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Veröffentlicht auf filmportal.de (https://www.filmportal.de)

Kai Wessel

Date of Birth
09/19/1961 - 12:00
Geburtsort
Hamburg
Biografie

Kai Wessel, geboren am 19. September 1961 in Hamburg, machte bereits im Alter von 14 Jahren erste Film-Erfahrungen als Darsteller in Ottokar Runzes "Das Messer im Rücken" (1975). Ab 1983 produzierte er die "Hamburger Wochenschauen", die in Programmkinos der Hansestadt gezeigt wurden. Sein Regiedebüt gab Wessel 1988 mit dem sozialkritischen Drama "Martha Jellneck", das eine Nominierung für den Bundesfilmpreis erhielt.

Neben vereinzelten Kinoproduktionen wie dem Familienfilm "Das Sommeralbum" (1991), der Kinder-Detektiv-Geschichte "Die Spur der roten Fässer" (1996) oder dem humorvollen Jugendfilm "Das Jahr der ersten Küsse" (2002) konzentrierte Wessel sich vor allem aufs Fernsehen. Im Lauf seiner Karriere inszenierte er zahlreiche preisgekrönte TV-Produktionen, darunter die 12-teilige Fernsehserie "Klemperer – Ein Leben in Deutschland" (1999) über das Leben des jüdischen Intellektuellen in Nazi-Deutschland, die Hitler-Farce "Goebbels und Geduldig" (2001) mit Ulrich Mühe oder das Psychodrama "Leben wäre schön" mit Dagmar Manzel, das unter anderem zwei Grimme-Preise, für die Beste Regie und die Beste Hauptdarstellerin, erhielt.

Im Jahr 2006 sorgte er sowohl mit dem hoch gelobten TV-Krimi "Das Geheimnis im Moor", als auch mit dem kontrovers diskutierten Zweiteiler "Die Flucht" über die Flucht deutscher Bürger aus Ostpreußen während des 2. Weltkriegs für Aufsehen. Anfang 2009 meldete Kai Wessel, der in Hamburg auch als Theaterregisseur tätig ist, sich schließlich als Kinoregisseur zurück: Seine Hildegard-Knef-Filmbiografie "Hilde" mit Heike Makatsch feierte auf der Berlinale 2009 Weltpremiere. Die Kritiken fielen zwiespältig aus, aber im Jahr darauf wurde "Hilde" in vier Kategorien für den Deutschen Filmpreis nominiert: für die Beste Maske, die Kostüme, das Beste Szenenbild und die Beste Kamera.

Sehr positiv wurde Wessels nächstes Fernsehspiel aufgenommen: Die Tragikomödie "Alles Liebe" (2009), über eine dreifache Mutter und Großmutter (Hannelore Elsner), deren 65. Geburtstag gewaltig aus dem Ruder läuft, überzeugte laut Kritiken mit präzise gezeichneten Figuren, lebensklugen Dialoge und einer kunstvollen Kameraarbeit. Auch das Drama "Es war einer von uns" (2010, TV), über eine Frau, die nach einer Party mit k.o.-Tropfen betäubt und vergewaltigt wird, erhielt sehr positive Kritiken. Darüber hinaus nominierte die Grimme-Preis-Jury den Film in der Kategorie Fiktion.

Nach den Krimis "Mord in Ludwigslust" (2012, TV) und "Lena Fauch und die Tochter des Amokläufers" (2012, TV) zeichnete Wessel bei der neunteiligen, in Echtzeit erzählten Serie "Zeit der Helden" (2013) als Regisseur verantwortlich: Im Mittelpunkt stand eine deutsche Durchschnittsfamilie, die mit Problemen wie Midlife-Krise, Jugendwahn und Angst vorm Älterwerden zu kämpfen hat. Die Serie bekam glänzende Kritiken und wurde sowohl mit dem Deutschen Fernsehpreis als auch mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Wenig später ehrte die Deutsche Akademie für Fernsehen Wessel mit einem Regiepreis für die Folge "Mörderische Hitze" (2014) aus der Krimireihe "Spreewaldkrimi".

Zwei sehr unterschiedliche Fernsehfilme Wessels liefen 2015 über die Bildschirme: Die Sozialkomödie "Frau Roggenschaubs Reise" erzählt von einer Seniorin (Hannelore Hoger), die durch die Bekanntschaft mit einer Sinti-Familie ihre eigenen Vorurteilen revidieren muss; "Pampa Blues", nach dem Bestseller von Rolf Lappert, handelte von einem 16-Jährigen, der in einem Provinzkaff voller skurriler Typen lebt und davon träumt, endlich die weite Welt zu sehen.

Anschließend realisierte Kai Wessel, sechs Jahre nach "Hilde", erstmals wieder einen Kinofilm: "Nebel im August" (DE/AT 2016), nach dem gleichnamigen Tatsachenroman, erzählte von dem 14-jährigen Ernst Lossa, der 1944 im Rahmen der Euthanasie-Programme der Nazis ermordet wurde. Beim Münchner Filmfest 2016 erhielt "Nebel im August" den Friedenspreis des Deutschen Films; beim Bayerischen Filmpreis zeichnete man Wessel mit dem Preis für die Beste Regie aus. Ende September 2016 startete der Film in den deutschen Kinos. Beim Deutschen Regiepreis Metropolis 2017 wurde Wessel in der Kategorie Beste Regie Kinofilm ausgezeichnet.

