert. Und nun, mit Hübner als Drehbuchautor, auch verfilmt.

Während das Theaterstück ausschließlich in einem Klassenzimmer spielt, hat der Bergmannssohn aus Marl den Ort des Leinwand-Geschehens behutsam erweitert. Vom Schulhof ins Innere der Grundschule und dann auch in die Schwimmhalle, was Rainer Galkes Hausmeister einen zweiten Auftritt beschert: Nach einem Kurzschluss, verursacht durch den reichlich strapazierten Kaffeeautomat, lässt Jessica ihr Smartphone ins Wasser fallen. Zuvor hatte Wortmann schon einen weiteren, bereits im Theater überflüssigen Nebenschauplatz, ins Rampenlicht des Bildgestalters Tom Fährmann gerückt – die Affäre zwischen dem desillusionierten verheirateten Wolf und der jungen, offenbar alleinerziehenden Katja Grabowski.

Wortmanns Typenkomödie fokussiert ganz auf die Eltern, Gabriela Maria Schmeide hat in der Titelrolle im Grunde genommen nur zwei allerdings sehr markante Auftritte zu Beginn und am überraschenden und hier natürlich nicht preisgegebenen Ende. Der Film wuchert mit dem Pfund einer großartigen Besetzung, allen voran Anke Engelke. Allerdings befreit sich die Adaption ästhetisch nicht von der Vorlage: „Frau Müller muss weg“ bleibt auch auf der großen Kinoleinwand ein Kammerspiel, Free-TV-Premiere war am 31. Oktober 2017 auf Sat 1.

Pitt Herrmann

Credits

Director

Director of photography

Editing

Cast

All Credits

Director

Assistant director

Director of photography

Assistant camera

Steadycam operator

Still photography

Lighting design

Key grip

Production design

Property master

Stand-by props

Make-up artist

Costume design

Costumes

Editing

Sound

Sound assistant

Foley artist

Audio mixing

Special effects

Casting

Cast

Co-Producer

Executive producer

Line producer

Unit production manager

Location manager

Production coordinator

Shoot

    • 05.03.2014 - 17.04.2014: Köln, Dresden
Duration:
88 min
Format:
DCP, 16:9
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 15.10.2014, 147602, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Kinostart (DE): 15.01.2015

Titles

  • Originaltitel (DE) Frau Müller muss weg

Versions

Original

Duration:
88 min
Format:
DCP, 16:9
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 15.10.2014, 147602, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Kinostart (DE): 15.01.2015

Awards

Club der Berliner Filmjournalisten 2016
  • Ernst-Lubitsch-Preis
Romy 2015
  • Goldene Romy
Bayerischer Filmpreis 2015
  • Pierrot, Bestes Drehbuch
FBW 2014
  • Prädikat: besonders wertvoll