Rassismus- und antisemitismuskritische Perspektiven innerhalb der Filmbildung werden beim Kongress "Vision Kino 23" in Hamburg vom 5.-7. Juni großgeschrieben. Allein drei Events finden mit Speaker*innen und Inhalten des Projekts "Film Macht Mut - Rassismus- und antisemitismuskritische Filmvermittlung für die 1. bis 6. Klasse" der "Vision Kino" statt.
Folgende Programmpunkte widmen sich rassismus- und antisemitismuskritischer Filmbildung:
Panel "Empowerment, Sensibilisierung, Repräsentation: Möglichkeiten diskriminierungskritischer Filmbildung", 06.06. von 13:30–15:30 Uhr
Hamze Bytyçi (Künstlerischer Leiter des "Ake Dikhea?" Festival of Romani Film und Medienpädagoge), Farnaz Sassanzadeh (Projektkoordination Film Macht Mut), Tirza Seene und Lucy Alejandra Pizaña Pérez (Filmwissenschaftlerinnen in der Forschungsgruppe "Was ist jüdischer Film?" an der Filmuniversität Babelsberg "Konrad Wolf" und Fortbildnerinnen Film Macht Mut) und Arpana Aischa Berndt (Autorin, Bildungsreferentin und Anti-Rassismus-Trainerin) diskutieren die vielseitigen Möglichkeiten und Ziele einer rassismus-, antisemitismus- und antiziganismuskritischen Filmbildung. Das Panel wird eröffnet mit einem Videostatement von Ahmad und Emmerson, Mitglieder des Youth Council der European Film Academy. Die Moderation übernimmt Filmemacher und Teil des indiefilmtalk-Podcasts Yugen Yah.
Workshop "Workshopmodule in der praktischen Erprobung", 06.06. von 16:00–18:00 Uhr
Bianca Oppong (Pädagogische Referentin Film Macht Mut) und Francesca Sika Dede Puhlmann (Konzeptionerin und Fortbildnerin für Film Macht Mut) laden zur praktischen Erprobung der Film Macht Mut-Workshopmodule für die 1. bis 6. Klasse ein. Mit Kurzfilmen und kreativen, aktivierenden Übungen sollen die neu konzipierten Programme gemeinsam ausprobiert und anschließend reflektiert werden.
Fishbowl "Umgang mit kontrovers rezipierten Filmen", 07.06. von 09:00-10:30 Uhr
Am folgenden Morgen leitet Sou-Yen Kim (Journalistin, Moderatorin und Trainerin für interkulturelle Kompetenz und Diversity) einen Austausch im Fishbowl-Format zum Thema Umgang mit kontrovers rezipierten Filmen. Am Gespräch nehmen Aida Ben Achour (Trainerin für Interkulturalität und Diversität und Fortbildnerin Film Macht Mut), Mo Asumang (Autorin und Regisseurin, Vorstand der Deutschen Filmakademie) und Sonja Collison (Landeskoordinatorin Film Macht Mut Hamburg und Schleswig-Holstein sowie pädagogische Referentin Film Macht Mut) teil.
Den Auftakt des Kongresses bildet das Screening zu "Delegation" am 05.06. um 18:30 Uhr mit einem Einblick in die Erinnerungskultur zum Holocaust aus der Perspektive israelischer Jugendlicher. Am 06.06. geht es weiter mit der Vorblende um 10:00 Uhr. Akteur*innen von damals und heute besprechen auf der Bühne des Auditoriums, welche neuen Diskurse, Zukunftsvisionen und Strukturen es gesamtgesellschaftlich und in den einzelnen Branchen braucht. Mit dabei ist Schauspielerin, Filmemacherin und Workshop Kooperationspartnerin Sheri Hagen. Wie alle Veranstaltungen im Auditorium wird das Gespräch live gestreamt und auch nach Ablauf des Events auf dem YouTube-Kanal der "Vision Kino" verfügbar sein. Dort werden im Nachgang zum Kongress auch Videointerviews mit Sheri Hagen und weiteren Gäst*innen veröffentlicht.
Weitere Programmpunkte mit diskriminierungssensiblen Perspektiven sind zum Beispiel der Table Talk "Filmbildung und Programmgestaltung" mit Seggen Mikael ("DOK.fest München", Mitglied des diskriminierungssensiblen Beratungskollektivs DisCheck und Teil der Filmjury von Film Macht Mut) und Prof. Dr. Manuel Zahn (Professor für Ästhetische Bildung am Department Kunst und Musik der Universität zu Köln), der Workshop "Editing Gender", referiert von Susanne Foidl (Lehrkraft für besondere Aufgaben im Studiengang Montage der Filmuniversität Babelsberg "Konrad Wolf") sowie die Rückblende mit Fatih Akın (Regisseur), Haley Louise Jones (Schauspielerin), Tobias Krell (Reporter, Moderator und Film-Kurator) und Aslı Özarslan (Regisseurin).
"Film Macht Mut - Rassismus- und antisemitismuskritische Filmvermittlung für die 1. bis 6. Klasse" ist ein Projekt der "Vision Kino" und wird bundesweit in Kooperation mit den Projektbüros der SchulKinoWochen und lokalen Partner*innen umgesetzt. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien fördert das Projekt bis August 2024. Weitere Workshops und Fortbildungen werden in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung angeboten.
Quelle und weitere Informationen: www.filmmachtmut.de