Frankfurts Filmfest LICHTER gibt sich im fünften Jahr ein neues Gesicht

Vom 27. März bis zum 1. April 2012 findet die fünfte Ausgabe von Frankfurts Filmfest statt.

 Spielorte des Festivals sind das Cinestar Metropolis, das Mal Seh'n Kino und erstmals auch das Kino im Deutschen Filmmuseum sowie das Murnau Filmtheater in Wiesbaden. Das Jubiläumsjahr ist gleichzeitig der erste Schritt auf einem neuen Weg: "Auf der Grundlage unserer festen Verankerung in der Region öffnen wir das Festival für den Dialog mit Höhepunkten des internationalen Filmschaffens", erklärt Festivalleiter Gregor Maria Schubert.

Dazu präsentieren sich die LICHTER in neuem Outfit. Aus den Filmtagen Frankfurt/Rhein-Main wird das LICHTER - Filmfest Frankfurt International - aus vier werden sechs Festivaltage. Ein neues Logo und eine neu gestaltete Website verkörpern den Schritt in der Festivalentwicklung. Gestaltet wurden sie, wie schon das bisherige Erscheinungsbild, vom Frankfurter Designstudio desres.

Nach wie vor bildet die Präsentation des regionalen Filmschaffens die Grundlage des Festivals. Daran geknüpft sind die erfolgreich etablierten Kurz- und Langfilmwettbewerbe für regionale Produktionen. Im Wettbewerb sind in diesem Jahr internationale Koproduktionen ebenso wie Filme Frankfurter Filmemacher, etwa Peter Rippls "Kein Vertrauen, keine Angst um nichts bitten" oder M. A. Littlers "The Kingdom of Survival".  Ergänzt werden die Wettbewerbsfilme durch das internationale Programm, das sich an einem jährlich wechselnden Thema orientiert. 2012 lautet der Titel "Revolutionen": "Die Ereignisse in den arabischen Ländern haben Veränderungen an die Oberfläche treten lassen, die das Leben der Menschen auf der ganzen Welt schon seit einiger Zeit grundlegend verändern", betont Michael Hack, der das Filmprogramm der LICHTER verantwortet. "Es geht uns darum, diesen Veränderungen nachzuspüren und Filme vorzustellen, in denen gesellschaftliche Umbruchprozesse - heute wie in der Vergangenheit - sichtbar werden."

In Frankfurt ist regional fast immer auch international

LICHTER hat die Entwicklung von Frankfurt als Filmstadt in den vergangenen vier Jahren begleitet und dazu beigetragen, ihr Profil zu schärfen - mit Erfolg, wie die Rekordzahl von über 200 Einreichungen für die diesjährigen Kurz- und Langfilmwettbewerbe zeigt. Dazu gehören internationale Produktionen mit regionaler Beteiligung ebenso wie die große Szene vor Ort, die sich in den letzten Jahren vor allem durch herausragende Dokumentarfilme einen Namen gemacht hat. "Viele Produktionen, die mit Frankfurt und Frankfurtern in Verbindung stehen, die in Frankfurt gefördert oder gedreht wurden, sind international erfolgreich - aber das ist noch nicht in das öffentliche Bewusstsein vorgedrungen", sagt Schubert.

Neue Partnerschaften

Den Weg zum Filmfest Frankfurt International geht LICHTER nicht allein. Mit neuen und bewährten Partnern strahlt das Festival noch weiter in die Stadt und die Region hinaus. Zentral ist die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filminstitut. Die LICHTER werden erstmals einen Teil des Programms im Kino des Deutschen Filmmuseums zeigen und dort auch mit Gesprächsveranstaltungen zu Gast sein. Ebenfalls neu ist die Partnerschaft mit der Wiesbadener Murnau-Stiftung, in deren Filmtheater die LICHTER am Donnerstag, dem 29. März ein Wiesbadener Gastspiel geben werden.

"Wir haben hier in Frankfurt und der Region eine großartige Resonanz weit über das Festival hinaus", berichtet Cordula Mack, verantwortlich für die organisatorische Leitung. Neben den vier Festivalmachern ist seit Herbst eine feste Gruppe von fast vierzig Freiwilligen mit der Organisation beschäftigt. "Ein wunderbares Team aus hochengagierten Filmenthusiasten ist für das Festival unterwegs", erklärt Johanna Süß, die sich im Team um die Festivalplanung kümmert. Auch in diesem Jahr wird das Festival begleitet von einem vielseitigen Rahmenprogramm aus Panels, Podiumsdiskussionen, dem LICHTER Art Award, Sonderscreenings, Partys.

Einige Highlights des LICHTER Filmfest #05

"Una vita tranquilla" ("Ein ruhiges Leben") von Claudio Cupellini. Der italienische Starschauspieler Toni Servillo spielt den Besitzer eines noblen Restaurants in der Nähe von Wiesbaden, der von seiner Vergangenheit heimgesucht wird. Der packende Film, der von Familie, Zugehörigkeit, Heimat und den Geschäften der Mafia in Deutschland erzählt, wurde beim Festival in Rom mit mehreren Preisen ausgezeichnet.

"Life Without Principle" von Johnnie To, Deutschlandpremiere - Der Meister des fernöstlichen Genrekinos zeigt, wie am Tag der ersten Griechenlandkrise die Verhältnisse in Hongkong durcheinandergewirbelt werden.

"Hugo Cabret" -  Nominiert für 11 Oscars - mit Frankfurter Wurzeln: die visuellen Effekte von Martin Scorseses neuem Film wurden von der Frankfurter Firma Pixomondo gemacht. LICHTER zeigt den Film begleitet von einem spannenden Werkstattbericht der Kreativen.

"The Loneliest Planet" von Julia Loktev ist ein atmosphärisch dichter Film über ein Liebespaar und ihren georgischen Bergführer auf einem mehrtägigen Bergtrip im Kaukasus. Den männlichen Hauptpart übernahm Weltstar Gael García Bernal. Der mit Mitteln von HessenInvestFilm finanzierte Spielfilm hatte 2011 seine Uraufführung in Locarno.

"The Exchange" des israelischen Autors und Regisseurs Eran Kolirin ist eine stille Studie über einen Mann, der seinen Alltag in Frage stellt. Produzent ist Karl Baumgartner von der Frankfurter Pandora Film, gefördert von HessenInvestFilm. Der Film feierte seine Premiere im Wettbewerb der 68. Filmfestspiele Venedig.

Die Kairoer Künstlergruppe Mahatat, die neu gewonnene Spielräume nutzt, um in Kairo erstmals Performances im öffentlichen Raum zu zeigen. Die Performances in U-Bahnen und U-Bahnstationen in Kairo werden, teils live, teils als Aufzeichnung, in Frankfurter U-Bahnstationen übertragen.

Quelle: www.lichter-filmfest.de