Der österreichische Schauspieler Fritz Muliar wird am 12. Dezember 1919 als Friedrich Ludwig in Wien-Neubau geboren. Von Stella Kadmon entdeckt, sammelt er bereits im Alter von 17 Jahren Erfahrungen als Darsteller im Wiener Kabarett. Nach einem kurzen Engagement als Operettenbuffo am Innsbrucker Landestheater tritt Muliar dem Ensemble von Karl Farkas Kabarett "Simpl" bei.

Die Kriegsjahre gehen für den Adoptivsohn eines strenggläubigen Juden mit fünf Jahren Haft und englischer Kriegsgefangenschaft einher. Drei Jahre lang spielt er anschließend in Graz, bevor es ihn 1951 wieder nach Wien verschlägt. Hier arbeitet er zunächst am Volkstheater sowie erneut im "Simpl", ab 1964 steht er am Theater in der Josefstadt auf der Bühne. 1974 wird Muliar Mitglied des Wiener Burgtheaters, dem er 20 Jahre lang angehören wird, bevor er ans Theater in der Josefstadt zurückkehrt, wo er 2006 sein 70jähriges Bühnenjubiläum feiert.

Fritz Muliars Filmkarriere beginnt 1940 mit einer Nebelrolle in dem Film "Herz ohne Heimat". In den 50er und 60er Jahren ist er in unzähligen Unterhaltungs- und Heimatfilmen zu sehen, darunter Willi Forsts "Wien, du Stadt meiner Träume" (1957) oder Ernst Marischkas "Der veruntreute Himmel" (1958). Weithin bekannt wird er Anfang der 1970er durch die Titelrolle in Wolfgang Liebeneiners TV-Reihe "Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk". Dazu gesellen sich ab den 80er Jahren Gastauftritte in Fernsehserien wie "Kommissar Rex" oder "Kir Royal" unter der Regie von Helmut Dietl. Zuletzt macht der vielseitige Künstler auch als Schriftsteller von sich reden.

Zahlreiche Auszeichnungen krönen Muliars Karriere. So wird er 1975 mit dem Professorentitel sowie 2002 mit dem großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich in Silber geehrt.

Am 04. Mai 2009 stirbt Fritz Muliar im Alter von 89 Jahren.