FFF Bayern fördert 27 Projekte für Kino und TV mit 2,9 Mio. Euro

Der Vergabeausschuss des FFF Bayern für die Film- und Fernsehförderung hat gestern getagt und entschieden, 27 Projekte mit insgesamt 2,9 Mio. Euro zur Förderung zu empfehlen. 

 

Darunter sind das neue Kinoabenteuer von Checker Tobi, eine Theaterverfilmung von Marcus H. Rosenmüller, Doris Dörries Geschichte einer Freundschaft zwischen einer 79-Jährigen und ihrem Pflegeroboter, ein Kinoprojekt über KI von der neuen Münchner Firma Story Garden sowie ein Kinofilm über eine Agentin in Kuba nach einem Drehbuch von Tobias Stille, Thomas Brussig und Elmar Fischer. Sechs Produktionsfirmen nehmen das FFF Praktikant*innen Incentive in einer Gesamthöhe von 58.000 Euro in Anspruch. Mit weiteren 2,1 Mio. Euro Erfolgsdarlehen unterstützt der FFF Bayern aktuell weitere elf bereits in früheren Sitzungen geförderte Projekte in der Produktion und in der Entwicklung.

Mit rund 700.000 Euro fördert der FFF Bayern die Herausbringung von neun Filmen: "Alter weißer Mann" (Leonine Distribution), "Der Spitzname" und "Ein Mädchen namens Willow" (Constantin Film Vertrieb), "Die drei Fragezeichen und der Karpatenhund" (Sony Pictures Entertainment), "Wunderschöner" (Warner Bros. Entertainment), "Rabia" (Alpenrepublik), "Ice Aged" (Majestic Filmverleih), "Simon aus den Bergen" (Cine Global Daniel Ludwig) und "Tracing Light" (Piffl Medien). Von Komödie, Family Entertainment, Gesellschaftsanalysen, preisgekröntem und preiswürdigem Arthouse bis zu relevanten Dokumentarfilmen ist alles dabei. Mit 1,55 Mio. Euro hat der Ausschuss gestern weitere acht neue Kinoprojekte in der Produktion zur Förderung empfohlen.

Einige der geförderten Projekte:

"Checker Tobi und die heimliche Herrscherin der Erde"
Wer hinterlässt die mächtigsten Spuren im Erdreich? Um diese Frage geht es im nächsten Kino-Abenteuer von Checker Tobi. Auf der Suche nach Antworten begibt sich Tobi in die Tier- und Pflanzenwelt Madagaskars, in den Permafrostboden Spitzbergens und auf die Spuren der Maya nach Mexiko. Auch Bayern wird eine Rolle spielen sowie das 8-jährige Ich von Tobi. Regie führen wird Antonia Simm, die als Head Autorin auch den Writers’ Room geleitet hat. Produzieren wird "Checker Tobi und die heimliche Herrscherin der Erde" die Unterföhringer Firma megaherz.

"Extrawurst"
Es war eines der meistgespielten Theaterstücke während der Pandemie: "Extrawurst". Nun arbeitet die Münchner Produktionsfirma Lieblingsfilm an einer gleichnamigen Adaption für die große Leinwand. Regie führen wird Marcus H. Rosenmüller nach einem Drehbuch von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob: In einer Vereinssitzung eines Tennisclubs in der deutschen Provinz wird das anstehende Sommerfest diskutiert: ein Extragrill für das einzige muslimische Mitglied soll angeschafft werden – und das weckt Empfindlichkeiten. Die losgetretene Diskussion, die sich mit allerlei gesellschaftlichen und privaten Verwicklungen befasst, eskaliert.

"Frau Winkler verlässt das Haus"
Autorin und Regisseurin Doris Dörrie erzählt in ihrem nächsten Kinofilm "Frau Winkler verlässt das Haus" von einer 79-jährigen Schauspielerin, die eine Freundschaft zu einem Pflegeroboter entwickelt, nachdem ihre Tochter und Enkelin sie nicht mehr pflegen können. Als Produktionsfirma fungiert die Kölner Firma Zeitsprung Pictures. Gedreht wird unter anderem in Bayern.

"Tania"
Tobias Stille, Thomas Brussig und Elmar Fischer haben das Drehbuch zu "Tania" geschrieben: Die Münchner Koproduktion der Münchner Produktionsfirma enigma film mit Österreich und Spanien erzählt die Geschichte einer deutschen Undercover-Agentin an zwei Fronten, die an der Seite von Che Guevera kämpft.

