"Einhundertvier", Source: UCM.ONE, DFF, © U.N TV-Produktion, Jonathan Schörnig
"Einhundertvier"

Ab Donnerstag im Kino: Einhundertvier

Jedes Jahr werden tausende Menschen, die aus den Krisenregionen der Welt über das Mittelmeer nach Europa fliehen, als vermisst oder tot registriert. Allein im vergangenen Jahr starben oder verschwanden nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks mindestens 3.760 Menschen. Die Europäische Union bricht dabei mit ihrer Grenzpolitik geltendes Recht, und Frontex behindert die Seenotrettung. In seinem Langfilmdebüt "Einhundertvier" beleuchtet Jonathan Schörnig die humanitäre Krise in Echtzeit und ganz unmittelbar: Ohne Kommentar, Musik oder ausgefallene Kameraführung und quasi ohne Montage zeigt sein Dokumentarfilm ganz puristisch, wie während einer Rettungsmission der "Eleonore" im Spätsommer 2019 104 Menschen quälend langsam und mit den immer gleichen Handgriffen aus den Fluten gerettet werden. Die Situation spitzt sich zu, als die libysche Küstenwache auftaucht und die "Eleonore" keinen Hafen findet, der sie einlaufen lässt. Eindringlich und hochaktuell, ist "Einhundertvier" ein wichtiges Zeitdokument und zeigt schonungslos den Skandal auf, dass Menschen in Lebensgefahr Hilfe verweigert wird und zivile Helfer*innen bedroht und kriminalisiert werden. Bei DOK Leipzig erhielt der Film hochverdient vier Auszeichnungen.

Aktuelles

Das Bundeskabinett hat heute den von Kulturstaatsministerin Claudia Roth vorgelegten Entwurf zur Novellierung des Filmförderungsgesetzes (FFG) beschlossen.

Gestern ging das 39. DOK.fest München zu Ende: Nach dem letzten Festivaltag in den Kinos am 12. Mai waren die Filme noch eine Woche lang online auf der digitalen Leinwand zu sehen.

Die 32. Edition des Raindance Film Festivals wird in diesem Jahr eine besondere Ausgabe, denn Deutschland wird "Guest of Honour" sein. Das größte Independent Film Festival von Großbritannien findet von 19. bis 28. Juni 2024 in London statt.

Die Jury der MFG Filmförderung hat sich in ihrer zweiten Fördersitzung des Jahres 2024 für die Unterstützung von 22 Projekten mit einem Volumen von insgesamt über dreieinhalb Millionen Euro entschieden.

Der mit 100.000 Euro dotierte CineCoPro Award ist der höchstdotierte Preis für deutsche Koproduzent*innen internationaler Koproduktionen. Er wird dieses Jahr zum zweiten Mal verliehen und vom FFF Bayern gefördert.

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