75. Internationale Filmfestspiele Cannes - Deutsche Filme und Koproduktionen

Die Internationalen Filmfestspiele Cannes (17. - 28. Mai 2022) haben in den letzten Tagen ihr Programm vervollständigt. Die Filme der Sélection Officielle wurden bekanntgegeben, aber auch Un Certain Regard, Quinzaine des Réalisateur sowie Semaine de la Critique haben ihr Programm veröffentlicht. Dreizehn minoritäre Koproduktionen haben es ins Line-Up geschafft.

 

In der Sektion Special Screening des renommierten Festivals an der Croisette wird als Weltpremiere die deutsche Produktion "The Vagabonds" von Doroteya Droumeva (Doroteya Droumeva Produktion) präsentiert. Der erste Langfilm der Regisseurin und Drehbuchautorin thematisiert eine Frau mittleren Alters mit einer Vorliebe für jüngere Männer, die auf der Suche nach einer echten Verbindung mit gesellschaftlicher Doppelmoral, Vorurteilen und toxischer Männlichkeit konfrontiert wird. Auch der Dokumentarfilm "The Natural History of Destruction" ("Die Naturgeschichte der Zerstörung") von Sergei Loznitsa (DE/LT/NL, LOOKS Filmproduktionen), der sich mit der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts und der Erinnerung an die größten Tragödien dieser Zeit befasst, wird in der Sektion seine Weltpremiere feiern.

Im Wettbewerb läuft die Koproduktion "Holy Spider" (DK/DE/FR/SE) von Ali Abbasi. Aus Deutschland ist One Two Films an dem Thriller um einen Familienvater auf spiritueller Mission in der heiligen iranischen Stadt Mashhad beteiligt. Auch das Drama "Tourment Sur les Iles" ("Pacifiction") von Albert Serra (FR/ES/DE/PT, Tamtam Film), das zwei Menschen mit starker Anziehung, voller Hoffnung und frustrierter Sehnsüchte zeigt, wird im Wettbewerb zu sehen sein. Weiterhin geht die Koproduktion "Triangle of Sadness" von Ruben Östlund (SE/UK/USA/FR/GR/DE) im Wettbewerb an den Start. Essential Filmproduktion ist deutscher Koproduzent der in der Welt der Reichen und Schönen angesiedelten satirischen Tragikomödie, die eine Blick auf die selbstverliebte Modebranche wirft. 
 
In der Sektion Un Certain Regard werden fünf Koproduktion zu sehen sein: "Plus que jemais" ("Mehr Denn Je") (DE/FR/LU/NO, NiKo Film), "Corsage" (AT/LU/DE/FR, Komplizen Film) von Marie Kreutzer, "Retour à Seoul" ("The People I'll Never Be") von Davy Chou (FR/BE/DE, Vandertastic), "Mediterranean Fever" von Maha Haj (PS/FR/DE/CY, Pallas Film) sowie "Harka" von Lotfy Nathan (TN/FR/LU/DE/USA, Detailfilm).

In der Reihe Quinzaine des Réalisateurs darf sich das Publikum gleich auf vier deutsche Koproduktionen freuen: "One Fine Morning" ("An einem schönen Morgen") von Mia Hansen-Løve (FR/DE, Razor Film Produktion), "Un Varón" ("A Male") von Fabian Hernández (CO/FR/NL/DE, Black Forest Films), "Scarlet" von Pietro Marcello (FR/IT/RU/DE, The Match Factory) und "The Dam" von Ali Cherri (FR/SD/LB/DE/RS/QA, Twenty Twenty Vision Filmproduktion).
 
Die Semaine de la Critique zeigt "The Woodcutter Story" von Mikko Myllylahti (Achtung Panda!), eine Koproduktion zwischen Finnland, Dänemark, den Niederlanden und Deutschland.
 
German Films kooperiert dieses Jahr mit dem Marché du Film, um zwei Nachwuchs-Produzent:innen die Gelegenheit zu bieten, am impACT Lab in Cannes teilzunehmen. Das impACT Lab ist eine neue Workshop-Reihe des Marché du Film und befasst sich mit wichtigen Produktionsfragen wie der Entwicklung der Filmfinanzierung, dem Übergang zur grünen Produktion und die Bedeutung von Nachhaltigkeit und Inklusion in jeder Phase der Produktion vom Drehbuch bis zur Leinwand und darüber hinaus. 

German Films wählte die Produzentinnen Alisa Berger und Saralisa Volm für das impACT Lab aus. Alisa Berger ist Medienkünstlerin und Filmemacherin aus Köln. Mit ihrem Diplomfilm und Spielfilmdebüt "Die Körper der Astronauten" ("The Astronauts' Bodies") wurde sie für den Max Ophüls Preis und für den FIRST STEPS Award der Deutschen Filmakademie nominiert. 2019 gründete Alisa Berger zusammen mit den Filmemacherinnen Anna Kruglova und Yana Ugrekhelidze die internationale Filmproduktionsfirma FORTIS FEM FILM, die sich der Sichtbarkeit von Frauen und ihren Geschichten im Film widmet. Saralisa Volm ist Filmemacherin, Autorin und Produzentin. Als studierte Kunsthistorikerin versucht sie ständig, die Grenzen zwischen Film, Text und bildender Kunst auszuloten. Mit ihrer Firma POISON produzierte sie u.a. den Film "Fikkefuchs" (Regie: Jan Henrik Stahlberg), der 2017 erfolgreich in die deutschen Kinos kam, sowie ihr Spielfilmdebüt "Schweigend steht der Wald" ("The Silent Forest"), der auf der Berlinale 2022 uraufgeführt wurde.

Quelle: german-films.de