Weitere Namen
Ingrid Meyer (Geburtsname)
Regie, Regie-Assistenz, Drehbuch
Potsdam

Biografie

Ingrid Reschke, geboren am 13. März 1936, widmet sich von 1959 bis 1963 dem Regie-Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam-Babelsberg. Nach ihrem Abschluss geht sie als Regie-Assistentin zum DEFA-Studio für Spielfilme und zählt damit neben Hannelore Unterberg, Evelyn Schmidt und Iris Gusner zu den wenigen Spielfilmregisseurinnen der DEFA in den 60er und 70er Jahren.

Ihr Regie-Debüt, der Kinderfilm "Daniel und der Weltmeister" (1963), entsteht nach dem gleichnamigen Buch von Wera und Claus Küchenmeister. Er erzählt die Geschichte des kleinen Daniel, der nichts so sehr verabscheut wie Milch. Auf der Suche nach seinem Idol, dem Radrennweltmeister Gustav-Adolf "Täve" Schur, reist der Junge nach Leipzig und hofft, vom Weltmeister in seiner Milchverachtung bestätigt zu werden.

Nach ihrer Arbeit mit Helmut Grewald, Alfred Hirschmeier und Hanus Burger an dem Drehbuch der Literaturverfilmung "Nichts als Sünde" (1965) unter der Regie von Hanus Burger, die auf William Shakespeares "Was ihr wollt" basiert, folgen mit "Wir lassen uns scheiden" (1968) und "Der Weihnachtsmann heißt Willi" (1969) weitere Filme als Regisseurin.

Ihren erfolgreichsten Film realisiert sie mit dem Gegenwartsstreifen "Kennen Sie Urban?", der in Zusammenarbeit mit dem Autor Ulrich Plenzdorf entsteht. Basierend auf Gisela Karaus "Berichte aus den 60er Jahren" in der "BZ am Abend" erzählt der Film die Geschichte von Ex-Häftling Hoffi, der sich nach Absitzen seiner Gefängnisstrafe auf die Suche nach seinem Idol, dem Vermessungsingenieur Urban, macht. Auch dieser Film legt Zeugnis ab von Ingrid Reschkes Talent zur unterhaltsamen Inszenierung ernsthafter Themen. Sie und Plenzdorf erhalten den Heinrich-Greif-Preis 1. Klasse sowie den Kunstpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes.

Nach einem Szenarium von Plenzdorf arbeitet sie auch an der Vorlage zu "Die Legende von Paul und Paula". Noch vor Vollendung dieser Arbeit stirbt Ingrid Reschke jedoch am 9. Mai 1971 an den Folgen eines Autounfalls bei Potsdam.

Die Ausstattung dieser Personenseite wurde durch die DEFA-Stiftung gefördert.

FILMOGRAFIE

1970/1971
  • Regie
  • Drehbuch
1967/1968
  • Regie
  • Drehbuch
1964/1965
  • Regie-Assistenz
  • Drehbuch
1956
  • Regie
  • Drehbuch