Der irisch-schottische Filmemacher Mark Cousins verstärkt das Kreativteam, das derzeit die 38. European Film Awards vorbereitet, die am 17. Januar 2026 im Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin stattfinden.
Die European Film Academy möchte mit der Preisverleihung neue Wege gehen und sich von generischen Scripts und standardisierten Abläufen lösen, die meist von Preiskategorien und Dankesreden dominiert sind. Die jährliche Gala für das europäische Kino, die 2026 erstmals in der internationalen Awards' Season unmittelbar nach den Golden Globes und während der Oscar-Nominierungsphase stattfindet, rückt die Frage "Warum lieben wir das Kino?" in den Mittelpunkt und wird selbst als künstlerisches Erlebnis inszeniert.
Mark Cousins ist vor allem für seine zahlreichen erfolgreichen Dokumentarfilme bekannt, darunter der 15-stündige Film "The Story of Film: An Odyssey" (2011) und "Women Make Film: A New Road Movie Through Cinema" (2019), der 2020 mit dem European Film Award für innovatives Storytelling ausgezeichnet wurde. Sein Film "The March on Rome" wurde in der Kategorie European Documentary 2022 für die 35. European Film Awards nominiert. Sein jüngstes Werk, "A Sudden Glimpse to Deeper Things", über die Künstlerin Wilhelmina Barns-Graham, gewann 2024 in Karlovy Vary den Crystal Globe als bester Film.
Cousins war Co-Regisseur einer Reihe innovativ inszenierter Filmveranstaltungen mit Tilda Swinton, mit der er auch die 8 1/2 Foundation ins Leben rief, die Kindern die Welt des Kinos näherbringen soll.
Cousins über seine Beteiligung an der bevorstehenden Preisverleihung: "Ich liebe es, mit der Form von Filmveranstaltungen zu spielen, daher habe ich die Chance, Teil des Abends der European Film Awards zu sein, sofort ergriffen. Wir hoffen, einige Überraschungen zu bieten. Wir werden versuchen, filmische Bilder, Emotionen und Ideen zu zaubern. Es ist mir eine Ehre, mit Robert, Dascha und dem Team der Academy in dem Gebäude zusammenzuarbeiten, das ich seit langem bewundere."
Mark Cousins wird unterstützt von der deutschen Filmkomponistin Dascha Dauenhauer, die für das musikalische Konzept der Veranstaltung verantwortlich zeichnet, und dem Theaterregisseur Robert Lehniger, der als Bühnenregisseur fungiert und die Preisverleihung leitet.
Dascha Dauenhauer kann als eine der erfolgreichsten Filmkomponistinnen einer neuen Generation bezeichnet werden. Geboren in Moskau, wuchs sie in Berlin auf und studierte Klavier, Musiktheorie und Komposition. Während sie Kammermusik und Solowerke schrieb, wurde ihr Stück "Sinfonietta" 2004 in der Berliner Philharmonie aufgeführt, als sie gerade einmal 15 Jahre alt war. Nachdem sie ihr Studium fortgesetzt und sich auf die Komposition von Filmmusik konzentriert hatte, gewann sie einen European Film Award für ihre Originalmusik zu "Berlin Alexanderplatz" (Burhan Qurbani, 2020) und zuletzt ihren zweiten Deutschen Filmpreis für ihre Musik zu Jan-Ole Gersters "Islands" (2025).
Zu ihren weiteren Werken zählen die Filmmusiken für "Evolution" (Kornél Mundruczó, 2021), "Golda" (Guy Nattiv, 2023) und "Tatami" (Guy Nattiv und Zar Amir Ebrahimi, 2024).
Der Regisseur Robert Lehniger ist ein in Deutschland geborener Theaterregisseur und Videokünstler, der als freischaffender Regisseur in der deutschen, schweizerischen und österreichischen Theaterlandschaft tätig ist. Seine Arbeit zeichnet sich durch den Einsatz digitaler Medien in Kombination mit Bühnenaufführungen aus, wodurch er eine Brücke zwischen Theater und Kino schlägt. Zu seinen zahlreichen Produktionen, die von seiner Leidenschaft für das Kino geprägt sind, gehören "The Dreamers" (2009, Schauspiel Hannover) nach dem Roman von Gilbert Adair, "Week End" (2010, Theater Neumarkt Zürich), inspiriert vom Film von Jean-Luc Godard, und "Katzelmacher" (2025, Staatsschauspiel Dresden) von Rainer Werner Fassbinder. Seit 2022 ist er Direktor der MetFilm School in Berlin. Lehniger war bereits für die Inszenierung der European Film Awards 2023 verantwortlich.
Die European Film Awards sind eine Gemeinschaftsproduktion der European Film Academy und ihrer hauseigenen Produktionsfirma European Film Academy Productions – mit Jürgen Biesinger als leitendem Produzenten der Show.
Akademie-Direktor Matthijs Wouter Knol dazu: "Gemeinsam mit Akademie-Präsidentin Juliette Binoche und dem scheidenden Vorsitzenden Mike Downey haben wir im vergangenen Jahr daran gearbeitet, unseren gemeinsamen Wunsch nach einer eigenwilligeren Form zur Feier des europäischen Kinos zu verwirklichen. Das Kino wurde in Europa geboren. Und Europa ist nach wie vor die Quelle neuer internationaler Talente, gewagter Erzählkunst und technischer Innovationen, die alle Einfluss auf die Bilder haben, die wir sehen. Die Zusammenarbeit mit Robert, Dascha und Mark ist ein wichtiger Schritt, um eine Veranstaltung zu schaffen, die man nicht verpassen sollte. Wir möchten, dass die Verleihung der European Film Awards jedes Jahr ein echtes Highlight für alle Liebhaber europäischer Filme wird. Und ja, wir glauben, dass das europäische Kino eine mutige, faszinierende und inspirierende Feier verdient, die durchaus einmal im Jahr drei Stunden dauern kann."
Quelle: www.europeanfilmacademy.org