Max, der Taschendieb

BR Deutschland 1961/1962 Spielfilm

Inhalt

Max Schilling ist ein geschickter Taschendieb, ein echter Künstler mit den Fingern. Besonders gerne setzt Max sein virtuoses Geschick auf der Rennbahn ein, wo andere Leute Riesengewinne abkassieren möchten. Denen macht er einen Strich durch die Rechnung, indem er die geldbringenden Wettscheine stibitzt.

 

Moralische Bedenken hat Max dabei keine, schließlich muss er eine Frau und zwei Kinder, Egon und Brigitte, ernähren – und diese halten ihn für einen Versicherungsagenten.
Aber als zwei Bekannte von Max, die Nachwuchsgauner Joe und Fred, von einem rücksichtslosen Gangsterboss übers Ohr gehauen und von der Polizei tot aus dem Fluss geborgen werden, zweifelt er doch an seinem Beruf. Er beschließt, den Schwerverbrecher der Polizei zuzuspielen; aber auch als der Gangster gefasst ist, findet Max keinen rechten Spaß mehr an seinem Beruf. Er beschließt auszusteigen und ehrlich zu werden, wobei ihm sein Freund, der Polizeiinspektor Friedrich gerne behilflich ist.

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Falk Schwarz
Der Herr mit den flotten Fingern
Heinz Rühmann ist immer dann am besten, wenn er mehrere Register seiner Schauspielkunst ziehen kann. Also nicht nur der gnädige Jugendrichter oder der lernfähige Pauker, sondern eben wie hier der Taschendieb, der sehr wohl weiss, dass er für seine eigenen Kinder kein Vorbild ist, aber natürlich vor der eigenen Familie das Geheimnis seines Tuns kaschiert. Doch die Kinder wären nicht die Kinder dieses Schelms mit kriminellen Neigungen, wenn sie es nicht längst wüssten. Elfie Pertramer als seine Ehefrau verströmt in diesem Film eine ganz selbstverständliche Wärme - wie sie den „Beruf“ ihres Mannes mitträgt zwischen Zittern und Bangen. Da kann Rühmann dann lächeln, wenn er seinem Nachbarn im Kabarett die (falschen) Dollarscheine stiehlt, aber er wird ganz ernst, wenn er sich von seinem Sohn Sartre vorlesen lässt. „Der Mensch ist, was er aus sich macht“. Und wie ist es mit dem Anstand? Sein Freund Arthur (verschmitzt und gut aufgelegt: Hans Hessling,) hängt an ihm und bestärkt ihn immer wieder, weiter zu machen. Denn Taschendiebe arbeiten immer zu zweit. Die Beute gleich weitergeben - für den Fall des Falles. Als sich aber ein ganz großes Ding ergibt und zwei Tote im Wald gefunden werden, da kommt Max zur Besinnung. Nein, da tut er nicht mit und wird lieber Lagerverwalter. Seine Frau, die ihm 16 Jahre bei Regenwetter den Regenschirm in die Hand drücken wollte und nie begriff, dass man als Taschendieb die Hände frei haben muss, kann ihn ihn nun locker mit Schirm fortlassen. Als sein Freund Arthur erfährt, dass Max ins Bürgerliche wechseln will, ist er enttäuscht. Rühmann alias Max: „Anständig werden muss man alleine.“ Immerhin ein Merksatz.

Credits

Alle Credits

Dreharbeiten

    • 23.10.1961 - 06.12.1961: München
Länge:
2502 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 21.01.1962, 27118, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 01.03.1962, Karlsruhe, Universum

Titel

  • Arbeitstitel Der Taschendieb
  • Originaltitel (DE) Max, der Taschendieb

Fassungen

Original

Länge:
2502 m, 92 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 21.01.1962, 27118, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 01.03.1962, Karlsruhe, Universum

Prüffassung

Länge:
2487 m, 91 min
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 07.07.1997, 27118 [4. FSK-Prüfung]