Hessischer Filmpreis für "Arthur & Claire"

In der Alten Oper in Frankfurt am Main wurden am heutigen Abend in einer Galaveranstaltung die Hessischen Film- und Kinopreise verliehen. Als bester Spielfilm, dotiert mit 25.000 Euro, wurde "Arthur & Claire" von Miguel Alexandre ausgezeichnet.

 

In "Arthur & Claire" treffen in einer Amsterdamer Nacht zwei Lebensmüde, gespielt von Josef Hader und Hannah Hoekstra, aufeinander und finden in der unverhofften Begegnung neuen Lebensmut.

Als bester Dokumentarfilm wurde "Die Akte Oppenheimer. Das dunkle Erbe antisemitischer Fake News" von Dr. Ina Knobloch geehrt. Er erzählt das Schicksal des jüdischen Kaufmanns Joseph Süßkind Oppenheimer (1689 - 1738), der in Folge einer antisemitischen Hetzkampagne als Sündenbock hingerichtet wurde und 200 Jahre später für den nationalsozialistischen Propagandafilm "Jud Süß" als Hauptfigur herhalten musste.

Der Preis für den besten Kurzfilm ging an Peter Meister für "Menschenjagd". In der Kategorie Hochschulfilm gewann "Appalachian Holler", Regie: Matthias Lawetzky von der Hochschule für Gestaltung Offenbach.

Den Drehbuchpreis erhielten Kristl Philippi und Klaus Stern für "Wolf of Kassel", ein Spielfilm-Drehbuch über die wahre Geschichte des Mehmet Göker, der vom Gastarbeiterkind zum erfolgreichen Versicherungskaufmann mit eigener Firma aufsteigt und in Reichtum schwelgt, bevor er einen ebenso rasanten Fall erlebt.

Der mit 7500 Euro dotierte Newcomerpreis ging an die Produzentin und Filmemacherin Isabel Gathof für ihr Kinodebüt "Moritz Daniel Oppenheim", der das Wirken des ersten jüdischen Malers in einen gesellschaftlich-politischen Kontext stellt.

Der Hessische Fernsehpreis wird im Rahmen des Hessischen Film- und Kinopreises vom Hessischen Rundfunk in den Kategorien "Beste Schauspielerin" und "Bester Schauspieler" verliehen. Er ging an Lena Urzendowsky für ihre Leistung in "Der große Rudolph" und an Thomas Schmauser für denselben Film, in dem er den Modezar Rudolph Moshammer verkörpert.

Den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten erhielt in diesem Jahr der Schauspieler Matthias Brandt, einer der profiliertesten Charakterdarsteller Deutschlands und vor allem bekannt als Kommissar Hanns von Meuffels im Münchner "Polizeiruf 110". Der Komiker Olli Dittrich würdigte Brandt: "Er ist ein Titan für mich. Man kann ihm beim Denken zusehen, das ist die höchste Kunst."

In diesem Jahr wurde außerdem ein Sonderpreis für herausragende Einzelleistung eines Filmprojekts verliehen. Er ging an die Firma Letterbox für die Produktion der Serie "Bad Banks" - Produzentin: Lisa Blumenberg -, die in der Bankenmetropole Frankfurt spielt.

Insgesamt ist der diesjährige Hessische Film- und Kinopreis mit 247.500 Euro dotiert und damit rund 50.000 Euro höher als im vergangenen Jahr.

Die Hessischen Film- und Kinopreise werden seit 1990 jährlich vom Land Hessen als Förderpreise und Auszeichnungen für Filmemacher und Kinobetreiber verliehen. Die Vergabe erfolgt durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Quelle und weitere Informationen: www.hessischer-filmpreis.de