Filmpreis 2020 der Werner Herzog Stiftung an "Garagenvolk" von Natalija Yefimkina

Der fünfte Werner-Herzog-Filmpreis, der von der Werner Herzog Stiftung in Kooperation mit dem Filmmuseum München verliehen wird, geht 2020 an den deutschen Dokumentarfilm "Garagenvolk" von Natalija Yefimkina.

 

In ihrem Debütfilm "Garagenvolk" taucht Regisseurin Natalija Yefimkina in die Welt einer morbiden Garagenanlage ein, sie erweist sich als Refugium der Männer in einem nordrussischen Bergarbeiterort. Yefimkina zeigt die Garage als alternativen Lebensraum, in dem die Männer Maschinen aus Schrott bauen, Wachteln züchten oder Heiligenfiguren schnitzen. Einer der Protagonisten gräbt sich – scheinbar ziellos – unterhalb seiner Garage mehrere Stockwerke in die Tiefe. Der Dokumentarfilm feierte auf der diesjährigen Berlinale Premiere und wurde dort mit dem Heiner-Carow-Preis ausgezeichnet. Außerdem ist der Film für den Deutschen Dokumentarfilmpreis 2020 nominiert.

Werner Herzog zur Zuerkennung des Preises:

"Als ich Ihren Film sah, war mir sofort klar, dass hier alles sichtbar wird, was ich mir und die Mitglieder des Stiftungsrates sich wünschen. Ich selbst bin von ihrem Film, von seiner tief humanistischen Weltsicht, sehr beeindruckt. Was sie gemacht hat, habe ich so noch nie gesehen. Ihr Film, in der äußersten Provinz Russlands gedreht, hat etwas Universelles, zutiefst Menschliches. Ich habe den Eindruck, in die Seele Russlands geschaut zu haben".

Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird am 16. Oktober 2020 in München in Zusammenarbeit mit dem Filmmuseum München verliehen.

"Garagenvolk" (Deutschland 2019, 94 Minuten) ist eine Produktion von Tamtam Film in Koproduktion mit dem MDR und in Zusammenarbeit mit ARTE. Der Film entstand mit Fördermitteln der BKM, der FFHSH, Creative Europe – MEDIA und der FFA, im Weltvertrieb von Rise & Shine und im Verleih von Missing Films.

Quelle: www.muenchner-stadtmuseum.de