Die Berliner Port au Prince Film & Kultur Produktion GmbH erhält den mit 60.000 Euro höchstdotierten deutschen Nachwuchsproduzentenpreis für die Produktion des Kinofilms "Jack".
Produzenten sind Jan Krüger und René Römert. Der Preis, den die Verwertungsgesellschaft für Nutzungsrechte an Filmwerken mbH (VGF) jährlich auslobt, wird im Rahmen der Verleihung des Bayerischen Filmpreises am 16. Januar 2015 im Münchner Prinzregententheater verliehen.
Die VGF vergibt den mit 60.000 Euro dotierten VGF-Nachwuchsproduzentenpreis seit 1995. Unter den bisherigen Preisträgern sind Kinoerfolge wie "Das Leben der Anderen", "Die Wilden Kerle" und zuletzt "Am Himmel der Tag". Das Preisgeld ist nicht zweckgebunden und soll der Stärkung des Eigenkapitals der jungen Produktionsfirmen dienen, die häufig hohe finanzielle Risiken mit der Produktion von nicht immer kalkulierbaren Filmprojekten eingehen. Kriterien für die Auswahl des Gewinners durch eine unabhängige, fachkundige Jury sind die künstlerische Qualität und eine erkennbare Publikumsrelevanz. Die VGF vergibt neben dem VGF-Nachwuchsproduzentenpreis auch Bürostipendien im Bayerischen Filmzentrum Geiselgasteig, unterstützt Filmhochschulen und förderte die Erhaltung von Filmklassikern wie die Ur-Fassung von Fritz Langs "Metropolis".
Mit dem Kinofilm "Jack" von Regisseur Edward Berger gewinnt erneut ein Jugenddrama den VGF-Nachwuchsproduzentenpreis. Der zehnjährige Jack (Ivo Pietzcker) schmeißt den Haushalt, weckt seinen kleinen Bruder, macht das Essen, läuft zur Schule. Viel zu viel für einen Zehnjährigen. Seine Mutter Sanna ist jung, zu jung und mit sich selbst beschäftigt. Als sie eines Tages nicht nach Hause kommt, ziehen Jack und sein kleiner Bruder los – mehrere Tage alleine durch die Stadt auf der Suche nach ihrer Mutter, ohne Geld, ohne Essen. "Jack" ist ein Film über die Odyssee eines Jungen, der früh lernt Verantwortung zu übernehmen.
Für Edward Berger ist "Jack" der dritte Kinofilm nach seinem Debut "Gomez", "Frau 2 sucht Happy End" und zahlreichen Fernseharbeiten, von denen 2012 "Ein guter Sommer" mit dem Grimme Preis ausgezeichnet worden war. "Jack" wurde im Herbst 2014 von dem Verleih Camino in den deutschen Kinos gestartet.
In der Begründung für die Auszeichnung heißt es: "Ein Film, der ans Herz geht, der berührt, der erschüttert. Solch einen Film, der sich jenseits des Mainstreams bewegt, als Produzent anzugehen, erfordert Mut. Und der wird belohnt, weil es dem Regisseur Edward Berger gelingt, aus dem Drehbuch, das er gemeinsam mit Nele Mueller-Stöfen geschrieben hat, einen stilsicheren, niemals weinerlichen Film zu inszenieren. In den Kinderdarstellern Ivo Pietzcker und Georg Arms haben sie zwei großartige kleine Schauspieler gefunden, die uns durch den gesamten Film tragen und an denen unser Herz hängt."
Die Berliner Port au Prince Film & Kultur Produktion versteht sich als "ein Hafen für Reisende, die eine Leidenschaft verbindet: Filme". Die "Jack"-Produzenten René Römert und Jan Krüger sind Gesellschafter. Seit 2014 ist Jan Krüger alleiniger Geschäftsführer. Zum Gesellschafter-Team gehören auch Regisseur und Autor Oliver Rihs sowie die Produzentin Melanie Möglich.
Krüger studierte an der HFF Potsdam und betreute anschließend Produktionen wie "Leroy", "Salamie Aleikum" und "The Green Wave" bevor er im Filmhafen andockte. Römert arbeitete ab 1998 zunächst als Szenenbildner und Produktionsleiter, bevor er 2008 mit Rihs die Port au Prince Film & Kultur Produktion gründete, die neben "Jack", Filme wie "Dating Lanzelot", "Journey to Jah" oder "Istanbul United" produzierte. Aktuell entsteht unter anderem die Bestsellerverfilmung "Die dunkle Seite des Mondes" unter der Regie von Stephan Rick.
Die VGF nimmt seit 1981 für deutsche und ausländische Filmproduzenten die Urheber- und Leistungsschutzrechte an ihren Filmwerken im Bereich der gesetzlich geregelten Abgaben für elektronische Trägermaterialen und Geräte bei der privaten Vervielfältigung, Vergütung für die Einspeisung von Filmen in Kabelnetze sowie der DVD-Vermietung wahr.
Quelle: www.vgf.de