Angela Schanelec zu Gast bei "Was tut sich – im deutschen Film?"



Die Veranstaltungsreihe "Was tut sich - im deutschen Film?" des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt am Main gastiert im Mal Seh"n-Kino: Regisseurin Angela Schanelec präsentiert dort am 5. November (20 Uhr) ihren Film "Orly" (2010) und spricht anschließend mit Filmkritiker Ulrich Sonnenschein.


Das episodische Werk, das am 4. November bundesweit in den Kinos startet, war ein großer Erfolg im Forum der diesjährigen Berlinale.
Wie es der Titel ankündigt, spielt "Orly" in der großen Abflughalle des Pariser Flughafens Orly. Angela Schanelec greift dort mehrere Personen aus der Menge heraus: zwei Exilfranzosen, die sich zufällig kennen lernen, eine Mutter mit ihrem Sohn, ein junges Paar auf dem Weg zu einer ersten großen Reise und eine Frau, die ihren Mann vor Kurzem verlassen hat und nun einen Brief von ihm liest. Viermal geht es um zwischenmenschliche Beziehungen, wobei über allen Geschichten eine Atmosphäre von Abschied, Sehnsucht, Flüchtigkeit und Vergänglichkeit liegt.

Besonders an Schanelecs Film ist, dass tatsächlich komplett auf dem Flughafen Orly gedreht wurde und die französischen und deutschen Schauspieler sich fast gänzlich inmitten realer Fluggäste bewegen. Das gibt diesem Zwischenreich des Warten-Müssens, dem Stillstand inmitten des Lebensflusses, welcher gleichwohl von Hoffnung erfüllt ist, einen zusätzlichen Realitätsgehalt. Da die Figuren überdies nicht in ein dramaturgisches Korsett gepresst werden, ist "Orly" auch von großer Offenheit - bei gleichzeitig strengem Formbewusstsein.

Angela Schanelec, geboren 1962, ist gelernte Schauspielerin. Seit 1993 hat sie sieben lange Spielfilme als Regisseurin gedreht, darunter "Das Glück meiner Schwester" (1996), "Plätze in Städten" (1999), "Mein langsames Leben" (2001) und "Marseille" (2004), mit welchen sie ihr Renommee als eine der künstlerisch profiliertesten deutschen Filmemacherinnen begründete.

Bei der Veranstaltungsreihe "Was tut sich - im deutschen Film?" kooperieren das Deutsche Filmmuseum und epd Film. Dabei stellen etablierte und aufstrebende Regisseurinnen und Regisseure seit Mai 2005 ihre aktuellen Produktionen vor.

Die geführten Filmgespräche sind von epd Film in zwei Sonderheften veröffentlicht worden und über den OnlineShop des Deutschen Filmmuseums, Frankfurt am Main oder direkt bei epd Film erhältlich ist.

Quelle:
www.das-neue-filmmuseum.de

www.deutsches-filminstitut.de