Regie, Drehbuch
Teheran, Iran

Biografie

Ali Abbasi wurde am 28. Oktober 1981 in Teheran, Iran, geboren, wo er auch aufwuchs. Im Alter von 20 Jahren verließ er das Land, um in Stockholm ein Architekturstudium zu beginnen, das er 2007 erfolgreich abschloss. Abbasis ursprüngliches Interesse galt nach eigenen Angaben zunächst der Literatur, im Laufe der Jahre wurden mehrere von ihm verfasste persische Kurzgeschichten veröffentlicht. Der Film habe ihn zunächst nicht gereizt: "Ich hatte immer das Gefühl, dass Filme etwas für die Massen sind und dass Filmemachen nichts ist, womit ich mein Leben verbringen möchte". Der Sinneswandel kam, als er Federico Fellinis Klassiker "La strada" ("Die Straße") sah und erkannte: "Der Film ist eine Erfahrung, die nicht auf dieselbe Weise existieren kann wie eine geschriebene Geschichte. Er hat seine eigene Unabhängigkeit, Autorität und Integrität."

2007 zog Abbasi nach Kopenhagen, wo er an der National Film School of Denmark Filmregie studierte. Während seines Studiums entstanden die Kurzfilme "Officer Relaxing After Duty" (2008) und "I mørket er lyset" (2010), bevor er 2011 seinen 30-minütigen Abschlussfilm "M for Markus" vorlegte.

Sein erster Spielfilm "Shelley" sollte Abbasi viel Aufmerksamkeit einbringen: Der in der Panorama-Sektion der Berlinale 2016 uraufgeführte und als bester Debütfilm nominierte Horrorfilm über eine rumänische Frau, die sich einem in einem abgelegenen Wald lebenden dänischen Paar als Leihmutter zur Verfügung stellt und feststellen muss, dass das Kind, das sie austrägt, nicht das ist, was es zu sein scheint, war ein Erfolg bei Kritik und Publikum gleichermaßen. Gelobt für seine atmosphärische Spannung und Abbasis Fähigkeit, ein beunruhigendes Gefühl des Grauens zu erzeugen, erhielt der Film Nominierungen auf mehreren Festivals und wurde für den Dänischen Filmpreis nominiert.

2018 drehte Abbasi "Gräns" (SE DK, "Border"), ein übernatürliches Drama über Identität und Zugehörigkeit, das von einer Zöllnerin mit einer genetischen Anomalie handelt, die eine seltsame Anziehungskraft auf einen Reisenden ausübt, der an derselben Krankheit leidet wie sie. Der Film, der auf einer Kurzgeschichte von John Ajvide Lindqvist basiert, feierte seine Premiere bei den Filmfestspielen in Cannes, wo er mit dem Preis Un Certain Regard ausgezeichnet wurde. 20 weitere Auszeichnungen und zahlreiche Nominierungen für Filmpreise weltweit folgten, darunter eine Nominierung für den Oscar 2019 in der Kategorie Bestes Make-up. Von Schweden auch als Oscar-Beitrag für den besten ausländischen Film eingereicht, schaffte es "Gräns" jedoch nicht in die Endauswahl.

Sein Nachfolger "Holy Spider", ein persischsprachiger Thriller über einen Journalisten, der in der heiligen iranischen Stadt Mashhad eine Reihe von Morden an Prostituierten untersucht, feierte ebenfalls in Cannes Premiere, und die Hauptdarstellerin des Films, Zar Amir Ebrahimi, gewann den Festivalpreis als beste Hauptdarstellerin. Die dänisch-deutsch-schwedisch-französische Koproduktion schaffte es auch als dänischer Beitrag auf die Shortlist für den besten fremdsprachigen Film bei den 95. Academy Awards, wurde aber letztlich ebenfalls nicht nominiert. Beim Deutschen Filmpreis 2023 erhielt der Film vier Nominierungen und wurde bei der Preisverleihung schließlich als "Bester Spielfilm in Bronze" ausgezeichnet.

FILMOGRAFIE

2021/2022
  • Regie
  • Drehbuch