Blackout Journey

Österreich Deutschland Großbritannien 2003-2005 Spielfilm

Inhalt

Der Musiker Mio lebt mit seiner Freundin in Berlin und träumt davon, ein eigenes Tonstudio zu eröffnen – nur fehlt ihm dazu das nötige Kleingeld. Allerdings würde ihm eine Entschädigungszahlung für den Tod seiner Eltern, die vor 18 Jahren bei einem Terroranschlag ums Leben kamen, sofort alle finanziellen Sorgen nehmen. Doch um an das Geld heranzukommen, muss Mio zunächst seinen Bruder Valentin treffen, der als Bergbauer in Österreich lebt. Das Problem ist nur: Valentin weiß bislang gar nicht, dass er überhaupt einen Bruder hat.

 

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Heinz17herne
Heinz17herne
Der Berliner Mio Katzberg (eher dünne Stimme, aber toller Gig in aufgelassenem Hallenbad: Marek Harloff) ist Musiker, und als solcher füllt er schon ganz passable Hallen. Ein britischer Produzent wird auf ihn aufmerksam und bietet ihm einen Vertrag für drei Alben an. Doch Mio zeigt dem Typen nur den Mittelfinger, weil er sich den Start seiner naturgemäß großen Karriere anders vorstellt als mit einer Coverversion. Stattdessen will er das Musikstudio eines Freundes kaufen, der über den Großen Teich nach Amerika wechselt. Doch die dafür nötigen 80.000 Euro hat er nicht – und schon gar nicht in der ihm gesetzten Frist.

Mio gibt sich als totales Arschloch: ichbezogen und rücksichtslos. Doch er hat auch seine guten Seiten. So als er seine Freundin Stella Posselt bei einem Stage-Diving kennenlernte: Sie hatte sich an der Hand schwer verletzt und er war der einzige, der sich um sie kümmerte und sie kurzerhand in eine Klinik fuhr. Daran muss sich Stella immer wieder erinnern, um seine Launen zu ertragen: „Du bist nicht käuflich, aber ich bin die dumme Kuh, die dafür sorgt, dass der Kühlschrank voll ist.“ Stella jobbt als Kellnerin und ist zunächst gar nicht begeistert von Mios Idee, seinen Stiefvater Freddy (Bernd Tauber), ein kleiner Leipziger Autoschrauber, um Geld zu bitten. Und Mio vermasselt prompt die Chance in seiner bekannten Art.

Eine Möglichkeit bleibt noch: Mio verlor vor annähernd zwanzig Jahren als kleiner Junge seine Eltern bei einem Terrorakt auf dem Schwechater Flughafen in Wien. Er und sein Bruder wuchsen daraufhin getrennt auf. Jetzt ist eine Entschädigungszahlung fällig, die Mio bei einem Notar in Wien abholen kann und die zufällig genau der Summe entspricht, mit der er das Tonstudio erwerben könnte. Das Problem dabei: Mio muß gemeinsam mit seinem Bruder Valentin beim Notar erscheinen. Doch der lebt zurückgezogen auf einem Bergbauernhof bei seinem Ziehvater Josef (Reinhard Simonischek) irgendwo in den Alpen.

Also schnappt sich Mio seine Stella und auf geht’s von Berlin nach Österreich, wo die beiden mit ihrer alten Klapperkiste von Citroen Cabrio ein Abenteuer nach dem anderen bestehen müssen – und das in den schönsten Regionen, die sich die Tourismus-Werbung nur vorstellen kann: Gedreht wurde am Brenner, an der italienischen Grenze, in Waidhofen an der Ybbs sowie im Kärntner Lesachtal, für Marek Harloff „wirklich das schönste Fleckchen hier“.

Kompliziert wird es jedoch erst, als Mio herausfindet, dass Valentin seit dem Tod der Eltern psychisch gestört ist und sich überhaupt nicht mehr an seinen Bruder erinnern kann. Er leidet unter Persönlichkeitsspaltung, fügt sich Selbstverstümmelungen zu. Nur zu Stella, für die er eine Figur schnitzt, fasst er Vertrauen. Eine Reise in die Ungewissheit beginnt, zumal Stella von Mios Ausrastern endgültig genug hat und die Reise auf eigene Faust fortsetzt.

Am martialischen Ende wird Valentin auf dem Schwechater Flughafen, wo er sich an immer mehr Details aus der Vergangenheit erinnert, von Sicherheitsbeamten erschossen, die ihn aufgrund seines seltsamen Verhaltens verdächtigen, einen Anschlag vorzubereiten. Und Mio ist nachts auf der Suche nach „seiner“ Stella in den Lokalen der Berliner S-Bahn-Bögen...

„Blackout Journey“, ein über 90 Minuten packendes Road-Movie mit exzellenten Schauspielern und großem Cinemascope-Format, hält jedoch nicht, was es verspricht: Siggi Kammls Film ist zu sehr der TV-Ästhetik (Erstausstrahlung am 17. Dezember 2006 im ORF) verhaftet, um wirklich überzeugen zu können.

Pitt Herrmann

Credits

Alle Credits

Regie

Regie-Assistenz

Dramaturgie

Steadicam

Standfotos

Ausstattung

Maske

Schnitt

Schnitt-Assistenz

Ton

Ton-Assistenz

Spezialeffekte

Casting

Musik-Bearbeitung

Produzent

Ausführender Produzent

Herstellungsleitung

Produktionsleitung

Produktions-Koordination

Dreharbeiten

    • 29.09.2003 - 14.11.2003: Kärnten, Waldhofen, Wien, Leipzig, Berlin
Länge:
90 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Aufführung:

Uraufführung (AT): 14.04.2005, Wien;
Erstaufführung (DE): 07.09.2005, Oldenburg, Filmfest;
Kinostart (DE): 19.01.2006

Titel

  • Originaltitel (AT DE GB) Blackout Journey

Fassungen

Original

Länge:
90 min
Format:
35mm, 1:1,85
Bild/Ton:
Farbe, Dolby
Aufführung:

Uraufführung (AT): 14.04.2005, Wien;
Erstaufführung (DE): 07.09.2005, Oldenburg, Filmfest;
Kinostart (DE): 19.01.2006