"Every You Every Me", Source: Port au Prince Pictures, DFF, © Contando Films, Studio Zentral, Network Movie
Aenne Schwarz

Ab Donnerstag im Kino: Alle die Du bist

Bereits in seinem vielfach preisgekrönten Debüt "Sag Du es mir" hat Michael Fetter Nathansky differenziert von Beziehungen und dem Einfluss von Gefühlen auf die Wahrnehmung erzählt. Auch in seinem zweiten Langfilm "Alle die Du bist" geht es darum, wie Emotionen unseren Blick auf andere Menschen prägen: Nadine, brillant gespielt von Aenne Schwarz, verlässt ihre Heimat Brandenburg und tritt eine Stelle als Maschinenbauerin in einer Fabrik in Köln an. Dort verliebt sie sich in ihren Kollegen Paul (Carlo Ljubek), der ihr so facettenreich vorkommt, dass sie ihn in verschiedensten Gestalten wahrnimmt – was der Film in surreal anmutende und gleichwohl vollkommen einleuchtende Szenen umsetzt, in denen Paul mal als Kind, mal als ältere Frau oder sogar als Rind erscheint. Doch einige Jahre später scheint dieser Zauber verflogen. Alltag und Routine haben die Beziehung wie auch Nadines Wahrnehmung abgestumpft, und während parallel auch in der Fabrik Krisenstimmung herrscht und Entlassungen drohen, ergreift sie Panik, dass ihre Liebe vor die Hunde geht. Doch Nadine will weder hier noch dort kampflos aufgeben… Mit virtuoser Verzahnung verschiedener Zeitebenen gelingt "Alle die Du bist" eine berührende Gratwanderung zwischen Realismus und Traumhaftem - und vom Arbeitermilieu erzählt er dabei ebenso glaubhaft und differenziert wie von der Liebesbeziehung.

Aktuelles

Einer der bedeutendsten deutschen Filmschauspieler kommt ins DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum: Mario Adorf wird am kommenden Mittwoch, 29. Mai, seinen zum Ausbruch der Pandemie abgesagten Besuch in Frankfurt nachholen.

Sechs Kameramänner und zwei Editorinnen sind in diesem Jahr mit dem Deutschen Kamerapreis geehrt worden, der am Freitag in Köln verliehen wurde. Das Kuratorium hat zudem zwei Nachwuchspreise und einen Ehrenpreis vergeben.

Das 41. Filmfest München zeigt in der Reihe Neues Deutsches Kino 16 Weltpremieren. Von etablierten Regie-Persönlichkeiten bis hin zu spannenden Neuentdeckungen, vom klassischen Spielfilm über hybride Formate zwischen Fiktion und Realem bis hin zum Dokumentarfilm: Das Filmfest München hat sich vorgenommen, die besten deutschen Filme des Jahres zu präsentieren.

Das Bundeskabinett hat heute den von Kulturstaatsministerin Claudia Roth vorgelegten Entwurf zur Novellierung des Filmförderungsgesetzes (FFG) beschlossen.

Gestern ging das 39. DOK.fest München zu Ende: Nach dem letzten Festivaltag in den Kinos am 12. Mai waren die Filme noch eine Woche lang online auf der digitalen Leinwand zu sehen.