"The Boy Who Owns the World", Source: Kreisfilm, DFF, © Kreisfilm
Denis Lavant, Faber

Neu im Kino: Der Junge, dem die Welt gehört

Es fällt gar nicht so leicht, die Handlung von "Der Junge, dem die Welt gehört" nachvollziehbar zu beschreiben. Da ist ein Musiker namens Basilio, gespielt von dem Schweizer Singer-Songwriter Faber, der in einer verlassenen Villa auf Sizilien lebt. Ihm zur Seite steht ein geheimnisvoller Mentor, gespielt von dem französischen Charakterkopf Denis Lavant, der Basilio dazu antreibt, seine "innere Poesie" zu suchen und diese in Musik zu übersetzen. Als Basilio eine mysteriöse Frau namens Karla kennenlernt, die seine Muse und Liebe sein könnte, beginnt sich seine Welt zusehends in ein Gedicht zu verwandeln... Was hier einigermaßen stringent klingt, wird unter der Regie des bisher als Schauspieler bekannten Robert Gwisdek zu einem träumerischen Bilderreigen zwischen Poesie und Surrealismus. Gwisdek hat sein Spielfilmdebüt ohne jede Förderung mit einer kleinen Crew in einem alten Palazzo in Sizilien während der Pandemie gedreht. Deshalb sind bei den wenigen Straßenaufnahmen keine Menschen zu sehen, was den stilisierten Charakter des Kammerspiels unterstreicht. Die betonte Kunstsinnigkeit wird dabei immer wieder durch feinen Humor und den schlitzohrigen Charme von Faber und Lavant aufgelockert, die ein wunderbar ungleiches Duo abgeben. Alles zusammen macht "Der Junge, dem die Welt gehört" zu einem vielleicht nicht ganz einfachen, sicher aber zu einem der ungewöhnlichsten Filme der Saison.

Aktuelles

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Rund 1.600 Gäste feierten heute Abend im Theater am Potsdamer Platz die Verleihung des Deutschen Filmpreises 2024. Als Favorit war mit neun Nominierungen das Familiendrama "Sterben" von Matthias Glasner ins Rennen gegangen, das am Ende unter anderem die Lola für den Spielfilm in Gold entgegennehmen konnte.

Am kommenden Sonntag, dem 5. Mai 2024, wird Margarethe von Trotta als Gast im Kino des DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum in Frankfurt erwartet. Sie präsentiert "Ingeborg Bachmann - Reise in die Wüste", bei dem sie Regie geführt und auch das Drehbuch geschrieben hat.

Zum Abschluss der 19. Ökofilmtour wurden am Abend des 2. Mais 2024 in Potsdam die Gewinnerfilme des Wettbewerbs der Ökofilmtour 2024 verliehen. Vergeben wurden die sieben Preise durch die Preisjury, die Jugendjury sowie das Publikum. Der Klimaschutz-Filmpreis der Landeshauptstadt Potsdam ging an den Dokumentarfilm "Das Kombinat" von Moritz Springer. Die rbb-Produktionen "Unruhe am Ostsee" und "Milan rettet Rehkitze" erhielten den Publikumspreis.

In ihrer jüngsten Sitzung hat die Film- und Medienstiftung NRW 5,39 Millionen Euro Fördergelder für 19 Projekte beschlossen. Die Spitzenförderung ging an die große RTL-Serie "Euphorie" des jungen Regieduos André Szardenings und Antonia L. Schmidt – der Stoff wird komplett in NRW verfilmt.

Morgen Abend feiern 1.600 Gäste im Theater am Potsdamer Platz eine der wichtigsten Frauen des deutschen Kinos: die Lola. Zum 74. Mal wird der Deutsche Filmpreis verliehen und zum ersten Mal führt ein siebenköpfiges Ensemble durch die Show.