"Schlechte Menschen"
Die Comedy-Webserie "Schlechte Menschen" erzählt davon, wie drei Gutachter*innen im Jenseits darüber entscheiden, ob frisch Verstorbene im Himmel oder in der Hölle landen. Die Münchner Firma Hager Moss Film produziert den Vierteiler für das ZDF, Regie führt Nathalie Lamb nach einem Drehbuch von Julia Mirjam Cantuária.

"Zuflucht Steinbruch"
Über ein neues Miteinander zwischen Mensch und Natur, das in Steinbrüchen entstanden ist, wird "Zuflucht Steinbruch" erzählen. Für Drehbuch und Regie ist Florian Guthknecht verantwortlich, die Münchner Produktionsfirma Flowmotion realisiert das aufwändige Natur-Dokumentarfilmprojekt für das ZDF. In den scheinbar unwirtlichen Wüsten der Steinbrüche finden Arten eine neue Heimat, die sonst aussterben würden. Sie passen sich Lärm und Zerstörung an, denn sie haben woanders keine Chance mehr. Über die Jahre hat die Hartnäckigkeit und die Unerschrockenheit der Neuankömmlinge in den Steinbrüchen viel verändert.

"Freezing"
Catharina Lott inszeniert ihren Abschluss- und Debütfilm "Freezing" nach einem Drehbuch von Madeleine Hartung: Nach einem sexuellen Übergriff fühlt sich die 17-jährige Toni falsch und verletzlich – als hätte sie in ihrem eigenen Körper kein Zuhause mehr. Als sie Anna kennenlernt, flammt in ihr die Hoffnung auf, sich von ihrer Vergangenheit zu befreien. Aber das Erlebte kann sie jederzeit und überall wieder einholen. Produzieren wird das Debüt, mit dem die Regisseurin gleichzeitig ihr Diplom an der HFF München macht, die Firma Apollonia Film mit Sitz in München zusammen mit Narrative Way aus Berlin.

"Zoma"
Die neue Münchner Produktionsfirma Story Garden Film entwickelt das Projekt "Zoma": In diesem Justizthriller muss eine junge Anwältin beweisen, dass die Therapie-KI ZOMA den Sohn ihrer Mandantin in den Tod getrieben hat. Zwischen einer verbitterten Mutter und den fragwürdigen Praktiken der KI-Entwickler sucht sie nach Wahrheit. Im Prozess gerät die Schuldfrage zunehmend ins Wanken, bis schließlich die KI selbst vor Gericht aussagt. Für die Regie vorgesehen ist Alireza Golafshan, der mit Moritz Binder zusammen das Drehbuch geschrieben hat.

"Youth"
Die Firma Nordpolaris entwickelt gemeinsam mit Studiocanal Series das Serienprojekt "Youth", das vom Aufwachsen der Geschwister Scholl als begeisterte Hitlerjugend-Mitglieder erzählt und beleuchtet, wann den jungen Leuten klar wurde, dass sie sich für die falschen Ideale einsetzen. Für das Drehbuch ist Justina Jürgensen verantwortlich.

"Die Sennerin"
Dominikus Steinbichler entwickelt mit Perathon Film den Stoff "Die Sennerin". Die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten und erzählt vor der Kulisse der Chiemgauer Alpen von einer Frau, die im Kleinen das große Ganze verwirklicht, die Geschichte einer Selbstbehauptung, von poetischer Schönheit und großer spiritueller Kraft.

"Our Endless Numbered Days"
Eine junge Frau, die mit ihrem Vater allein in der Wildnis lebt, muss sich den Erinnerungen an ihr altes Leben stellen, um sich der väterlichen Kontrolle zu entziehen und herauszufinden, ob sie wirklich die einzigen Menschen sind, die einen tödlichen Virus überlebt haben. Davon handelt der Stoff "Our Endless Numbered Days" basierend auf der Buchvorlage von Claire Fuller, den Polly Courtney und Anne Zohra Berrached mit Neopol Film München entwickeln.

Außerdem hat der BBF im Herbst zwei FFF-geförderte Projekte mitfinanziert. Die Übersicht aller aktuell geförderten Projekte finden Sie hier.

Quelle: www.fff-bayern.de