Constanze Klaue, Volker Schlöndorff und Maryam Zaree sind unter den Regisseur*innen, für deren neue Projekte die FFA-Jury für programmfüllende Spielfilme in ihrer ersten Sitzung Fördermittel bewilligt hat. Insgesamt wird die Produktion von sechs Spielfilmen mit 3.000.000 Euro gefördert.
Alle aktuell mit jurybasierter kultureller Filmförderung des Bundes unterstützten Regisseur*innen verfilmen eigene Drehbücher. Volker Schlöndorffs "Heimsuchung" und Constanze Klaues "Superbusen" haben dabei erfolgreiche Romane von Jenny Erpenbeck bzw. Paula Irmschler zur Vorlage, Maryam Zarees "Opfer" und Alexandre Koberidzes "Bilingual" basieren auf eigenen Originalstoffen. Letzteres gilt auch für Lena May Grafs "Take Me Too" sowie Franz Böhms und Suli Kurbans "Keep Her Quiet", an deren Drehbüchern zusätzlich Ko-Autor*innen mitwirkten.
Die Förderung im Detail:
"Opfer"
Produktion: Komplizen Film GmbH
Regie: Maryam Zaree
Drehbuch: Maryam Zaree
Förderung: 600.000 Euro
Sina und ihr bester Freund Aleks sind junge Teenager migrantischer Herkunft im Deutschland des Jahres 1993. Ein Filmprojekt bei der Klassenfahrt stellt ihre symbiotische Freundschaft jedoch auf die Probe. Als die Klasse herausfindet, dass ihr Schullandheim ein früheres Kriegsgefangenenlager war, werden sie mit Fragen von Täter- und Opferschaft konfrontiert. Die Coming-of-Age-Tragikomödie entsteht mit BKM-Filmpreismitteln.
"Bilingual"
Produktion: New Matter Films GmbH
Regie: Alexandre Koberidze
Drehbuch: Alexandre Koberidze
Förderung: 500.000 Euro
Zwei Frauen werden gesucht – die eine in Frankreich, die andere in Georgien. In Frankreich verstrickt sich das internationale Suchteam gleichzeitig in andere, nicht weniger spannende Geschichten. In Georgien hat die gesuchte Fechttrainerin ihr Olympiateam, aber keine Spuren zurückgelassen, und der Ermittler ist selbst auf der Suche nach seiner verschwundenen Liebe. Das Drama erhielt bereits deutsch-französische Projektentwicklungs- und Koproduktionsförderung.
"Heimsuchung"
Produktion: Ziegler Film GmbH & Co. KG
Regie: Volker Schlöndorff
Drehbuch: Volker Schlöndorff nach dem Roman von Jenny Erpenbeck
Förderung: 500.000 Euro
Ein Grundstück, ein Haus am See, seine wechselnden Bewohner. Diese eine Parzelle spiegelt 70 Jahre deutscher Geschichte von Weimar, den Nazis, dem Krieg, der sowjetischen Besatzung über den Aufbau bis zum Untergang der DDR – Vergänglichkeit des menschlichen Lebens und Permanenz der Natur.
"Keep Her Quiet"
Produktion: Schubert Film GmbH
Regie: Franz Böhm, Suli Kurban
Drehbuch: Samuel Gheist, Suli Kurban, Franz Böhm
Förderung: 500.000 Euro
Gülmira, eine uigurische Journalistin in Washington DC, riskiert alles, um das Verschwinden ihres Volkes in Nordwestchina ans Licht zu bringen. Maryam flieht aus einem brutalen Internierungslager. Nur unter enormen persönlichen Opfern kann es den beiden Frauen gelingen, die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit zu erringen. Der Thriller entsteht mit FFA-Projektfilmförderung und -Referenzmitteln.
"Take Me Too"
Produktion: Weydemann Bros. Film GmbH
Regie: Lena May Graf
Drehbuch: Anne Haug, Lena May Graf
Förderung: 500.000 Euro
Anne will als Schauspielerin endlich durchstarten – doch ein von ihr ungeplanter Tritt in den Schritt macht Theaterstar Frank über Nacht zum gefeierten Feministen und sie arbeitslos. Statt Ruhm folgt Krise. Doch kann Frank ohne Anne auf seinem plötzlichen Zenit überhaupt bestehen?
"Superbusen"
Produktion: ROW Pictures GmbH
Regie: Constanze Klaue
Drehbuch: Constanze Klaue nach dem Roman von Paula Irmschler
Förderung: 400.000 Euro
Gisela landet unfreiwillig für ein Studium in der Weltstadt Chemnitz. Dort lernt sie Jana, Fred und Meryam kennen, mit denen sie die Nächte unsicher macht und schließlich die Band Superbusen gründet. Mit ihr tourt sie quer durch Deutschland – in der Hoffnung, dass wenigstens die Musik Antworten auf die Fragen parat hat, die sie an sich und ihr Leben stellt. Die Komödie erhielt bereits FFA-Förderung in unterschiedlichen Drehbuchstadien und wurde projektfilmgefördert.
Genderübersicht – Jurybasierte kulturelle Produktionsförderung für programmfüllende Spielfilme:
38 Anträge, davon
17 Projekte von/mit Beteiligung einer Autorin
10 Projekte von/mit Beteiligung einer Regisseurin
22 Projekte von/mit Beteiligung einer Produzentin
6 geförderte Projekte, davon
4 Projekte von/mit Beteiligung einer Autorin
4 Projekte von/mit Beteiligung einer Regisseurin
4 Projekte von/mit Beteiligung einer Produzentin
An der Sitzung nahmen Sarah Blasskiewitz, Sophie Cocco, Constantin Lieb, Ayşe Polat und Ali Samadi Ahadi teil.
Die nächste Fördersitzung der Jury für Spielfilm findet – vorbehaltlich der Verabschiedung des Bundeshaushalts für 2025 – am 9. und 10. Oktober 2025 statt, Einreichfrist ist der 28. Juli. Zur Übersicht der kommenden Einreich- und Sitzungstermine
Alle Förderentscheidungen des laufenden Jahres finden Sie hier.
Quelle: www.ffa.de