EFA fügt spanische Wüste von Tabernas der Liste der "Treasures of European Film Culture" hinzu

Zwischen den 1950ern und 2020 wurden in der Wüste von Tabernas in der spanischen Provinz Almeria mehr als 300 Filme gedreht. Ihre großartigen Naturkulissen sind vor allem für die sogenannten "Spaghetti Western" der 60er und 70er Jahre bekannt.

 

Die zentrale Figur dieses goldenen Zeitalters des europäischen Westerns war Sergio Leone mit seiner mythischen Dollar-Trilogie, die Clint Eastwood international bekannt machte: "Für eine Handvoll Dollar" (1964), "Für ein paar Dollar mehr" (1965) und "Zwei glorreiche Halunken" (1966). Dem folgten Leones "Spiel mir das Lied vom Tod" und Edward Dmytryks "Man nennt mich Shalako" (beide 1968) sowie "100 Gewehre" von Tom Gries (1969), "El Condor" von John Guillermin (1970), "Rivalen unter roter Sonne" von Terence Young (1971) und viele, viele andere Filme, darunter einige der Bud Spencer und Terence Hill-Saga.

Die Wüste war auch Schauplatz großer internationaler Produktionen wie "Lawrence von Arabien" (1962), "Cleopatra" (1963), "Conan der Barbar" (1982), "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" (1989) oder "Exodus: Götter und Könige" (2014) sowie Serien wie "Doctor Who", "Black Mirror" oder "Game of Thrones".

Unter den neueren Produktionen sind unter anderem "800 Bullets" von Álex de la Iglesia (2002), Jan Kounens "Blueberry und der Fluch der Dämonen" (2003), Philippe Haims "Die Daltons gegen Lucky Luke" (2004) oder Jacques Audiards "The Sisters Brothers" (2018) zu finden.

Außerdem ist Tabernas Gastgeber des Almería Western Film Festival, dem einzigen seiner Art in Europa, das jährlich Amateure und Profis aus dem Westerngenre versammelt und damit die Bedeutung der Wüste hervorhebt, sowohl für den Tourismus als auch für die Filmindustrie.

Mit dem Titel "Treasures of European Film Culture" will die European Film Academy die Öffentlichkeit für Orte sensibilisieren, die sowohl von symbolischer Natur für das europäische Kino als auch von großem historischem Wert sind, und die nicht nur jetzt, sondern auch für kommende Generationen erhalten und geschützt werden müssen.

"Wir sind sehr stolz darauf, dass die EFA uns als einen der Schätze der europäischen Filmkultur auszeichnet, da sie die außergewöhnliche Verbindung unserer Stadt zur Geschichte des Kinos im Allgemeinen und zum Europäischen im Besonderen zeigt", so José Díaz, Bürgermeister der Stadt Tabernas.

"Dieser ikonische Ort sucht seinesgleichen auf dem europäischen Kontinent und sein Beitrag zum Weltkino ist enorm", sagt EFA-Vorsitzender Mike Downey, "Die European Film Academy ist besonders stolz darauf, dass eine ganze Reihe ihrer nominierten Filme in dieser Region gedreht wurden, insbesondere "Sexy Beast" von Jonathan Glazer, Martin Koolhovens "Brimstone", "Morvern Callar" von Lynne Ramsay und "Brothers – Zwischen Brüdern" von Susanne Bier. Lange möge Tabernas auf der filmischen Bühne der Welt gedeihen!"

Die Wüste von Tabernas ist der zwölfte Ort, der von der European Film Academy ausgewählt wurde. Die ersten elf "Treasures of European Film Culture" sind:

- Das Bergman-Center auf Fårö
- Die Stiftskirche Sant Vicenç in Cardona
- Das Eisenstein Zentrum in Moskau
- Hovs Hallar in Skåne
- Das Institut Lumiére in Lyon
- Die Moulin d'Andé
- Das Parajanov Museum in Eriwan
- Die Plaza de España in Sevilla
- Die Potemkin Treppe in Odessa
- Das Wiener Riesenrad
- Die Welt von Tonino Guerra in Pennabilli

Die Liste der europäischen Filmkulturschätze wird im Laufe der Jahre weiter ergänzt, sowohl um Filminstitutionen als auch Orte, die besichtigt werden können, wie die Wüste von Tabernas in Spanien.

Quelle: www.europeanfilmacademy.org