Vater braucht eine Frau

BR Deutschland 1952 Spielfilm

Inhalt

Regierungsrat Neumeister ist Witwer mit vier Kindern. Die Hausangestellten halten es nie lange bei ihm aus, und so sucht er mal wieder per Inserat ein Dienstmädchen. Die Kinder aber wünschen sich für Vater eine Frau, die für immer bleibt. Und so nehmen sie die Sache selbst in die Hand und suchen, ebenfalls per Inserat, eine Dame, die Vater heiraten soll. Aus den Bewerberinnen suchen sie ihm die Richtige heraus, die Neumeister zunächst für das angekündigte Dienstmädchen hält.

 

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Falk Schwarz
Arme Angelika!
Wenn Kindern von Erwachsenen Worte in den Mund gelegt werden, die sie brav vor der Kamera aufsagen (Drehbuch Herbert Reinecker), dann klingt das nach Manipulation. Die vier Neumeister Kiinder (13 Jahre;2x9 Jahre;5 Jahre) reden mit Kinderstimme Altkluges daher, formulieren mal eben eine Heiratsanzeige für den Papa, gehen damit auch brav zur Anzeigenannahmestelle (und lassen sich von Paul Bildt Korrekturen aufschwatzen), bestellen telefonisch die sich darob meldenden Damen zu einem Denkmal, wo sie sich die Anwärterinnen anschauen - Parole: weiße Rose in der rechten Hand und natürlich keinen Augenblick daran denken, wie demütigend eine solche Aktion für diejenigen sein muss, die treuherzig auf so eine Anzeige eingehen. (Filme der fünfziger Jahre kommen uns heute oft genug peinlich vor). Die Kinder schauen sich die Damen an und entscheiden: nein. Das Alles hinter Papas Rücken, der sich in seinem Büro von Frau Nickel (Therese Giehse in einer ihr nun wahrhaft nicht gemäßen Rolle) sagen lässt, dass nur eine Heirat ein Ausweg aus seinem Dilemma ist. Eine Angelika (Ruth Leuwerik) liest diese Anzeige auch und taucht unvermutet bei den Neumeisters in der Wohnung auf. Sie liebreizt ganz unverblümt, verabredet sich mit dem Hausherrn gleich zum abendlichen Diner mit großer Garderobe (damit sie sich recht ins Bild setzen kann). Dass sie ihn kriegt, der hier die Hauptrolle spielt, war sowieso klar und wurde zu Anfang mit Bildern einer Hochzeit belegt, wo man allerdings - die Spannung steigt - das Paar nur von hinten sieht. Das ist alles betulich, soll idyllisch sein, warmherzig (wenn Günther Lüders Süßholz raspelt) und ist doch eine vorhersehbare Klamotte. War Dieter Borsche ein guter Schauspieler? Die Frage stellt sich, denn zu Beginn des Films steht er derart hölzern und hilflos herum, dass ihm der Witwer mit vier Kindern kaum abzunehmen ist. Mit so einem Vater kommt man in der Tat nicht weit. Borsche gewinnt etwas an Fahrt, als er sich an die Leuwerik (im Film natürlich) heranmacht. Dazwischen wuselt ein Fünfjähriger herum, der zu den schamlos ausgenutzten Kinderdarstellern des Fünfziger-Jahre-Films gehörte. Über die Machart ist kein Wort zu verlieren. Richard Angst legt das Führungslicht immer wieder auf die Augenpartie der Leuwerik, was bei der dramaturgischen Spannungslosigkeit kaum angemessen scheint. Und der Titel? Jemand "braucht" eine Frau? Zum Abwaschen, Putzen, Kochen? Arme Angelika!

Credits

Regie

Kamera

Schnitt

Musik

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie

Drehbuch-Mitarbeit

Kamera

Kostüme

Schnitt

Musik

Darsteller

Produzent

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • Juli 1952: Lautersee, Mittenwald, München
Länge:
2698 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 02.10.1952, 04894, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

TV-Erstsendung (DE): 13.07.1963, ZDF

Titel

  • Originaltitel (DE) Vater braucht eine Frau

Fassungen

Original

Länge:
2698 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 02.10.1952, 04894, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

TV-Erstsendung (DE): 13.07.1963, ZDF

Digitalisierte Fassung

Länge:
99 min
Format:
DCP 2k, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Centermono