Wie die DEFA-Stiftung mitteilte, ist am gestrigen Dienstag der Regisseur Roland Oehme im Alter von 87 Jahren verstorben.
Roland Oehme, 1935 in Grünhainichen im Erzgebirge geboren, avancierte nach seinem Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam-Babelsberg und Anfängen als Regieassistent bei der DEFA zu einem Experten für Komödien. Auf seine erste eigene Regiearbeit (gemeinsam mit Lothar Warneke), die Verwechslungskomödie "Mit mir nicht, Madam!" (1968) folgten prominente Werke wie "Der Mann, der nach der Oma kam" (1971), "Wie füttert man einen Esel?" (1973) und "Ein irrer Duft von frischem Heu" (1977), die in der DDR ein Millionenpublikum erreichten. Insgesamt neun Kinofilme drehte er bis 1991 für die DEFA, und immer wieder konterkarierte er darin im Rahmen leichter Unterhaltung gesellschaftliche Konventionen und hergebrachte Rollenbilder. Sein letzter Kinofilm war "Farßmann oder Zu Fuß in die Sackgasse" mit Michael Gwisdek.
Nebenher war Roland Oehme auch für das DDR-Fernsehen tätig und inszenierte Folgen für die populären Serien "Der Sonne Glut" und "Polizeiruf 110". Von 1993 bis 2002 leitete er die Störtebeker-Festspiele in Ralswiek auf Rügen, von 2006 bis 2013 war er bei den Freiluftspielen Waren Müritz tätig.
Roland Oehme, der laut DEFA-Stiftung "das Komödien-Genre der DEFA wie kein zweiter Regisseur" prägte, starb nach kurzer Krankheit einen Monat nach seinem 87. Geburtstag.