Biografie
Dascha Dauenhauer, geboren am 10. April 1989, nahm bereits als Kind an Klavier- und Kompositionskursen am Konservatorium in Moskau teil. Nach der Übersiedlung ihrer Familie nach Berlin, führte sie dort ihre frühe Karriere als Komponistin von Kammermusik und Stücken für Solisten fort. 2004 wurde ihr Orchesterstück "Sinfonietta" an der Berliner Philharmonie uraufgeführt.
Einem Klavierstudium an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" folgte ein Studium der Musiktheorie an der Universität der Künste Berlin und schließlich 2015 ein Masterstudium der Filmmusik an der Filmuniversität Konrad Wolf in Babelsberg. Seitdem wirkte sie an verschiedenen Filmproduktionen als Komponistin der Filmmusik mit. Neben mehreren Kurzfilmen komponierte sie die Musik zum Dokumentarfilm "Lovemobil" von Elke Margarete Lehrenkrauss und zum Spielfilm "Jibril" von Henrika Kull, der 2018 im Rahmen der Berlinale gezeigt wurde und im selben Jahr den Studio Hamburg Nachwuchspreis erhielt.
Auch der animierte Kurzfilm "Love me, Fear me" unter der Regie von Veronica Solomon, für den Dauenhauer die Filmmusik komponierte, wurde 2018 mehrfach ausgezeichnet. So gewann sie den Preis für die Beste Musik in einem Kurzfilm und den Nachwuchspreis beim Deutschen Filmmusikpreis. Für Burhan Qurbanis "Berlin Alexanderplatz", der im Wettbewerb der Berlinale 2020 Premiere feierte, wurde Dascha Dauenhauer mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.
Im darauffolgenden Januar erhielt sie den Max-Ophüls-Preis für die Beste Musik in einem Dokumentarfilm für "The Case You", das Porträt von fünf Schauspielerinnen, die sich im Rückblick mit sexuellen Übergriffen auseinandersetzen, die während eines Castings stattfanden. Der Film wurde auch auf anderen Festivals mehrfach ausgezeichnet.
Nach ihrer Mitwirkung an Henrika Kulls "Glück/Bliss", der 2021 auf der Berlinale Premiere feierte, und dem jüdischen Generationen-Drama "Evolution", das im Juli desselben Jahres in Cannes uraufgeführt wurde, gewann sie 2022 den von der GEMA initiierten Deutschen Musikautor*innen-Preis in der Kategorie "Komposition für Audiovisuelle Medien".
Auch ihr Score zur international produzierten Serienadaption von Frank Schätzings Bestseller "Der Schwarm" brachte ihr Aufmerksamkeit und eine Nominierung beim Deutschen Fernsehpreis 2023 ein. Ebenfalls 2023 kam das Biopic "Golda" mit Helen Mirren als Golda Meir in die Kinos, das ihre Entscheidungen während des Yom-Kippur-Kriegs thematisiert. Auch zu diesem Film, der unter anderem eine Oscar-Nominierung erhielt, steuerte sie die Musik bei und wurde bei den World Soundtrack Awards in der Kategorie "Discovery of the Year" nominiert.
Vielbeschäftigt blieb Dauenhauer auch danach. So arbeitete sie unter anderem wieder für Kull, diesmal an deren deutsch-israelischer Liebesgeschichte "Südsee", die auf dem Filmfest München uraufgeführt und 2024 mit dem Gershon-Klein-Spielfilmpreis auf dem Jüdischen Filmfestival Berlin Brandenburg ausgezeichnet wurde. Burhan Qurbani beauftragte sie ebenfalls erneut mit der Musik zu seiner freien Neuerzählung von Shakespeares "Richard III.", "Kein Tier. So Wild", während sie für Jan-Ole Gerster den Score zu dessen Thriller "Islands" beisteuerte. Beide Filme feierten ihre Premiere auf der Berlinale und kamen im Mai 2025 regulär in die Kinos. Für ihre Musik in beiden Werken wurde Dascha Dauenhauer 2025 gleich zweimal in der Kategorie "Beste Filmmusik" beim Deutschen Filmpreis nominiert und für "Islands" dann auch ausgezeichnet.