Dunckel

Deutschland 1998 Spielfilm

Inhalt

In drei Episoden erzählt der Film die Geschichte der drei Brüder, Freddy, Tommy und Benny, die versuchen, sich nach einem missglückten Banküberfall jeder alleine durchzuschlagen. Während eines Schusswechsel mit der Polizei wird Benny angeschossen; die beiden Beamten, die das Trio verfolgt haben, sterben. Während Benny eine Taxifahrerin mit vorgehaltener Waffe zwingen will, ihn über die Grenze nach Polen zu bringen, sucht Tommy Zuflucht bei seinem Freund und Lehrmeister Lacroix. Freddy verfolgt unterdessen ein ganz anderes Ziel: Mit seinem Beuteanteil von 150.000 Mark will er seine Ex-Frau dazu bringen, zu ihm zurück zu kehren...

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Die drei Brüder Benny, Freddy und Tommy brauchen dringend Geld. Der eine, um sein aufwendiges Leben zu finanzieren, der andere, um seine „Ex“ Maria samt kleinem Sohn zurückzugewinnen und letzterer, um Spielschulden bei seinem Mentor Jean zu begleichen. Also hat das Amateur-Trio in Berlin eine Bank ausgeraubt. Da ihnen die zufällig anwesende Polizei hart auf den Fersen ist, beschließen die drei, ihre Flucht nach Polen auf getrennten Wegen zu versuchen. Freddy und Tommy setzen Benny, der bei einem Schusswechsel mit den Beamten, welcher für diese tödlich endet, durch einen Streifschuss am Oberschenkel verwundet wird, in ein Taxi und zwingen die Chauffeurin, eine junge Iranerin, sich mit dem Verletzten gen Osten in Bewegung zu setzen.

Was die Fahrerin auch dann noch tut, als sie ihren Kunden wider Willen mit einer elektronischen Keule außer Gefecht gesetzt hat. Es entspannt sich so etwas wie eine zarte Beziehung zwischen den beiden: Sie verbindet Bennys Wunde, sie gehen zusammen in einer Autobahnraststätte Essen, mieten ein Motelzimmer. Doch dann erscheint auf dem Bildschirm ein Fahndungsaufruf nach Tommy und Benny, nachdem Freddy der Polizei als erster ins Netz gegangen ist. Obwohl die Taxifahrerin bei einer Polizeikontrolle eine Verhaftung Bennys noch mit Waffengewalt verhinderte, verlässt sie den Geschwächten nachts im Motel und überlässt ihn einem polnischen Schleuser, der den Flüchtigen in einem Fleisch-Kühltransporter über die Grenze an der Oder bringt, um Benny kurz nach dem Kontrollpunkt auf freiem Feld einfach auszusetzen.

Dort findet ihn, ein geradezu märchenhafter Zufall, sein Bruder Tommy, in dessen Armen Benny wenig später stirbt. Der letzte Überlebende sieht einer vagen Zukunft entgegen. Womit das offene Ende bereits vorweggenommen ist, denn Lars Kraume erzählt drei Parallelgeschichten hintereinander in seinem Spielfilmdebüt „Dunckel“, seiner Abschlussarbeit an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Die nur ein einziges Mal, durch ein Handy-Gespräch zwischen Benny und Tommy, miteinander verbunden sind.

Freddy ist dazu verdonnert, mit dem Zug ins polnische Stettin zu fahren. Doch er schafft es nur zum Bahnhof, der Drang, seine „Ex“ Maria und seinen kleinen Sohn Max zu besuchen, ist zu groß. Was ihm zum Verhängnis wird: Maria alarmiert die Polizei. Und Kriminalkommissar Richter hat leichtes Spiel, hinter das Geheimnis der Mittäter zu kommen, nachdem er ein Gespräch zwischen Freddy und seinem Vater Karl Dunckel abgehört hat. Tommy, der „Kopf“ der „Gang“, hatte gar nicht die Absicht, die Beute mit seinen Brüdern zu teilen. Weshalb er diese nach Polen geschickt, er selbst sich aber auf den Weg nach Frankreich zu Jean und dessen Partnerin Michelle begeben hat...

„Dunckel“, am 18. Februar 1999 auch in einigen Kinos gestartet, ist eine hoffnungslos pessimistische Geschichte, bei der die Gefühle der Protagonisten absolut keine Rolle spielen. Warum das „Kleine Fernsehspiel“ seinerzeit in der ZDF-Reihe „Gefühlsecht“ lief, bleibt daher ebenso unverständlich wie Lars Kraumes allzu einfaches Erklärungsmuster: In bekannt sozialkritischer Manier wird einmal mehr allein das Elternhaus für die kriminellen Taten der drei Söhne verantwortlich gemacht. Die Handlungsstränge der Geschichte, auf intelligente Weise miteinander verknüpft, werden allerdings nicht ohne Spannung erzählt – und das mit tollen Darstellern.

Pitt Herrmann

Credits

Regie

Drehbuch

Kamera

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Drehbuch

Kamera

Standfotos

Kamera-Bühne

Titel

Kostüme

Schnitt

Darsteller

Redaktion

Produktionsleitung

Dreharbeiten

    • Berlin [Winter]
Länge:
97 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Eastmancolor, Dolby SR
Aufführung:

Uraufführung (DE): Juli 1998, München [Filmfest];
TV-Erstsendung (DE): 24.08.1999, ZDF;
Aufführung (DE): 31.01.2008, Saarbrücken, Max-Ophüls-Preis

Titel

  • Originaltitel (DE) Dunckel

Fassungen

Original

Länge:
97 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Eastmancolor, Dolby SR
Aufführung:

Uraufführung (DE): Juli 1998, München [Filmfest];
TV-Erstsendung (DE): 24.08.1999, ZDF;
Aufführung (DE): 31.01.2008, Saarbrücken, Max-Ophüls-Preis