08/15

BR Deutschland 1954 Spielfilm

Inhalt

Kasernenleben, Drill, Schikanen und die Eulenspiegeleien des Gefreiten Asch – das sind die Zutaten des Erfolgsromans "08/15" (eine Heeresvorschrift) von Hans Hellmut Kirst. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg: Der Gefreite Asch und Kanonier Vierbein gehören der gleichen Einheit an, sind aber gänzlich gegensätzlich. Die Ausbilder, allen voran der unberechenbare Unteroffizier Platzek nutzen jede Gelegenheit, den unbeholfenen Vierbein zu schikanieren. Sind es anfangs nur kleinere Strafdienste, werden die Methoden zunehmend brutaler. Schließlich schlägt sich Asch auf Vierbeins Seite und legt sich mit den Vorgesetzten an. Joachim Fuchsberger in seiner ersten großen Rolle.

Fortsetzungen: "08/15 II. Teil", "08/15 in der Heimat", beide 1955, von Paul May

 

Kommentare

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Ragnarius
Prinzipiell eine für die
Prinzipiell eine für die damalige Zeit gut gemachte Filmreihe. Nur neigt sie dazu die unbeabsichtigte Situationskomik zu überzeichnen. Auch vermisst man einen stärkeren Negativumgang mit dem Nationalsozialismus. Unter Beachtung dessen, daß es sich um ein Zeitportrait handelt und die Menschen durchaus verständlich eine andere Sicht auf die Dinge hatten akzeptabel.

Insgesamt 3 von 5
Falk Schwarz
Bitter ist das Soldatenleben
So geht‘s zu beim Kommiss - auf und nieder, durch den Dreck mit der Knarre in beiden Händen, reinschmeissen in den Morast und wieder hoch und noch einmal und noch einmal, immer auf den Pfiff des Spießes. An Realismus ist dieser Teil des Films kaum zu übertreffen. Kameramann Heinz Hölscher fährt die Kamera herunter, wenn die Jungs sich in den Schlamm werfen, und fährt sie wieder hoch, wenn die Jungs sich zur nächsten Pfütze vorrobben. Beeindruckend. Ansonsten herrscht eine sehr deutsche fünfziger Jahre Spielart: es wird eine politische Botschaft mit Unterhaltung vermischt. Der Erfolg ist, dass Beides sich gegenseitig aufhebt. Kirst, nach dessen Roman dieser Film entstand, ist ein Unterhaltungsschriftsteller, der damals gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik protestieren wollte. Wer diesen Film gesehen hat, wird den sinnlosen Barras, dieses Männergetue, dieses Brechen jedes individuellen Charakters zugunsten einer nationalen „Aufgabe“, wohl verstehen. Die Männer grölen, besaufen sich, ziehen die Hosen runter und tanzen in langen Unterhosen auf den Tischen. Die Frauen? Helen Vita muss die Frau des brutalen Schleifers Schulz (eindrucksvoll: Emmerich Schrenk) spielen - lasziv, verführerisch, unemanzipiert, abstossend. So werden Frauen gezeichnet? Dazu kommt die fäkale Männersprache, die Drehbuchautor Ernst von Salomon („Der Fragebogen“) wohl beherrschte. Mit einem Wort: widerlich. - So wird aus dem Impuls, gegen eine Remilitarisierung der Deutschen zu schreiben, eine Art Bauerntheater mit plakativen Typen: der weiche klavierspielende Kanonier Vierbein (Paul Bösiger), der brutale Schleifer Platzek (Hans Christan Blech), der gütige Major Luschke (Wilfried Seyferth), der zum Schluss wie eine gute Fee alles auflöst. Dann die „guten“ Typen - allen voran der Gefreite Asch (Joachim Fuchsberger), der wenigstens etwas Zivilcourage zeigt und aufmüpft. So geht eine Laubsägedramaturgie, obwohl damit nicht gesagt ist, dass es nicht auch eindrucksvolle Szenen in dem Film gibt. Was wohl ein Wolfgang Staudte aus diesem Szenario herausgeholt hätte?

Credits

Regie

Schnitt

Darsteller

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Script

Drehbuch-Mitarbeit

Standfotos

Außenrequisite

Innenrequisite

Kostüme

Schnitt

Darsteller

Produktionsleitung

Geschäftsführung

Länge:
2746 m, 100 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 21.09.1954, 08534, ab 16 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 15.03.1973, 08534 [3. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 30.09.1954, München, Stachus-Filmpalast

Titel

  • Originaltitel (DE) 08/15

Fassungen

Original

Länge:
2746 m, 100 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 21.09.1954, 08534, ab 16 Jahre / feiertagsfrei;
FSK-Prüfung (DE): 15.03.1973, 08534 [3. FSK-Prüfung]

Aufführung:

Uraufführung (DE): 30.09.1954, München, Stachus-Filmpalast

Auszeichnungen

Bambi 1955
  • geschäftlich erfolgreichster deutscher Film 1954