Die Ehe des Dr. med. Danwitz

BR Deutschland 1956 Spielfilm

Inhalt

Der junge Assistenzarzt Dr. Danwitz verdient sowenig Geld, dass seine Frau als Mannequin etwas dazu verdienen muss. Als das junge Ehepaar einmal bei einem wohlverdienten Urlaub etwas Zeit füreinander hat, wird sie schwanger und verschlimmert damit die Lage erheblich: denn als werdende Mutter kann sie nicht weiter als Mannequin arbeiten, und damit können sie ihr Leben und das des Kindes nicht weiter finanzieren. Eine Abtreibung aber lehnt Danwitz aus moralischen Gründen ab. Der Zufall offeriert eine Lösung, die den jungen Arzt in ein moralisches Dilemma stürzt: Die Chefin seiner Frau, Besitzerin eines Luxus-Modesalons, ist ebenfalls schwanger und bietet Danwitz für die Durchführung einer illegalen Abtreibung genau die Summe, die er bräuchte, um sich sein eigenes Kind leisten zu können. Danwitz entscheidet sich im letzten Moment, den Eingriff nicht durchzuführen und eine andere Lösung zu suchen.

 

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Falk Schwarz
Eine Frau verblutet
Endlich engagiert sich einmal ein deutscher Film aus den Fünfzigern für ein soziales Problem: die skandalöse Unterbezahlung angehender Ärzte. In welche Probleme sie dabei geraten, versuchen Karlheinz Böhm und Marianne Koch etwas schambesetzt und eckig darzustellen. Durch die Tatkraft, mit der Edith noch nebenher als Mannequin arbeitet, kommen sie finanziell so gerade über die Runden. Anders der Arzt-Freund Oswald (Maximilian Schell), der neben seinem Krankenhausjob noch Taxi fährt. Er aber will sich mit seiner Situation nicht abfinden. Als er gebeten wird, eine Abtreibung bei der Besitzerin des Modesalons (wenig glaubhaft: Heidemarie Hatheyer) vorzunehmen, die sein Freund zunächst verweigert hat, ist für ihn die üppige Bezahlung so attraktiv, dass er sich zu dem Eingriff entscheidet. Die Frau verblutet. Exitus. - Zumindest bis zur Hälfte ist der Film sachlich und schildert die Lage eines Paares in dem erwachenden Wirtschaftswunder. In der zweiten Hälfte jedoch kommt dann der moralische Zeigefinger. Sicher - Abtreibungen waren strafbewehrt. Selbst in der bittersten Not verrät ein Arzt nicht sein Berufsethos. Die innere Logik des Films kennt allerdings nur Gut und Böse und keine Nuancierungen. Regisseur Arthur Maria Rabenalt muss irgendwann gemerkt haben, dass sich die Balance des Films verändert. Der „leichtsinnige“ Maximilian Schell reißt den zweiten Teil des Films komplett an sich, während die „Guten“ - also Böhm und Koch - eher hilflos herumstehen, sich fügen, ihr karges Schicksal zeitgemäß akzeptieren, während der Oswald alles wagt. Das ist von Maximilian Schell derart zwingend und logisch dargestellt, dass der Zuschauer verwirrt entlassen wird - zwar ist die Tat verwerflich, aber der „wilde“ Schell heimst die Sympathien ein. Albert Benitz findet dabei sprechende Bilder, die die Schwarzweiß Malerei des Drehbuchs etwas ausgleichen. Bleibt die Erkenntnis, dass sich die Filmemacher 1956 sehr wohl einem gesellschaftlichen Tabuthema stellten.

Credits

Drehbuch

Kamera

Schnitt

Musik

Darsteller

Produktionsfirma

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Kamera

Kameraführung

Kostüme

Schnitt

Musik

Darsteller

Produktionsfirma

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Länge:
95 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 18.06.1993, 11869 [3. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 29.03.1956, Hannover, Theater am Kröpcke

Titel

  • Originaltitel (DE) Die Ehe des Dr. med. Danwitz

Fassungen

Original

Länge:
95 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 18.06.1993, 11869 [3. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 29.03.1956, Hannover, Theater am Kröpcke

Prüffassung

Länge:
2718 m, 99 min
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 27.03.1956, 11869, ab 16 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 01.08.1958, 11869 [2. FSK-Prüfung]