In den nächsten Jahren drehte er wieder einige Fernsehspiele. So zum Beispiel die viel gelobte "Spreewaldkrimi"-Folge "Zwischen Tod und Leben" (2017) und das Ende der 2020er-Jahre spielende, dystopische Drama "Aufbruch ins Ungewisse" (2017). Gemischte Kritiken erhielt der Thriller-Sechsteiler "Die verlorene Tochter" (2019), gefolgt von der "Spreewaldkrimi"-Folge "Totentanz" (2021) und der sehr positiv rezipierten "Tatort"-Folge "Saras Geständnis" (2022) mit dem Freiburger Ermittler-Duo Tobler & Berg (Eva Löbau und Hans-Jochen Wagner).

Parallel dazu realisierte Wessel ab 2018 den Kino-Dokumentarfilm "Cicero - Zwei Leben, eine Bühne", eine Hommage an die Ausnahmemusiker Eugen Cicero und Roger Cicero. Nach einer Aufführung bei den Hofer Filmtagen 2020 startete der Film im März 2022 in den Kinos.

Filmography
2022/2023
Das geheime Leben unserer Kinder
  • Regie
2021/2022
Ramstein - Das durchstoßene Herz
  • Regie
2021/2022
Saras Geständnis
  • Regie
2020/2021
Totentanz
  • Regie
2018-2020
Cicero - Zwei Leben, eine Bühne
  • Co-Autor
  • Regie
2018/2019
Die verlorene Tochter
  • Regie
2017
Aufbruch ins Ungewisse
  • Regie
2016/2017
Zwischen Tod und Leben
  • Regie
2015/2016
Nebel im August
  • Regie
2014/2015
Pampa Blues
  • Regie
2014/2015
Frau Roggenschaubs Reise
  • Regie
2012/2013
Zeit der Helden
  • Regie
2013
Mörderische Hitze
  • Regie
2011/2012
Lena Fauch und die Tochter des Amokläufers
  • Regie
2012
Mord in Ludwigslust
  • Regie
2010
Es war einer von uns
  • Regie
2008/2009
Hilde
  • Regie
2009
Alles Liebe
  • Regie
  • Drehbuch
2006/2007
Die Flucht
  • Regie
2005/2006
Das Geheimnis im Moor
  • Regie
2004/2005
Die Frau des Teppichlegers
  • Regie
2003/2004
Dumm wie Brot
  • Regie
2004
LiveMovie: Feuer in der Nacht
  • Regie
2003
Leben wäre schön
  • Regie
2001/2002
Das Jahr der ersten Küsse
  • Regie
2000/2001
Hat er Arbeit?
  • Regie
2000/2001
Goebbels und Geduldig
  • Regie
2000
Mein Bruder, der Idiot
  • Regie
1996
Im Zwiespalt der Gefühle
  • Regie
1999
Klemperer – Ein Leben in Deutschland
  • Regie
1997/1998
Kidnapping Mom & Dad
  • Regie
1995/1996
Die Spur der roten Fässer
  • Regie
  • Drehbuch
1994/1995
Der Tod der kleinen Lady
  • Regie
1995
Ein letzter Wille
  • Regie
1994/1995
Wanderer im Watt
  • Regie
1994/1995
Wahnsinn mit Methode
  • Regie
1994
Um jeden Preis
  • Regie
1992
Geboren 1999
  • Regie
1991/1992
Das Sommeralbum
  • Regie
1988
Martha Jellneck
  • Regie
1986-1988
Dandy
  • Ton
1985/1986
Hamburg - Bilder aus einer großen Stadt
  • Regie-Assistenz
  • Ton
1985
Ein Fenster in Manhattan
  • Aufnahmeleitung
1985
Menschen betten Glück und Leid
  • Regie
1984
Hamburger Wochenschau Nr.2
  • Regie
1984
Hamburger Wochenschau Nr. 8
  • Regie
  • Kamera
  • Schnitt
  • Ton
1983/1984
Das zerbrochene Haus
  • Aufnahmeleitung
1983
Hamburger Wochenschau Nr.4
  • Regie
1983
Hamburger Wochenschau Nr.5
  • Regie
1983
Hamburger Wochenschau Nr.7
  • Regie
1983
Hamburger Wochenschau Nr.6
  • Regie
1983
Hamburger Wochenschau Nr.3
  • Regie
1982/1983
Konrad aus der Konservenbüchse
  • Standfotos
1983
Hamburger Wochenschau Nr.1
  • Regie
1975
Das Messer im Rücken
  • Darsteller
URL: https://www.filmportal.de/person/kai-wessel_8c68f13941134df99bf783f18d035f39