Förderpreis für Filmkunst 2019 geht an Lucia Margarita Bauer

Um den Austausch zwischen der filmenden und der bildenden Kunst zu unterstützen, vergeben die Deutsche Filmakademie und die Nationalgalerie seit 2011 alle zwei Jahre einen gemeinsamen Preis – den Förderpreis für Filmkunst. Der wurde gestern Abend im Rahmen des Preises der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart zum fünften Mal verliehen.

 

Preisträgerin ist die Regisseurin Lucia Margarita Bauer, die für ihren Film "Maman Maman Maman" (2019, 37 Minuten) ausgezeichnet wurde und den Preis aus den Händen von Filmakademie-Präsident Ulrich Matthes entgegennahm.

Die Jury – bestehend aus Ulrich Matthes (Präsident der Deutschen Filmakademie), Doris Dörrie (Regisseurin), Bige Örer (Direktorin der Biennale Istanbul), Marian Forkidi (Kunsthalle Athen) und Nikola Dietrich (Kölnischer Kunstverein) – begründeten ihre Wahl wie folgt:

"Basierend auf einer wahren Geschichte bewegt sie sich auf den Spuren ihrer Großmutter, zwischen dem Leben in einer Großfamilie, der Alzheimer-Erkrankung und dem Zweiten Weltkrieg. (..) Lucia Margarita Bauer kreiert auf spielerische Art und Weise ein dokumentarisches Porträt und schafft es, eine überraschend tiefe psychologische Ebene einzubeziehen, in der die Frage der Identität und des 'Verrücktseins' immer wieder neu gestellt werden. Aus Handyvideos und Briefen, der familieneigenen Fotosammlung, der humanistisch orientierten Familienbibliothek und den Super-8-Filmen der eigenen Großmutter schafft Lucia Margarita Bauer einen spannungsvollen, inspirierten und assoziationsreichen Schnitt und entwickelt eine eigene Bildsprache. Sie überzeugte die Jury durch ihren Sinn für Kreativität und die Kombination aus Humor und Tragik, durch die sie die Zuschauer*innen in ihren Bann zieht. Leichtfüßig und zugleich tief ernst gelingt ihr damit ein flirrendes und wahrhaftiges Porträt einer Frau, einer Familie, einer Zeit und eines Hauses."
(Auszug aus der Jurybegründung)

Lucia Margarita Bauers "Maman Maman Maman" ist ab sofort bis zum 16. Februar im Rahmen der Ausstellung zum Preis der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart zu sehen. Die Auszeichnung ist mit 10.000 Euro dotiert.

Der Förderpreis für Filmkunst hat sich zum Ziel gesetzt, einerseits für Filmkunst-Werke ein neues Publikum zu erschließen und andererseits den Blick auf das Wechselspiel zwischen Kunstästhetik und Filmästhetik zu lenken. Insgesamt vier Filme schafften es dieses Jahr in die Vorauswahl für diese Auszeichnung. Nominiert waren neben Lucia Margarita Bauer: Lukas Marxt für "Imperial Valley (Cultivated Run-Off)" (2018, 14 Minuten), Nicolaas Schmidt für "Final Stage" (2017, 27 Minuten) und Jan Soldat mit "Happy Happy Baby" (2016, 20 Minuten). Die Nominierungen wurden von einem neunköpfigen Gremium, bestehend aus Mitgliedern der Deutschen Filmakademie, ausgesprochen.

Quelle: www.preisdernationalgalerie.de